Leberzirrhose entwickelt sich meist schleichend
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Leberzirrhose entwickelt sich meist schleichend

Eine Leberzirrhose ist das Endstadium chronischer Lebererkrankungen. Dabei stirbt das Lebergewebe allmählich ab, sodass das Organ nicht mehr richtig funktioniert. Eine Leberzirrhose entwickelt sich meist über Jahre und Jahrzehnte und ist nicht heilbar. Die häufigsten Ursachen der Leberzirrhose sind Alkoholmissbrauch und chronische Virushepatitis.

Was im Körper bei Leberzirrhose passiert 

Bei chronischen Lebererkrankungen verändert sich das Gewebe in der Leber. Es vernarbt und wird knotig. Im Endstadium, der Leberzirrhose, ist das Gewebe so stark vernarbt, dass die Leber nicht mehr richtig durchblutet wird und ihre Aufgaben nicht mehr ausreichend erfüllen kann. In den Industrieländern erkranken pro Jahr etwa 250 von 100.000 Einwohnern neu an einer Leberzirrhose. Die Krankheit ist nicht zu verwechseln mit der sehr viel häufigeren Fettleber.

Ursachen der Leberzirrhose

In den Industrieländern ist Alkoholmissbrauch die häufigste Ursache der Leberzirrhose. Beim Abbau von Alkohol entstehen Fettsäuren, die als Fett in der Leber eingelagert werden. Bei anhaltendem Alkoholkonsum entwickelt sich dadurch eine Fettleber und nach Jahren oder Jahrzehnten schließlich eine Leberzirrhose.

Weitere mögliche Ursachen einer Leberzirrhose sind:

  • Chronische Virushepatitis (meist Hepatitis C)
  • Stauungszirrhose, typisch bei Rechtsherzinsuffizienz
  • Autoimmunhepatitis
  • Fettleber-Hepatitis
  • Leberzirrhose durch Gifte oder Medikamente

Symptome einer Leberzirrhose

Eine Leberzirrhose zeigt häufig erst dann Symptome, wenn die Leberfunktion bereits deutlich eingeschränkt ist. Als zentrale Symptome der Leberzirrhose gelten Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Hinzu kommen häufig die so genannten Leberhautzeichen, zum Beispiel eine gelbliche oder juckende Haut, weißliche Fingernägel, rötliche Handinnenflächen oder Fußsohlen sowie sternförmige Gefäßneubildungen (Lebersternchen). Auch Wassereinlagerungen im Bauch, Ödeme oder Bewusstseinsstörungen können auftreten.

Patienten mit Leberzirrhose haben ein erhöhtes Risiko, an Leberkrebs zu erkranken.

Diagnose der Lebererkrankung

Auffällige Hautzeichen wie die Gelbsucht oder die verfärbten Fingernägel geben dem Arzt einen ersten Hinweis, dass die Leber erkrankt ist. Bei weiterer Untersuchung fallen oft ein gesteigerter Bauchumfang, Ödeme oder Hautblutungen auf. Viele dieser Symptome sind allerdings nicht nur für die Leberzirrhose spezifisch, sondern können auch bei anderen Lebererkrankungen wie der Fettleber auftreten. Auffällige Leberwerte deuten ebenfalls auf eine Leberzirrhose hin.

Eine sichere Diagnose liefert vor allem eine Ultraschalluntersuchung. Dabei zeigt sich das Organ ungleichmäßig strukturiert, der Leberrand ist wellig. Sehr gut lassen sich mit dem Ultraschall die Wassereinlagerungen im Bauch sowie eine Milzvergrößerung erkennen. Mit einem speziellen Ultraschall, dem sogenannten Fibroscan, lassen sich die Veränderungen im Bindegewebe sehr gut darstellen. Bislang wird die endgültige Diagnose in der Regel durch eine Leberbiopsie gestellt.

Aus verschiedenen Untersuchungsbefunden wird ein Wert, der sogenannte Child-Pugh Score, ermittelt, der dazu dient, das Stadium der Erkrankung sowie die weitere Prognose abzuschätzen.

Therapie und Ernährung bei Leberzirrhose

Da eine Leberzirrhose bislang nicht heilbar ist, werden vor allem die Symptome und Folgeerkrankungen sowie die zugrunde liegende Erkrankung behandelt. Alkoholiker sollten unbedingt einen Entzug versuchen. Patienten mit Leberzirrhose müssen leberschädigende Medikamente und Alkohol meiden. Da die Aufnahme und Verwertung der Nährstoffe eingeschränkt ist, sollte die Ernährung entsprechend angepasst werden. Betroffene sollten insbesondere auf eine ausreichende Vitamin-, Eiweiß- und Kohlenhydratzufuhr achten. In fortgeschrittenem Stadium sollte unbedingt eine Ernährungsberatung erfolgen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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