Augenlasern: Wie lange halten die Ergebnisse?
Was ist Augenlasern?
Beim Augenlasern trägt der Augenarzt oder die Augenärztin mittels eines Lasers Hornhautgewebe im Auge ab. Dadurch lässt sich die Brechkraft im Auge verändern und eine Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung behandeln. Wie der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) in Ihrem Patientenratgeber „Operationen zur Beseitigung von Fehlsichtigkeiten“ mitteilen, wird bei Kurzsichtigkeit die Wölbung der Hornhaut abgeflacht. Bei Weitsichtigkeit wird die Hornhaut durch ringförmiges Abtragen steiler gemacht. Der Brechfehler wird direkt im Auge korrigiert und nicht durch eine Brille oder Kontaktlinsen ausgeglichen. Der Eingriff mit dem Laser im Auge führt dazu, dass die Sehfähigkeit nach dem Eingriff eine Weile eingeschränkt ist.
Augenlasern: Wann sind gute Ergebnisse zu erwarten?
Laut der „Kommission Refraktive Chirurgie“ der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) ist die Excimer-Laser-Behandlung des Auges geeignet bei:
- Kurzsichtigkeit bis -8 dpt (manche Ärzte behandeln bis -10 dpt)
- Weitsichtigkeit von +3 bis +4 dpt
- Hornhautverkrümmung (auch Stabsichtigkeit oder Astigmatismus genannt) von 3 bis 4 dpt
- Für höhere Fehlsichtigkeitsgrade sind andere Verfahren empfohlen, etwa das Implantieren einer Kunstlinse.
Zuem müssen die Augen gesund sein und die Voraussetzungen für eine Laser-OP mitbringen, beispielsweise eine ausreichend dicke Honhaut. Ebenso sollten die Augen erst ab dem 18. Lebensjahr gelasert werden.
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Sonnenbrille nach der Augen-OP
Nach der Augen-OP bleiben Patientinnen und Patienten noch etwa eine halbe Stunde bis Stunde in der augenärztlichen Praxis oder Klinik. Nach einer Abschlussuntersuchung dürfen sie nach Hause. Da die Sicht kurz nach dem Eingriff eingeschränkt ist, ist es ratsam, eine Begleitperson zum Augenlasern mitzunehmen. Die ersten Tage sind die Augen lichtempfindlich. Das Tragen einer Sonnenbrille schützt und entlastet die Augen.
Auch sind die Augen oft trocken. Der Arzt verschreibt spezielle Augentropfen, welche die Heilung unterstützen, Entzündungen vorbeugen und Trockenheitsgefühle lindern. Diese müssen mehrmals am Tag über mehrere Tage hinweg ins Auge getropft werden. Die genaue Dosierung und Anwendungsdauer erfahren Patientinnen und Patienten von ihrem behandelnden Augenarzt.
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Wann sehe ich nach dem Augenlasern wieder normal?
Bereits wenige Stunden nach dem Augenlasern bemerken die Behandelten in der Regel eine deutliche Verbesserung des Sehvermögens im Vergleich zu vor der OP. Am darauffolgenden Tag ist das Sehvermögen größtenteils wieder normal – kann aber noch einige Wochen etwas schwanken. Nach vier bis sechs Wochen ist das Sehvermögen meist wieder stabil. Wie lange man nach dem Lasern unscharf sieht und wann das Sehvermögen komplett hergestellt ist, ist abhängig vom Auge selbst und der eingesetzten Behandlungsmethode. Der Arzt klärt zuvor entsprechend auf, damit Patienten sich darauf einstellen können. Beim LASIK-Verfahren ist es in der Regel so, dass man wenige Stunden nach der Operation beschwerdefrei ist und am ersten Tag nach der Behandlung schon ziemlich gut sehen kann.
Urlaub nehmen nach dem Augenlasern
Um die Heilung zu unterstützen und aufgrund des Verschwommensehens raten Augenärzte, nach der Augenlaser-OP ein paar Tage Urlaub zu nehmen. In den darauffolgenden Nachsorgeuntersuchungen kontrolliert der Arzt, ob der Eingriff erfolgreich war und das Ergebnis wie gewünscht ausfällt – oder ob Komplikationen auftreten. Die erste Untersuchung erfolgt am Tag nach dem Augenlasern. Die zweite eine Woche nach der Augen-OP und die dritte etwa einen Monat nach dem Eingriff. Möglicherweise folgen weitere. Danach empfehlen sich Augenuntersuchungen einmal im Jahr.
Wie gut sehe ich nach dem Augen lasern?
