Folsäure Tabletten: Wann sind sie sinnvoll ?
© airborne77/ fotolia.com
Letztes Update am: 

Folsäure Tabletten: Wann sind sie sinnvoll ?

Folsäure-Tabletten können bei einem Mangel an Vitamin B9 hilfreich sein. Doch wann genau ist es sinnvoll, zusätzlich Folsäure einzunehmen? Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme auftreten? Antworten auf diese Fragen gibt dieser Ratgeber.

Folsäure-Tabletten: Für wen sind sie sinnvoll?

Die Nationale Verzehrstudie II (2005 – 2007) hat gezeigt, dass viele Erwachsene weniger Vitamin B9 am Tag aufnehmen, als Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt (300 Mikrogramm). Aber: Unterversorgung ist nicht gleich Mangel. Dieser kann in Deutschland nur selten nachgewiesen werden.

Sinnvoll ist die Einnahme von Folsäure-Tabletten und anderen Vitamin-B9-Ergänzungsprodukten vor allem während der Schwangerschaft, um Entwicklungsschäden beim Fötus entgegenzuwirken. Auch wer schwanger werden will, sollte darauf achten, bereits in der Zeugungsphase ausreichend versorgt zu sein.

Eine zusätzliche Zufuhr von Folsäure ist auch zu empfehlen, wenn bestimmte Risikofaktoren vorliegen. Zu diesen gehören:

  • einseitige Ernährung
  • Alkoholmissbrauch
  • Einnahme bestimmter Medikamente zur Therapie von Krebs oder Epilepsie
© gpointstudio/Fotolia

Vor und während der Schwangerschaft sind Folsäure-Tabletten äußerst sinnvoll.

Überdosierung: Ist zu viel Folsäure gefährlich?

Doch nicht nur ein Mangel an Vitamin B9 birgt Risiken. Auch eine Überversorgung mit Folsäure kann eine schädliche Wirkung haben. Betroffen sind oft ältere Menschen. Diese laufen Gefahr, dass bei einer zusätzlichen Einnahme von Vitamin B9 ein bestehender Vitamin-B12-Mangel überdeckt wird, der häufig im Alter auftritt.

Vitamin B9 kann einer durch Vitamin B12-Mangel hervorgerufenen Anämie, auch als Blutarmut bezeichnet, entgegenwirken. Der B12-Mangel wird hierdurch schwerer erkennbar. Wird der B12-Mangel aufgrund des fehlenden Blutarmut-Symptoms zu spät festgestellt, können bleibende Nervenschäden entstehen.

Nebenwirkungen: Welche Anzeichen sprechen für zu viel Folsäure?

In der Regel treten Nebenwirkungen aufgrund der Zufuhr von Folsäure-Präparaten eher selten auf. Anzeichen darauf sollten aber in jedem Fall mit dem Arzt besprochen werden. Diese Symptome können für eine Überdosierung sprechen:

  • Erregungszustände
  • Übelkeit
  • Störungen des Magen-Darm-Traktes

Eine Folsäure-Überdosierung über einen längeren Zeitraum kann im Extremfall diese Folgen haben:

Tagesbedarf: Wie viel Folsäure ist zu empfehlen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt den Tagesbedarf an Vitamin B9 für Personen ab 13 Jahren mit 300 Mikrogramm an. Bei Schwangeren sind es 550 Mikrogramm, bei Stillenden 450 Mikrogramm.

Doch auch wenn Untersuchungen zeigen, dass die genannten 300 Mikrogramm in Deutschland von vielen Menschen nicht erreicht werden: Da eine Unterversorgung mit dem Vitamin nicht sofort einen gefährlichen Mangel bedeutet, sollten Sie nicht ohne Absprache mit dem Arzt zu Folsäure-Tabletten greifen. 

Achten Sie stattdessen bewusst auf eine Vitamin-B9-reiche Ernährung. So haben etwa unter anderem Spinat und Hülsenfrüchte einen hohen Vitamin-B9-Gehalt. Schwangere sollten in jedem Fall frühzeitig die Einnahme von Folsäure-Präparaten mit ihrem Arzt abstimmen.

© gitusik/Fotolia

Spinat gehört zu den Lebensmitteln, die einen hohen Gehalt an Vitamin B9 aufweisen.

Wechselwirkungen: Welche Medikamente sollten nicht mit Folsäure kombiniert werden?

Es gibt bestimmte Medikamente, die nicht zusammen mit Folsäure-Tabletten angewendet werden sollten. Das gilt beispielsweise für einige Mittel gegen Infektionen und Malaria. Auch bestimmte Krebs-Medikamente sollten nicht in Kombination mit Folsäure-Tabletten eingenommen werden. Beachten Sie grundsätzlich den Beipackzettel des jeweiligen Medikaments. Bei Unsicherheiten sollten Sie sich unbedingt von Ihrem Arzt informieren und beraten lassen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Wie finden Sie diesen Artikel?