Muskelfaserriss Wade: Ursachen des eingerissenen Wadenmuskels
Was ist ein Muskelfaserriss?
Der Muskel besteht aus Muskelfaserbündeln, einzelnen Muskelfasern, Myofibrillen sowie Sarkomeren. Die Sarkomere sind die kleinsten Einheiten des Muskels. Bei einem Muskelfaserriss zerreißen wenige oder mehrere Muskelfasern im Muskel. Muskelfaserrisse treten häufig in der Wadenmuskulatur und in der Oberschenkelmuskulatur auf.
Muskelfaserriss in der Wade: Ursachen für die Muskelverletzung
Muskelfaserriss-Ursachen beim Sport sind vor allem Überlastungen des Muskels sowie Sportunfälle. Das Risiko eine Muskelverletzung in der Wade zu erleiden, ist vor allem bei Sportarten erhöht, die mit schnellen Sprints und Stopps verbunden sind, etwa Tennis, Squash, Fußball oder Handball. Auch kontaktbetonte Sportarten, etwa Kampfsport, bergen ein erhöhtes Risiko.
Eingerissenen Wadenmuskel erkennen: Muskelfaserriss-Symptome
Eingerissene Muskelfasern in der Wade spürt der Betroffene vor allem an den anhaltend starken Schmerzen im Muskel. Der Muskel ist nicht mehr belastbar und es kommt zu Bewegungseinschränkungen. Manchmal ist bei Muskelfaserrissen eine Lücke im Muskel tastbar. Zusätzlich kann sich ein Bluterguss (Hämatom) bilden. Dieser entsteht durch verletzte Gefäße. Es kommt zu Blutungen in das Unterhautgewebe, die rötlich-bläulich durch die Haut schimmern.
Muskelfaserriss behandeln: Wann zum Arzt?
Ist der Muskel verletzt, sollte der Betroffene sofort Maßnahmen ergreifen, die eine Verschlimmerung der Verletzung verhindern. Die PECH-Regel ist eine gute Orientierung für die Erstversorgung eines Muskelfaserrisses in der Wade:
- Pause: Der Wadenmuskel muss ruhiggestellt werden.
- Eis: Der Muskel sollte gekühlt werden. So lassen sich Schwellungen und Einblutungen reduzieren. Auch der Schmerz wird gemindert.
- Compression: Sofern möglich sollte ein Kompressionsverband angelegt werden. Dieser stabilisiert den verletzten Wadenmuskel und hilft ebenfalls gegen Schwellungen.
- Hochlegen: Der betroffene Muskel sollte über Herzhöhe gelagert werden. So fließt nicht so viel Blut hinein und Schwellungen werden reduziert.
Nach der Erstversorgung der Muskelverletzung sollte der Betroffene schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Der Sportmediziner oder Orthopäde untersucht, wie stark die Verletzung des Muskels ist. Abhängig von der Diagnose wird die Behandlung des Muskelfaserrisses eingeleitet.
Wie lange muss ein Muskelfaserriss der Wade verheilen?
In den meisten Fällen heilen Muskelfaserrisse folgenlos und von alleine aus. Wichtig ist die Schonung der verletzten Muskulatur. Medikamente wie etwa Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen helfen, die Schmerzen zu lindern. Massagen und physiotherapeutische Behandlungen unterstützen ebenfalls die Heilung der eingerissenen Muskelfasern.
Bis der Muskelfaserriss geheilt ist, können mehrere Wochen bis Monate vergehen. Abhängig ist das von Grad der Verletzung. Da im Muskelgewebe kleine Narben zurückbleiben, kann es passieren, dass der Muskel Stabilität einbüßt. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko, dass der Muskel erneut einreißt.
Muskelfaserriss in der Wade vorbeugen: Das können Sie tun
Möchten Sie einem Muskelfaserriss in der Wade vorbeugen, sollten Sie sich vor dem Sport immer gut aufwärmen und Überlastungen der Muskulatur vermeiden. Gute Schuhe, in denen Sie einen stabilen Halt haben, sind unverzichtbar. Bandagen und Tapeverbände können helfen, beim Sport besonders stark geforderte Muskeln zu stützen und zu schützen. Dennoch: Das Risiko, bei intensivem Sport eine Muskelverletzung zu erleiden, lässt sich nicht komplett ausräumen.
Quellen:
https://www.tk.de/techniker/magazin/sport/sportverletzungen/muskelfaserriss-2006156
https://orthopaeden-essen.de/was-passiert-bei-einem-muskelfaserriss/
https://www.orthopaedin-hamburg.de/behandlung/muskelfaserriss-muskelfaserruptur-muskelbuendelriss/