Ist das Augenlasern wie geplant verlaufen, sehen Sie nach dem Eingriff so gut oder besser als zuvor mit Brille oder Kontaktlinsen. Doch wie lange hält das Ergebnis nach dem Augen lasern an? Ärzten zufolge können Behandelte nach einer Laser-OP der Augen, die ohne Komplikationen verlaufen ist, ein Leben lang besser sehen. Das abgetragene Hornhautgewebe wächst nicht wieder nach. Solange sich das Auge nicht verändert, bleibt der Behandlungseffekt stabil. Dennoch können manchmal Nachkorrekturen notwendig sein. Das Auge ist ein lebendiges Organ und kann sich mit der Zeit verändern.
Unzufriedene Ergebnisse: Wann muss man die Augen nachlasern?
Nachgelasert wird dann, wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht ausgefallen ist. Auch wenn es eher selten der Fall ist: Es kann passieren, dass die gewünschte Sehkraft nicht durch eine einzige Behandlung erreicht werden kann. Im Rahmen einer LASEK- oder LASIK-Nachbehandlung lassen sich notwendige Korrekturen vornehmen.
Wichtig zu wissen: Besteht nach dem Augenlasern eine Restfehlsichtigkeit, wird etwa drei Monate abgewartet, ob diese stabil bleibt – oder sich doch von selbst ausgleicht. Bleibt sie bestehen, kann eine Nachbehandlung geplant werden. Auch wenn es nach einigen Jahren zu einer Veränderung der Dioptrien-Werte kommt, kann erneut korrigiert werden. Eine Voraussetzung für ein erneutes Lasern der Augen ist, dass die Hornhaut des Auges dick genug für ein Nachlasern ist und die Augen generell die Voraussetzungen für einen erneuten Eingriff mitbringen.
Können die Augen nach dem Lasern wieder schlechter werden?
Was man vor der Laser-OP des Auges bedenken sollte: Ab einem Alter von etwa 45 Jahren tritt die natürliche Alterssichtigkeit auf, bei der die Elastizität der Augenlinse abnimmt und in Folge die Sehkraft nachlässt. Dies betrifft auch Menschen, die sich die Augen haben lasern lassen. Dann wird eine Nahbrille zum Lesen (Lesebrille) notwendig, um die Alterssichtigkeit zu korrigieren.
Augenlasern bei Alterssichtigkeit: welche Ergebnisse?
Es gibt allerdings Möglichkeiten, eine Brillenfreiheit trotz Alterssichtigkeit zu erreichen: Zum Beispiel mit einer Linsenoperation, bei der eine Kunstlinse (ICL) zusätzlich zur eigenen Augenlinse in das Auge implantiert wird. Bei Altersweitsichtigkeit oder einer Linsentrübung kann die eigene Augenlinse entfernt und allein die Kunststofflinse im Auge implantiert werden.
Eine andere Möglichkeit stellt die Monovision-LASIK dar. Der Augenarzt korrigiert hierbei die Fehlsichtigkeit nur am Führungsauge vollständig. Das andere Auge wird auf eine gute Nahsicht eingestellt. Das Gehirn kann sich auf die unterschiedlichen Informationen einstellen und lernen, die Bildeindrücke beider Augen so zu kombinieren, sodass normales Sehen möglich wird. Eine Testphase mit Kontaktlinsen zeigt, ob sich dieses Verfahren im individuellen Fall eignet oder ob das Setzen einer Kunstlinse in das Auge die bessere Alternative ist.
Wo soll ich meine Augen lasern lassen?
Spezielle Augenkliniken und Augenlaserzentren bieten Augenlasern an. Die dort behandelnden Augenärzte haben eine entsprechende Weiterbildung. Die Kommission für refraktive Chirurgie (KRC) hat Qualitätskriterien erarbeitet, nach denen solche Eingriffe am Auge durchgeführt werden sollten. Auf den Seiten der KRC finden Interessierte eine Liste mit Operateuren und Kliniken, die sich an diese Kriterien halten. Ebenfalls empfehlenswert ist, sich eine zweite Meinung einzuholen, etwa vom Augenarzt, bevor man sich für Augenlasern entscheidet. Eine weitere Kontaktmöglichkeit bei Fragen ist die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD).
Quellen:
Sehen ohne Brille – Refraktive Chirurgie. Online-Information des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA).
Operationen zur Beseitigung von Fehlsichtigkeiten. Informationsbroschüre des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).
Häufig gestellte Fragen zur operativen Sehfehlerkorrektur. Online-Information des Verbands der Spezialkliniken für Augenlaser und refraktive Chirurgie g. e. V. (VSDAR).
Kommission Refraktive Chirurgie – KRC. Anwenderlisten für Deutschland. Angebot der Kommission Refraktive Chirurgie (KRC) des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).
Kostenfreies Informations- und Beratungsangebot der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
Welche Augenuntersuchungen gibt es? Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Augentropfen richtig anwenden. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Augen lasern: Drei Verfahren. Online-Information von Apotheken-Umschau.
Augen lasern. Online-Information von NetDoktor.