Rheumatoide Arthritis und Ernährung: Was darf man nicht essen, wenn man Arthritis hat?
Reduzierung von Wurst und Fleisch
Lediglich 50 mg Arachidonsäure benötigt der menschliche Körper am Tag. Beim Verzehr von Wurst und Fleisch entsteht schnell ein Überangebot. So sind in 100 g Schweineschmalz bereits 1700 mg enthalten, in Leberwurst 230 mg (je 100 g) und in Schweinefleisch 120 mg. In Rindfleisch und Huhn zeigt sich mit 70 mg bzw. 42 mg je 100 g Fleisch hingegen vergleichsweise wenig Arachidonsäure. Die Reduzierung von Wurst und Fleisch wirkt sich somit in der Ernährung bei rheumatoider Arthritis positiv aus.
Seefisch und pflanzliche Öle
In Seefisch wie Makrele, Hering, Lachs, Heilbutt oder Sardinen sind viele Omega-3-Fettsäuren enthalten. Diese unterstützen den Körper bei schmerzenden Gelenken und verbessern die Beweglichkeit. Patienten mit rheumatoider Arthritis sollten in ihrer Ernährung zweimal wöchentlich Fisch auf dem Speiseplan wählen. Alternativ können Fischölkapseln den Körper mit Omega-3-Fettsäuren zu bereichern. Ebenfalls entzündungshemmend wirkt alpha-Linolensäure im menschlichen Organismus. Sie ist in vielen pflanzlichen Ölen enthalten, die in der frischen Küche täglich zum Einsatz kommen. Rapsöl und Sojaöl sind gute Lieferanten, die auch zum Kochen und Braten genutzt werden können. Für kalte Speisen ergänzen Leinöl oder Walnussöl alpha-Linolensäure auf dem Ernährungsplan.
Ausreichende Vitalstoffe mit Obst und Gemüse
Viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind antioxidativ, was bedeutet, dass sie Stoffe wie freie Radikale durch oxidativen Stress in ihrer Wirkung verlangsamen oder aufheben, während sie Körperzellen schützen. Diese Stoffe beeinträchtigen die Regeneration von Zellen und können somit zu Entzündungsprozessen beitragen. Menschen mit rheumatoider Arthritis neigen schneller zur Entzündungsentwicklung, weshalb sie einen hohen Bedarf an Vitaminen und Vitalstoffen haben. Optimal sollten Betroffene von rheumatoider Arthritis in der Ernährung täglich fünf Portionen Obst und Gemüse integrieren, um den Körper mit ausreichenden Mengen an antioxidativ wirkenden Vitalstoffen zu versorgen. Hierzu zählen unter anderem die Vitamine C und E, beta-Carotin, Selen und Zink.
Fettarme Milch und Milchprodukte für den Calciumhaushalt
Neben den entzündlichen Prozessen der rheumatoiden Arthritis sind Betroffene meist einem hohen Risiko für weiterführende Erkrankungen ausgesetzt. Die Osteoporose zählt als eine solche Folgeerkrankung von rheumatoider Arthritis. Der auch als Knochenschwund bekannten Erkrankung, bei der sich die Knochendichte im Lauf des Fortschreitens verringert, kann durch die regelmäßige Aufnahme von Calcium (Tagesbedarf ca. 1 g) vorgebeugt werden. Dieses findet sich auf dem ausgewogenen Speiseplan in fettarmer Milch und in Milchprodukten. Ergänzend sollte dem Körper genügend Vitamin D zur Verfügung stehen, dass in der Milch, aber auch in Fischölkapseln vorhanden ist. Auch Bewegung an der frischen Luft ist hilfreich, da die Haut über die Sonnenlichtbestrahlung Stoffe entwickelt, die der Körper in Vitamin D umwandeln kann.
Abstimmung der Ernährung auf Medikation
Die Ernährungsumstellung bei rheumatoider Arthritis sollte immer auch mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Häufig kann bei dauerhafter Ernährung mit ausgewogener Frischkost die Medikation niedriger dosiert werden, da sich die Reduzierung der Arachidonsäure mit einer guten Nährstoffzufuhr positiv auf die Gesamtgesundheit auswirkt. Auf Alkohol und Rauchen sollten Menschen mit Arthritis generell möglichst verzichten, da diese die entzündungsfördernden Botenstoffe antreiben.
Optimale Ergebnisse erzielen Patienten, die sich regelmäßig bewegen und gelenkschonende Sportarten durchführen (z.B. Schwimmen, Radfahren). Gelegentliche Fastenkuren können einen weiterführenden Effekt für die Gesundheit bieten, sollten jedoch individuell mit dem Arzt besprochen werden.