Noroviren: Achtung Händewaschen!
Noroviren: Was ist das?
Noroviren kommen auf der ganzen Welt vor. Sie sind für einen Großteil der bakteriell bedingten Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich: bei Kindern 30 Prozent, bei Erwachsenen bis zu 50 Prozent. Norovirus-Erkrankungen sind die überwiegende Ursache von akuten Magen-Darm-Infekten in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Krankenhäusern und Altenheimen. Vor allem in den Monaten Oktober bis März haben die Viren Hochsaison. Eine Erkrankung ist meldepflichtig.
Noroviren: Wie werden die Bakterien übertragen?
Noroviren werden über den Stuhl und über Erbrochenes ausgeschieden und meist aufgrund
- mangelnder Hygiene per Handkontakt,
- über verunreinigte Flächen (Türklinken von Toiletten)
- sowie über Lebensmittel weitergetragen.
Doch auch virushaltige Tröpfchen in der Luft, wie sie beim Erbrechen entstehen, können Infektionen auslösen. Ebenso verunreinigtes Wasser.
Noroviren sind hoch ansteckend. Laut dem Robert Koch-Institut reichen bereits 10 bis 100 Viren aus, um eine Infektion auszulösen. Von der Aufnahme der Viren bis zum Ausbruch der Infektion dauert es zwischen 6 bis 50 Stunden. Vor allem in den ersten 48 Stunden sind die Betroffenen hochansteckend. Das Virus kann nach Abklingen der Infektion bis zu 14 Tage und in Ausnahmefällen sogar über mehrere Wochen hinweg von den Betroffenen ausgeschieden werden.
Noroviren: Was sind die Symptome einer Infektion?
Noroviren sind durch plötzlich sehr starke Brech-Durchfälle gekennzeichnet. Hinzu kommt ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Übelkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und starker Erschöpfung. Durch die starken Durchfälle verlieren die Betroffenen große Mengen an Flüssigkeit und Mineralstoffen. Es besteht das Risiko einer Dehydrierung (Austrocknung).
Die akuten Beschwerden dauern in der Regel zwischen 12 bis 48 Stunden an. Für Personen mit einem geschwächten Immunsystem, Schwangere, Kinder und ältere Menschen können Erbrechen und Durchfälle in solch einer intensiven Ausprägung gefährlich werden. Es sollte auf jeden Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden. Der erste Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt. Er kennt Ihre gesundheitliche Gesamtsituation und kann einschätzen, ob Sie eine spezielle Behandlung brauchen.
Noroviren: Wie wird die Magen-Darm-Erkrankung behandelt?
Es gibt keine Noroviren-Therapie im eigentlichen Sinn. Der Fokus liegt darauf, die erheblichen Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Für zu Hause eignen sich spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke. Ebenso geeignet ist ein selbst hergestelltes Getränk aus:
- 1 Liter Wasser
- 2 Esslöffel Zucker
- 1 ½ gestrichene Esslöffel Salz
- 1 Glas Orangensaft
Bei ausgeprägten Formen, wie sie oftmals bei Kindern und Älteren vorkommen, ist ein Klinikaufenthalt notwendig. Dann können Infusionen verabreicht werden.
Noroviren vorbeugen: Das können Sie tun
Um einer Infektion mit Noroviren vorzubeugen ist vor allem die Einhaltung hygienischer Maßnahmen von großer Bedeutung. Dazu gehören:
- Eine konsequente Händehygiene (regelmäßiges Händewaschen mit Seife – vor allem nach dem Toilettengang sowie vor, während und nach der Zubereitung von Speisen.
- Nach einer überstandenen Infektion ist die Benutzung von Desinfektionsmitteln für die Hände ratsam. Auch Waschbecken, Türgriffe und andere Flächen sollten immer wieder gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
- Nach einer Erkrankung Handtücher, Bettwäsche und Kleidung über 60 Grad in der Waschmaschine waschen.