Was sind Mineralstoffe, welche sind besonders wichtig und wo sind sie drin?
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Was sind Mineralstoffe, welche sind besonders wichtig und wo sind sie drin?

Mineralstoffe sind Mikronährstoffe, die der Körper benötigt, um Stoffwechselvorgänge regulieren und aufrechterhalten zu können. Die Mineralstoffe Calcium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Natrium und Phosphor gehören zu den sogenannten Mengenelementen. Von ihnen müssen täglich mehr als 50 Milligramm aufgenommen werden. Zu den Spurenelementen gehören beispielsweise Eisen, Jod und Zink. Hiervon benötigt der Körper weniger als 50 Milligramm. Ein Mineralstoff-Mangel kann verschiedene Beschwerden verursachen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Aufgaben Mineralstoffe im Körper übernehmen, wie viel der Körper davon benötigt und welche Lebensmittel gute Mineralstoff-Quellen sind.

Was sind Mineralstoffe?

Mineralstoffe sind anorganische Nahrungsbestandteile, die in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vorkommen. Unter anderem benötigt der Körper Mineralstoffe, um den Elektrolyt- und Wasserhaushalt zu regulieren. Auch für das Immunsystem, das Nervensystem und das Sehen spielen Mineralstoffe eine bedeutende Rolle. Für Knochen, Muskeln und Zähne sind Mineralstoffe ebenfalls unverzichtbar. Sogar an der Blutgerinnung und an Prozessen der Fortpflanzung, Zellteilung und Zelldifferenzierung sind Mineralstoffe beteiligt.

Weitere Aufgaben von Mineralstoffen im Körper sind:

  • Hormonbildung
  • Signalweiterleitung von Nerven und Muskeln
  • Unterstützung verschiedener Organfunktionen
  • Regulierung des Energiestoffwechsels
  • Blutbildung
  • Bildung von Lymph- und Gewebeflüssigkeit

Welche Mineralstoffe gibt es?

Mineralstoffe sind unterteilt in Mengenelemente und Spurenelemente. Als Mengenelemente werden die Mineralstoffe bezeichnet, von denen der Körper mehr als 50 Milligramm am Tag benötigt. Als Spurenelemente werden die Mineralstoffe bezeichnet, von denen der Körper weniger als 50 Milligramm am Tag braucht.

Mengenelemente

Mengenelemente sind:

  • Calcium
  • Chlorid
  • Kalium
  • Magnesium
  • Natrium
  • Phosphor

Spurenelemente

Insgesamt gibt es neun essenzielle Spurenelemente. Empfehlungen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) gibt es bislang für:

  • Eisen
  • Jod
  • Fluorid
  • Zink
  • Selen
  • Kupfer
  • Mangan
  • Chrom
  • Molybdän
Welcher Arzt für ein Blutbild?

Blutzucker, Eiweiß, Cholesterinwerte, Vitamine, Hormone, Mineralstoffe, Spurenelemente: Eine Blutprobe ist in der Medizin für die Diagnose und Früherkennung von Erkrankungen und möglichen Mangelzuständen unverzichtbar. Eine Blutabnahme können Sie bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt anfragen oder in einem Laborinstitut durchführen lassen.

In welchen Lebensmitteln sind Mineralstoffe enthalten?

Mineralstoffe sind sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Wer sich abwechslungsreich und gesund ernährt, ist in der Regel gut mit Mineralstoffen versorgt. Eine gute ergänzende Mineralstoff-Quelle ist Mineralwasser. Die Zusammensetzung der Mineralien ist auf dem Etikett angegeben. Es lohnt sich, verschiedene Mineralwässer miteinander zu vergleichen. Eine bestimmte Menge an Mineralstoffen muss Mineralwasser nicht enthalten, um sich Mineralwasser nennen zu dürfen. Voraussetzung ist, dass es aus unterirdischen geschützten Wasservorkommen entnommen wird, frei von Verunreinigungen ist und unverändert vor Ort abgefüllt wird. Mineralwasser muss amtlich anerkannt sein.

Lesetipp: Ratgeber „Nahrungsergänzungsmittel“ von Gelbe Seiten.

Was passiert bei einem Mineralstoff-Mangel?

Ein Mineralstoffmangel kann durch eine sehr einseitige Ernährung oder Mangelernährung entstehen, etwa bei Vorliegen einer Essstörung oder einer Erkrankung, welche die Nährstoffaufnahme im Körper behindert. Auch bei starker körperlicher Belastung, im Wachstum oder im Rahmen einer Schwangerschaft kann ein Mineralstoffmangel auftreten. Aus diesem Grund wird das Blut von Schwangeren auf einen Mangel hin untersucht und der Arzt oder die Ärztin achtet darauf, dass die Mineralstoffversorgung stimmt. Das ist unter anderem wichtig, um Fehlbildungen zu verhindern.

Welche Symptome bei Mineralstoffmangel?

