Migräne: Was tun, wenn die Kopfschmerzen kommen?
Auslöser feststellen
Führen Sie ein Kopfschmerztagebuch, in dem Sie festhalten, wann die Attacken auftreten und wie stark sie sind. Notieren Sie auch in Stichworten Ihren Alltag, denn so können Sie sehen, was Sie tun, wenn die Migräne beginnt. Bei manchen Patienten sind es starke seelische Anstrengungen, die eine Attacke auslösen, bei anderen wiederum bestimmte Lebens- oder Genussmittel. Finden Sie heraus, dass der Verzehr bestimmter Lebensmittel scheinbar mit den Schmerzen in Zusammenhang steht, sollten Sie darauf verzichten und beobachten, wie sich das auf die Häufigkeit der Anfälle auswirkt.
Mit Sport für Entspannung sorgen
Bewegen Sie sich regelmäßig! Eine Ausdauersportart wie Joggen, Schwimmen oder Fahrradfahren trainiert Ihre Muskeln und hält Sie fit. Gleichzeitig aber wird auch Anspannung aus dem Arbeitsalltag abgebaut, und überschüssige nervöse Energie verpufft. So gehen einige mögliche Auslöser für die Kopfschmerzattacken verloren.
Ganz wichtig: Entspannungstechniken
Vor allem Menschen, die einen besonders stressigen Alltag haben, fragen sich oft verzweifelt, was sie tun können, um der Migräne Einhalt zu gebieten. Die Antwort mag zunächst paradox erscheinen, aber das macht sie nicht weniger wahr: Sie sollten Ruhepausen einlegen, kurze Momente zum Durchatmen und Herunterkommen.
Nehmen Sie sich zwischendurch eine Viertelstunde Zeit, um Entspannungsübungen durchzuführen. Ob Sie sich für Atemtechniken, Yoga, progressive Muskelentspannung oder andere Möglichkeiten entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass Sie sich kurz vom Stress abkoppeln und sich herunterregulieren. So können Sie die schmerzhaften Attacken oftmals vermeiden, indem Sie ein paar Minuten Ihrer Zeit opfern. Besser als tagelanges Leiden ist das allemal.
Geregelter Tagesablauf
Ein regelmäßiger Rhythmus in Ihrem Alltag gehört ebenfalls zu dem, was Sie tun können, um Migräne vorzubeugen. Genießen Sie nach dem Aufstehen ein gesundes Frühstück mit vielen Kohlenhydraten, das Ihnen genug Energie für den Tag gibt. Rechnen Sie mittags oder am frühen Nachmittag eine Pause für Ihre Entspannungsübungen ein und gegen Abend etwas Zeit für den Sport. Außerdem sollten Sie versuchen, einen einigermaßen gleichbleibenden Schlaf-Wach-Rhythmus beizubehalten. Viele Migränepatienten reagieren auf Veränderungen im Alltag empfindlich. Machen Sie aber nicht den Fehler, jede Minute durchzuplanen! So setzen Sie sich unter Druck, und wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, können Sie nicht darauf reagieren.
Akupunktur: Nadeln gegen den Schmerz
Zu dem Wenigen, was Sie tun können, um Migräne vorzubeugen, zählt auch Akupunktur. Es ist noch längst nicht geklärt, auf welche Weise Akupunktur gegen Migräne hilft. Das ändert aber nichts daran, dass es Patienten mit dieser Behandlung besser geht als solchen, die sie nicht haben durchführen lassen. Beachtenswert ist sicherlich auch die Tatsache, dass eine Scheinakupunktur ebenso gut hilft wie eine wirkliche. Die meisten Patienten berichten, dass ihre Attacken nach der Therapie deutlich weniger häufig und stark waren als zuvor.
Was tun, wenn Migräne akut ist?
Nicht immer lassen die Attacken sich verhindern. Was Sie tun können, wenn die Migräne Sie bereits im Griff hat, haben Sie sicher schon mehrfach erproben müssen. Die meisten Betroffenen ziehen sich in dunkle, ruhige Zimmer zurück und versuchen zu schlafen. Manche legen sich feuchte, kühle Tücher auf die Stirn, andere reiben sich die Schläfen mit verdünntem Pfefferminzöl ein.
In hartnäckigen Fällen mit vielen Attacken
In Schmerzkliniken wird die sogenannte Konkordanztherapie angeboten. Es handelt sich dabei um ein Verhaltenstraining für Menschen, die unter starken und häufigen Kopfschmerzen leiden. Sie bekommen hier von Fachleuten erklärt, was Sie tun können, um die Migräne einigermaßen auszuhalten.
Neben den üblichen Schmerzmitteln, die Sie für die Attacken verschrieben bekommen, kann Ihr Arzt Ihnen je nach Ausprägung der Krankheit auch prophylaktisch Medikamente verordnen. Das wird er aber nur tun, wenn Sie an mehr als sieben Tagen pro Monat an den Schmerzattacken leiden. Die Mittel bauen ihre Wirksamkeit nur langsam auf, entsprechend dauert es acht bis zehn Wochen, bis sich herausstellt, ob die Therapie bei Ihnen wirkt.
Der Arzt wird es, wenn es keine Gegenanzeigen gibt, in der Regel zunächst mit Betablockern oder Flunarizin versuchen. Zeigen diese Mittel keine Wirkung, sind Valproat oder Topiramat weitere Möglichkeiten. Sonst haben sich hoch dosiertes Magnesium und Antidepressiva bereits als Mittel gegen Migräne bewährt. Allerdings fehlen hier bisher noch belastbare Studien zur Wirksamkeit.
Ärzte in Ihrer Nähe, die Ihnen bei schlimmen Migräneanfällen helfen können, finden Sie direkt unter diesem Text.