Vitamin C bei Erkältung: Wirksam oder nutzlos?
Abwehr-Booster Vitamin C: Dem Mythos auf der Spur
Der Glaube an Vitamin C als Wundermittel gegen Erkältung ist weit verbreitet und wird von der Werbung für entsprechende Präparate unterstützt: "Stärkt die Abwehrkräfte!", heißt es da. Auch Arzneimittelhersteller reichern ihre Medikamente gegen Erkältungssymptome häufig zusätzlich mit Vitamin C alias Ascorbinsäure an.
In der Tat ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C wichtig für ein reibungsloses Funktionieren des Immunsystems. Die gezielte Einnahme von Vitamin C-Präparaten in hohen Dosen (mehr als 200 Milligramm pro Tag) ist bei Durchschnittsbürgern jedoch weder in der Lage Erkältungen vorzubeugen noch kann die Erkrankung dadurch geheilt werden – wie unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit Bezug auf wissenschaftliche Studien mitteilt.
Laut einer finnischen Meta-Studie von 2005 bilden Extremsportler wie Marathonläufer offenbar eine Ausnahme. Nahmen sie zwei bis drei Wochen vor Beginn der starken körperlichen Belastung hochdosiertes Vitamin C ein, erkrankten sie seltener an einer Erkältung.
Nebenwirkungen bei langfristiger Überdosierung
Statt Vitamin C-Präparate zu schlucken, sollten Sie einer Erkältung also lieber mit ausreichend Bewegung und Schlaf sowie einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährung vorbeugen. Große Mengen an Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen, kann sogar eher schaden als nutzen. Denn bei dauerhafter Vitamin C-Überdosierung können folgende unangenehme Nebenwirkungen auftreten:
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Nierensteine (bei jahrelanger Überdosierung)
Nach Angaben des Max-Rubner-Instituts für Ernährungsforschung sind so gut wie alle Deutschen mehr als ausreichend mit Vitamin C versorgt. Ascorbinsäure steckt nicht nur von Natur aus in vielen Lebensmitteln, sondern ist auch oft als Konservierungsmittel zugesetzt. Wer dennoch befürchtet, von Vitamin-C-Mangel betroffen zu, sollte ärztlichen Rat einholen, bevor er Nahrungsergänzungsmittel einnimmt.