Bunte Tabletten
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Wie Sodbrennen behandeln? Sodbrennen-Tabletten, die helfen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Refluxsymptome wie Sodbrennen und saures Aufstoßen zu behandeln. Oftmals kann bereits eine Ernährungsumstellung die Beschwerden erfolgreich lindern. Gelingt das nicht, helfen verschiedene Sodbrennen-Medikamente gegen das unangenehme Brennen. Was Sie über die Sodbrennen-Behandlung wissen sollten.

Gesundheitliche Risiken von Sodbrennen

Sodbrennen ist ein sehr unangenehmes Symptom – und birgt gesundheitliche Risiken. Brennt und sticht es immer wieder hinter dem Brustbein, weil Magensäure vom Magen in die Speiseröhre aufsteigt, sollten Sie Sodbrennen behandeln. Unbehandelt kann die Schleimhaut der Speiseröhre mit der Zeit Schaden nehmen.

Eine mögliche Folge von wiederkehrendem Reflux ist eine Speiseröhrenentzündung, Ösophagitis genannt. Auch kann sich das angegriffene Gewebe der Speiseröhre verändern und ein sogenannter Barrett-Ösophagus entstehen. Dabei handelt es sich um eine Krebsvorstufe, aus der sich Speiseröhrenkrebs entwickeln kann. Eine weitere mögliche Folge der entzündeten Speiseröhre ist eine Speiseröhrenverengung.

Sodbrennen wann behandeln?

Tritt Sodbrennen gelegentlich auf, etwa nach dem Genuss fettiger und üppiger Speisen oder nach dem Genuss von Alkohol, ist das erstmal nicht bedenklich. Zum Arzt sollten Sie gehen, wenn Sodbrennen sowie andere Reflux-Symptome gehäuft auftreten. Dann kann eine Refluxkrankheit vorliegen. Ein erster Ansprechpartner kann Ihr Hausarzt (Facharzt für Allgemeinmedizin oder Facharzt für Innere Medizin) sein, ebenso ein Hals-Nasen-Ohrenarzt. Oftmals folgt im Anschluss eine Überweisung zu einem Gastroenterologen für weitere Untersuchungen.

Sodbrennen wie behandeln?

Es gibt verschiedene Ansätze, Sodbrennen zu behandeln. Eine bedeutende Rolle spielt die Ernährung. Viele Betroffene bekommen mit der Zeit ein Gespür dafür, welche Nahrungsmittel bei ihnen Sodbrennen auslösen. Vor allem fettreiche, zuckerhaltige und scharfe Speisen sowie koffein-, säure- und kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol lösen bei vielen Reflux-Beschwerden aus.

Viele reagieren mit einer gesteigerten Magensäureproduktion beziehungsweise einem erhöhten Druck im Bauch auf:

  • große Essensportionen
  • schnelles Essen und schlechtes Kauen
  • spätes Essen
  • fettige Speisen wie Pommes, fettes Fleisch oder Paniertes
  • scharfe Gewürze wie Chili und Ingwer
  • Schokolade
  • Gummibärchen
  • Zitrusfrüchte
  • Wein

Übergewicht abbauen, Sodbrennen lindern

Wer auf fettige und zuckerhaltige Speisen sowie Alkohol weitestgehend verzichtet, hat noch einen weiteren Vorteil: Er unterstützt ein normales Körpergewicht. Übergewicht ist der Deutschen Gastro-Liga e. V. zufolge ein besonderer Risikofaktor für die Entwicklung einer Refluxerkrankung, auch gastroösophageale Refluxerkrankung, kurz GERD, genannt. Je höher der Körper-Masse-Index (Body-Mass-Index, BMI) sei, desto größer sei auch die Wahrscheinlichkeit für Refluxsymptome und Schäden in der Speiseröhre.

Sodbrennen behandeln: Erkrankungen berücksichtigen

Auch sollten vorliegende Erkrankungen, welche Sodbrennen begünstigen, gut eingestellt und behandelt sein. Sind Medikamente für das Sodbrennen verantwortlich, etwa Blutdrucksenker oder Medikamente, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Anwendung finden, kann möglicherweise ein anderes Präparat helfen oder ein ergänzendes Arzneimittel das Sodbrennen-Risiko senken.

Wenn Sodbrennen nachts kommt

Bereitet Sodbrennen vor allem nachts Beschwerden, hilft es oftmals, das Kopfende des Bettes höher zu stellen oder mit einem Kissen den Kopf höher zu lagern. Dann kann die Magensäure nicht so leicht die Speiseröhre aufsteigen.

Sodbrennen und die Psyche

Psychische Erkrankungen sowie Stress und emotionale Herausforderungen schlagen ebenfalls bei vielen auf den Magen und schwächen das Zusammenspiel von Magen, Verdauungssaft und Schließmuskel.

Aber: Auch bestimmte Medikamente gegen psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen, können Sodbrennen auslösen.

