Geblitzt? - Darum sollten Sie die Messung überprüfen lassen
Messmethoden und Messgeräte: Das sollten Sie wissen
Polizisten wenden verschiedene Messmethoden an, mit denen sie Geschwindigkeitsverstöße im Straßenverkehr feststellen. Die eingesetzten Messgeräte sind nur dann zugelassen, wenn die physikalisch-technische Bundesanstalt in Braunschweig eine entsprechende Genehmigung erteilte. Bei dem Zulassungsverfahren überprüft die Behörde, ob die Geräte geeicht sind und den jeweiligen Normen entsprechen. In Deutschland gibt es prinzipiell drei Messmethoden: Die Radar-, Laser- und die Lichtschrankenmessung.
Radarmessung
Bei der Radarmessung richtet die Polizei einen Radarstrahl auf die Fahrbahn aus. Trifft der Radarstrahl ein Fahrzeug, reflektiert die Außenseite den Strahl. Die Antenne des Messgeräts empfängt die Reflektion und berechnet daraus die Geschwindigkeit des PKW. Wissenswert: Ist das Gerät falsch aufgestellt, sind die Messdaten verfälscht. Die Polizei bzw. die Behörden und Gerichte dürfen die verfälschten Messungen nicht verwenden.
Lasermessung
Eine Lasermessung funktioniert ähnlich wie eine Radarmessung. Das Gerät sendet einen Infrarotstrahl aus, den das vorbeifahrende Fahrzeug reflektiert. Das Gerät nimmt die empfangenen Daten auf und berechnet die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Lasermessungen sind stationär möglich, also von einem Blitzer am Straßenrand, aber auch mobil, beispielsweise durch ein Gerät, das die Polizei am Straßenrand aufstellt. Wichtig: Das Beweisfoto, das das Nummernschild aufnimmt, wird kurze Zeit nach der Messung gemacht. Hier kann es zu fehlerhaften Zuordnungen kommen.
Lichtschranken-Messung
Bei einer Geschwindigkeitsmessung über Lichtschranken setzen die Polizeibeamten Helligkeitssensoren ein. Zwischen den Helligkeitssensoren liegt ein Abstand von 25 Zentimetern. Je nachdem, wie schnell ein Fahrzeug fährt, empfangen die Sensoren mehr oder weniger Licht. Je kürzer die Zeiträume sind, in denen sich die Lichtverhältnisse ändern, desto schneller fährt das Kfz. Wissenswert: Bei einem starken Verkehrsaufkommen sind die Werte oft verfälscht.
Falsch geblitzt: So setzen Polizisten Messgeräte falsch ein
In den vergangenen Jahren griffen Verkehrsanwälte immer wieder Messergebnisse an. Polizeiliche Geschwindigkeitsmessungen sind oft falsch. Nicht nur wegen technischer Fehler, sondern auch aufgrund von Bedienfehlern. Gerade jüngere Polizisten sind oft unzureichend geschult oder setzen ein Messgerät ein, das nicht korrekt geeicht ist. Falsche Messungen entstehen auch, wenn das Gerät in einem falschen Winkel zur Fahrbahn steht oder die Sonneneinstrahlung die Reflektionen von Radar oder Laser stört.
Falsch geblitzt: Wie gehen Sie gegen falsche Messergebnisse vor?
Ob Sie sich gegen einen Bußgeldbescheid wegen überhöhter Geschwindigkeit wehren sollten, hängt von der Höhe des Bußgeldes ab. Ein geringes Bußgeld von 30 Euro ist zumeist nicht der Mühe wert. Jedoch: Beim Entzug der Fahrerlaubnis oder der Eintragung von Punkten im Fahreignungsregister sollten Sie aktiv werden. Ein Vorgehen auf „eigene Faust“ verspricht zumeist nicht sonderlich viel Erfolg. Wenden Sie sich besser an einen Rechtsanwalt. Dieser kann den Sachverhalt schnell und fachlich kompetent beurteilen.
Lesetipp: Wann lohnt sich ein Einspruch gegen ein Bußgeldverfahren?
Falsch geblitzt: Lohnt es sich einen Anwalt einzuschalten?
Die Polizei hat Sie geblitzt? Jeder zweite Bußgeldbescheid ist rechtswidrig. Hier haben Sie generell gute Erfolgsaussichten. Zumeist reicht es schon aus, wenn sich ein Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin außergerichtlich an die Behörde wendet. Für eine außergerichtliche Vertretung fallen mindestens 83,54 Euro an. Es kommt aber immer darauf an, wie hoch das verhängte Bußgeld ist. Je höher das Bußgeld ist, desto mehr Geld erhält der Rechtsanwalt. Der Rechtsanwalt wird knapp zehn Prozent der Höhe des Bußgeldbescheides als Gebühren erheben. Wehren Sie sich vor dem Verwaltungsgericht gegen einen Bußgeldbescheid, sind die Kosten höher als wenn Sie nur einen Einspruch einlegen.