Ein Mineralstoffmangel macht sich meist durch unspezifische Symptome bemerkbar, etwa Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, brüchige Nägel, Haarausfall oder Muskelbeschwerden. Ein paar Beispiele:

  • Magnesiummangel: Anzeichen für einen Magnesiummangel können der DGE zufolge Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und allgemeine Schwäche sein. Im weiteren Verlauf könne ein Magnesiummangel zu einem Mangel an Calcium und Kalium führen und neurologischen und kardiovaskuläre Beschwerden hervorrufen, beispielsweise Taubheitsgefühle, Kribbeln, Muskelkrämpfe, plötzliche Verhaltensänderungen sowie Herzrhythmusstörungen.
  • Calciummangel: Bleibt die Calcium-Zufuhr mit der Ernährung über einen langen Zeitraum niedrig oder kann aufgrund eines Vitamin D-Mangels nicht ausreichend Calcium im Darm aufgenommen werden, baut der Körper Knochenmasse ab und es kommt zu einer Knochenerweichung.
  • Eisenmangel: Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mitteilt, sind Symptome eines funktionellen Eisenmangeln, bei dem zu wenig Eisen vorhanden ist, um ausreichende Mengen an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) zu bilden, entzündliche Veränderungen in den Mundwinkeln (Rhagaden), eine erhöhte Infektanfälligkeit, gestörtes Haar- und Nagelwachstum sowie rissige, trockene und spröde Haut.
  • Jodmangel: Bei einem längerfristigen Jodmangel kann sich die Schilddrüse vergrößern (Struma oder „Kropf“). Das führt zu Veränderungen der Hormonbildung in der Schilddrüse. Eine Schilddrüsenunterfunktion zeigt sich durch Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, mentale und körperliche Leistungsminderung, Konzentrationsstörungen, Gewichtszunahme, verlangsamten Herzschlag, trockene und blasse Haut, brüchige Nägel, Appetitlosigkeit, Verstopfung sowie Apathie und depressive Verstimmungen.
  • Zinkmangel: Wie die DGE mitteilt, kann ein Zinkmangel ein beeinträchtigtes Längenwachstum, Hautekzeme, Durchfälle, Wund­heilungsstörungen, Probleme der Wahrnehmung und des Erinnerungsvermögens sowie eine höhere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten zur Folge haben.

Weiterführende Informationen zu Mineralstoffen, etwa welche Lebensmittel besonders reich an bestimmten Mineralstoffen sind sowie Angaben zur empfohlenen täglichen Mineralstoff-Zufuhr finden Sie in den weiteren Artikeln des Ratgebers „Mikronährstoffe“ der Gelben Seiten.

Milch ist in ihrem Kalziumgehalt gleich. H-Milch, pasteurisierte Milch sowie Rohmilch unterscheiden sich nicht in ihrem Calciumgehalt.
Am besten nimmt der Körper Eisen aus tierischen Lebensmitteln auf. Rote Fleischsorten und Innereien sind gute Eisenquellen. Die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln lässt sich verbessern, wenn man Vitamin C dazu aufnimmt, etwa zur Suppe mit Hülsenfrüchten eine rote Paprika snackt, ein Glas Orangensaft trinkt oder zum Nachtisch eine Orange isst.
Gute Magnesiumquellen sind grünes Gemüse, Vollkornprodukte, Milch und Milchprodukte, Geflügel, Sojabohnen, Beerenobst und Bananen.


Quellen:

dge.de: „Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr“. Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

dge.de: „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Zink“. Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

dge.de: „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Calcium“. Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

dge.de: „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Magnesium“. Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

DGE-Broschüre Präventive Nährstoffe und Nahrungsinhaltsstoffe. Ratgeber der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

Prof. Dr. Helmut Heseker, Dipl. oec. troph. Beate Heseker: Die Nährwerttabelle. Aktualisierte 5. Auflage 2018/2019. Neuer Umschau Buchverlag.

Hartmut Fröleke, Ute Fehnker, Kathrin Sebastian: Einführung in die Ernährungslehre. 14. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2018. Neuer Umschau Buchverlag.

bfr.bund.de: „Mineralstoffe“. Online-Information des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

bfr.bund.de: „Jodversorgung in Deutschland wieder rückläufig – Tipps für eine gute Jodversorgung“. Online-Information des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

bfr.bund.de: „Fragen und Antworten zu Eisen in Lebensmitteln“. Online-Information des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

gesundheit.gv.at: „Vitamine und Mineralstoffe“. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich des Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.

verbraucherzentrale.de: „Vitamine und Mineralstoffe von A-Z“. Online-Information der Verbraucherzentrale (VZ).

verbraucherzentrale.de: „Trinkwasser, Mineralwasser, Tafelwasser – was sind die Unterschiede?“. Online-Information der Verbraucherzentrale (VZ).

klartext-nahrungsergaenzung.de: „Mineralstoffprodukte: Was Sie wissen sollten“. Online-Information von Klartext Nahrungsergänzung der Verbraucherzentrale.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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