Das passiert bei einem Schlaganfall
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Das passiert bei einem Schlaganfall

Die Sprache fehlt plötzlich, ein Mundwinkel hängt herab oder ein Arm ist gelähmt: Ein Schlaganfall, auch Hirnschlag oder Hirninfarkt genannt, kommt meist wie aus heiterem Himmel. In Deutschland erleiden jährlich rund 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Lesen Sie hier, was bei einem Schlaganfall passiert und wie Sie im Notfall schnell handeln.

Durchblutungsstörung im Gehirn

Bei einem Schlaganfall - medizinisch Apoplex oder zerebraler Insult genannt - ist die Durchblutung im Gehirn gestört. In der Folge erhalten die Hirnzellen nicht genügend Sauerstoff und Nährstoffe und es treten schlagartig verschiedene Ausfallserscheinungen auf. Je nachdem, welche Bereiche des Gehirns betroffen sind, treten Sehstörungen, Lähmungen oder Sprachstörungen auf. Auch Schwindel, Verwirrtheit oder plötzlicher starker Kopfschmerz sind mögliche Symptome. 

Verschwinden die Symptome innerhalb von wenigen Stunden, sprechen Ärzte von einer Transitorischen ischämischen Attacke (TIA) oder einem Mini-Schlaganfall. Warten Sie auf keinen Fall ab, wenn Sie die genannten Symptome bei sich oder anderen beobachten, sondern rufen Sie sofort einen Notarzt. Bei einem Hirnschlag entscheiden oft Minuten darüber, ob das Gehirn dauerhaft Schaden nimmt. 

Ischämischer und hämorrhagischer Schlaganfall

Ärzte unterscheiden zwischen zwei Formen des Schlaganfalls: Die meisten Betroffenen erleiden einen Ischämischen Schlaganfall. Dabei wird ein Blutgefäß verstopft - zum Beispiel durch ein eingeschwemmtes Blutgerinnsel. Etwa 20 bis 25 Prozent der Schlaganfälle entstehen durch eine Hirnblutung (Hämorrhagischer Schlaganfall). Die Folgen sind bei beiden Formen die gleichen: Die betroffenen Hirnregionen werden schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, und sterben teilweise ab, es kommt zu den geschilderten Ausfallerscheinungen. Risikofaktoren sind Rauchen, Herzerkrankungen, vor allem Vorhofflimmern, Bluthochdruck, und Diabetes mellitus. Auch Übergewicht, Bewegungsmangel, und ein hohes Alter erhöhen das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Erste Hilfe bei Schlaganfall

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall! Betroffene benötigen sofortige Hilfe, damit betroffene Hirnregionen schnellstmöglich wieder mit Sauerstoff versorgt werden und nicht noch mehr Hirngewebe abstirbt. Wählen Sie sofort den Notruf 112, äußern Sie Ihren Verdacht auf Schlaganfall und beantworten Sie die Fragen der Leitstelle. Bis der Notarzt eintrifft, sollten Sie folgendes tun:

  • Den Betroffenen beruhigen, nicht alleine lassen
  • Ist er oder sie bei Bewusstsein, lagern Sie den Betroffenen mit leicht erhöhtem Oberkörper, zum Beispiel mit einem Kissen im Rücken, eventuell Kleidung lockern
  • Nichts zu essen oder zu trinken geben
  • Bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage legen
  • Bei fehlender Atmung beginnen Sie mit Maßnahmen zur Wiederbelebung

Behandlung bei einem Schlaganfall

Wird ein Schlaganfall schnell behandelt, stehen die Chancen gut, dass die Folgeschäden gering bleiben. Die besten Möglichkeiten dafür bestehen in einer speziellen Stroke Unit, die auf die Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert ist. Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Stadium. Bei einem ischämischen Schlaganfall versuchen Ärzte, das Blutgerinnsel möglichst schnell aufzulösen, um die Durchblutung im Gehirn wiederherzustellen. Dies geschieht in der Regel durch Medikamente, seltener durch eine Operation. Bei einer Hirnblutung steht das Stoppen der Blutung im Vordergrund. Außerdem muss der Druck im Gehirn verringert werden, zum Beispiel indem das ausgetretene Blut entfernt wird. 

Schlaganfall vorbeugen

Wer einem Schlaganfall vorbeugen will, sollte vor allem die Risikofaktoren minimieren. Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzrhythmusstörungen müssen konsequent behandelt werden. Nehmen Sie Vorsorgetermine beim Arzt wahr und pflegen Sie einen gesunden Lebensstil: Hören Sie möglichst auf zu rauchen, trinken Sie Alkohol nur in geringen Mengen und bewegen Sie sich regelmäßig. Zusätzlich ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfehlenswert.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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