Sodbrennen durch Rauchen

Rauchen kann Sodbrennen und weitere Reflux-Symptome begünstigen. Wer auf Zigaretten verzichtet, tut nicht nur seiner Speiseröhre etwas Gutes, sondern senkt auch das Risiko für weitere Erkrankungen, die durch das Rauchen gefördert werden, etwa Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Sodbrennen behandeln: Tabletten, die helfen

Gelingt es mit einem gesunden Lebensstil sowie eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten nicht, die Reflux-Symptome zu lindern, können Sodbrennen-Betroffene verschiedene Medikamente einnehmen. Zu den in der Apotheke rezeptfrei erhältlichen Medikamenten gegen leichtes und gelegentliches Sodbrennen gehören sogenannte Antazida. Sie neutralisieren die Magensäure und lindern so das Sodbrennen.

Was sind Protonenpumpenhemmer?

Bei stärkerem Sodbrennen verschreibt der Arzt meist Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, kurz PPI). Sie werden auch als Säureblocker bezeichnet, da sie das Pumpensystem im Magen blockieren und die Säureausschüttung im Magen hemmen: Die Belegzellen im Magen schleusen Protonen in den Magen, die zusammen mit Chlorid zu Salzsäure (Magensäure) werden.

PPI blockieren die Aktivität der protonenbildenden Zellen in der Magenschleimhaut. Die Säuremenge wird reduziert. Zu den PPI gehören beispielsweise die Wirkstoffe Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol, Lansoprazol und Rabeprazol.

Was sind H2-Rezeptorblocker?

Weitere Medikamente gegen Sodbrennen sind H2-Rezeptorblocker, auch H2-Blocker, H2-Rezeptorantagonisten und H2-Antihistaminika genannt. Sie hemmen die Produktion von Magensäure, indem sie die Bindung des Hormons Histamin im Magen blockieren. Zu den H2-Rezeptorenblockern gehören Famotidin, Ranitidin, Nizatidin und Cimetidin.

Die beiden erstgenannten sind in niedriger Dosierung rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Gastroenterologen zufolge sind H2-Rezeptorantagonisten sowohl für die akute als auch langfristige Behandlung von Refluxbeschwerden geeignet.

Bei ausgeprägter Reflux-Krankheit kommen gelegentlich Medikamente zur Anwendung, die beispielsweise die Magenentleerung beschleunigen oder den Schließmuskel stärken. Liegt eine Speiseröhrenentzündung vor, muss diese bei stärkerer Ausprägung ebenfalls behandelt werden.

Welches Sodbrennen-Medikament hilft mir?

Welches Medikament bei Sodbrennen Anwendung findet, ist abhängig vom Beschwerdebild des Reflux-Betroffenen. Während Sie bei leichten Sodbrennen-Symptomen zu frei verkäuflichen Sodbrennen-Tabletten in der Apotheke greifen können, sollten Sie bei wiederkehrenden und/ oder stärkeren Beschwerden für die Sodbrennen-Behandlung einen Arzt aufsuchen. Dieser wird dann nicht nur nach der Ursache suchen, sondern auch schauen, ob möglicherweise eine behandlungsbedürftige Speiseröhrenentzündung vorliegt oder sich bereits Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut zeigen.

Eine Speiseröhrenentzündung wird ähnlich behandelt wie die Reflux-Krankheit selbst. Eine angepasste Ernährung, die unter anderem möglichst arm an Fett, Zucker und Säure ist, kann die Beschwerden in vielen Fällen bereits deutlich reduzieren. Gelingt das nicht, kommen verschiedene Medikamente gegen die entzündete Speiseröhre in Frage, darunter sogenannte Antazida, welche überschüssige Magensäure neutralisieren, Gallensäuren binden, die Speiseröhre schützen und die Heilung unterstützen. Halten die Beschwerden länger als zwei Wochen an, sollte der Arzt über die Anwendung rezeptpflichtiger Medikamente entscheiden, darunter Protonenpumpenblocker wie Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol, Lansoprazol und Rabeprazol, welche die Säureausschüttung im Magen hemmen.
Helfen alle Therapien gegen das Sodbrennen nicht und leidet der Betroffene stark unter den Reflux-Beschwerden, kann eine Operation eine mögliche Option sein. Es gibt verschiedene Operationsverfahren, die meist an einer Stärkung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen ansetzen. Möglich ist beispielsweise mit Magneten zu arbeiten, etwa einem Magnetring. Das EndoStim-Verfahren arbeitet mit elektrischen Impulsen, welche die Funktion des Schließmuskels fördern. Eine Operation gegen Sodbrennen kann auch bei einem Zwerchfellbruch notwendig sein, wenn sich Magenanteile verlagert haben und in Richtung Brustkorb gerutscht sind.  
Hilfreiche Hausmittel gegen Sodbrennen sind ein Glas Milch oder ein Esslöffel Haferflocken. Milch verdünnt die Säure, Haferflocken binden Säuren. Auch zu einem Brei gekaute Mandeln können helfen. Auch ein großes Wasser oder Kräutertee spült die Speiseröhre und verdünnt die Magensäure. Empfehlenswert sind Fencheltee, Kamillentee, Kümmeltee. Die Kräuter helfen zudem, die angegriffene Magenschleimhaut zu beruhigen. Achtung: Bei einer Laktoseintoleranz ist Milch als Hausmittel gegen Sodbrennen ungeeignet.  

Quellen:

 Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Berufsverband der Deutschen Internisten e. V.

Gastro-Liga e. V.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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