Sport trotz Muskelkater: Schädlich oder nicht?
So entsteht Muskelkater beim Sport
Das Training lief gut, Sie fühlen sich zunächst toll, doch ein bis zwei Tage später machen sich die Folgen der persönlichen Höchstleistung bemerkbar: Muskelkater. Bei einer Überlastung der Muskulatur entstehen winzige Risse in den Muskelfasern, die zu Schmerzen führen. Diese Verletzungen führen zu einer Erhöhung des Kreatinkinase-Wertes im Blut. Das primär in den roten Muskelzellen vorkommende Enzym ist ein wichtiger Bestandteil des Energiestoffwechsels. Der Normalwert liegt für Männer bei 170 Einheiten pro Liter Blut, für Frauen bei 145 Einheiten pro Liter Blut. Nach einem intensiven Training kann der Wert schnell auf 1.000 Einheiten oder mehr ansteigen.
Sport trotz Muskelkater: Zu hartes Training kann die Nieren schädigen
Nach dem Training braucht der Körper Zeit, um die Kreatinkinase über die Nieren abzubauen. Sport trotz Muskelkater sollten Sie lieber vermeiden, wenn Sie unter starkem Muskelkater leiden. Da vor allem Krafttraining zu den Mikrorissen in der Muskulatur führt, ist extrem anstrengender Sport trotz Muskelkater keine gute Idee. Denn machen Sie bei Muskelkater weiter intensiv Sport, reichert sich das Enzym immer weiter im Körper an, was langfristig zu Nierenproblemen führen kann, da diese mit dem Abbau des Enzyms nicht mehr hinterherkommen. Ab 5.000 Einheiten Kreatinkinase im Blut steigt sogar das Risiko für akutes Nierenversagen. Bei Leistungssportlern werden auch zwei bis drei Tage nach extremer Anstrengung noch Werte von 20.000 bis 45.000 Einheiten gemessen, weshalb auch Profis Pausen brauchen.
Eine wichtige Funktion der Nieren ist es, Schadstoffe aus dem Körper zu filtern. Kommen neben der erhöhten Menge an Kreatinkinase noch andere Stoffe hinzu, die dringend aus dem Organismus ausgeschieden werden müssen, kommen die Filterorgane schnell an ihre Leistungsgrenzen. Alkohol, Lipidsenker, Betablocker oder Cortison sind einige dieser kritischen Substanzen, die die Nieren zusätzlich belasten. Angesichts möglicher gesundheitlicher Folgen sollten Sie sich entsprechend überlegen, ob ein Training bei Muskelkater unbedingt notwendig ist.
Ist Sport trotz Muskelkater schädlich?
Ob Sport trotz Muskelkater sinnvoll ist, ist eine Frage des Grades: Während bei heftigem Muskelkater Ruhe geboten ist, können Sie einem leichten Muskelkater mit 15 bis 20 Minuten lockerem Training entgegenwirken. Nur übertreiben sollten Sie es nicht, da Sie Ihren Muskelkater mit zu viel Belastung noch verschlimmern – selbst, wenn die Übungen nicht übermäßig anstrengend sind. Entspannte Bewegung bei leichterem Muskelkater, die den Stoffwechsel nur leicht anregt, kann jedoch hilfreich sein.
Denn: Beim Versuch des Körpers bei Muskelkater, die Mikrorisse in den Muskeln zu reparieren, entstehen Entzündungen, die wiederum Schadstoffe freisetzen, die ausgeschwemmt werden müssen – und das wird dem Körper durch einen leicht angeregten Stoffwechsel erleichtert. Der Muskelkater wird so weniger oder verschwindet vielleicht sogar ganz. Wenn Sie viel Sport treiben, was eine Belastung für den Körper darstellt und Sie unter Nierenschmerzen leiden, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.