Reaktive Arthritis: Ursachen, Symptome und Behandlung
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Reaktive Arthritis: Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei einer reaktiven Arthritis handelt es sich um eine akute Entzündung eines oder mehrerer Gelenke, welche aus einem bakteriell bedingten Infekt resultiert. Betroffen sind zumeist die unteren Extremitäten und die dort großen Gelenke wie Sprung- oder Kniegelenke. Oft treten die Beschwerden auch asymmetrisch in Erscheinung. Erfahren Sie, durch welche Keime diese Form der Arthritis ausgelöst wird und was helfen kann.

Viele Menschen jährlich von reaktiver Arthritis betroffen

Sie leiden an der Hüfte oder dem Knie an einer schmerzenden Entzündung, kennen den Grund hierfür jedoch nicht? Nicht selten ist ein starker Infekt und in der Folge eine reaktive Arthritis verantwortlich. Nur die wenigsten wissen, dass auch ein zurückliegender Infekt die Ursache einer Gelenkentzündung sein kann. Dabei werden jedes Jahr ungefähr 40.000 Neuerkrankungen von reaktiver Arthritis vermeldet. Frauen und Männer sind hiervon gleichermaßen betroffen, wobei das Erkrankungsalter in der Regel unter 40 Jahren liegt.

Reakive Arthritis ist im Vergleich zu anderen Formen auch deshalb so wenig bekannt, weil vom Infekt und ihrem Auftreten oft schon einige Wochen bis Monate vergehen. Für die Betroffenen ist es schwer, einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen herzustellen. Erschwerend hinzu kommt, dass zahlreiche Infekte nahezu ohne Beschwerden verlaufen, aber dennoch eine reaktive Arthritis nach sich ziehen können.

Welche Bakterien sind besonders gefährlich?

Ausgelöst wird die reaktive Arthritis durch solche Bakterien, die etwa auch ursächlich für Halsentzündung, Husten, aber auch Blasenentzündung, Durchfall und Geschlechtskrankheiten sind.

Zu den Hauptverursacher der reaktiven Arthritis zählen:Ureaplasmen (Blasenentzündung)

- Chlamydien

- Gonokokken ("Tripper")

- Darmbakterien wie Salmonellen und Yersinien

Bakterien oder vermutlich deren Reste wandern während der Infektion in die Gelenke, wobei der exakte Mechanismus bis heute ungeklärt ist. Fests steht allerdings, dass die Bereitschaft, hierauf mit einer reaktiven Arthritis zu reagieren, genetisch bedingt ist. Die großen, gewichttragenden Gelenke der unteren Extremität, also Sprung-, Hüft- und Kniegelenke gelten als bevorzugte Ansiedlungsorte des abgeschwemmten Keimmaterials. Seltener sind hingegen Finger, Handgelenke, Ellenbogen und Schultern betroffen.

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Typische Symptome einer reaktiven Arthritis

Die Beschwerden rühren daher, dass Keimfragmente in die Gelenkflüssigkeit und/oder Gelenkinnenhaut gelangen. Diese Eindringlinge werden durch das Immunsystem erkannt und mit einer Entzündung bekämpft. Die betroffenen Gelenke schwellen an, werden heiß und rot. Starke Schmerzen sind oft die Folge.

Darüber hinaus können sich Sehnenansätze entzünden, beispielsweise an der Achillessehne. Eher selten ist eine sogenannte Polyarthritis, das heißt ein Befall vieler Gelenke gleichzeitig. Bei dem seltenen Befall der Wirbelsäule oder des Beckens können tief sitzende Rücken- und Kreuzschmerzen hinzukommen, die typischerweise früh am Morgen am stärksten sind und mit zunehmender Bewegung nachlassen. Möglich sind ferner Haut- und Schleimhaut-Symptome, zum Beispiel schuppende Hautveränderungen an den Fußsohlen und Handinnenflächen. Im weiteren Verlauf können Entzündungen der Augen vorkommen. Kommt dann noch eine Harnröhrenentzündung hinzu, ist von "Reiter-Syndrom" als Sonderform der reaktiven Arthritis die Rede.

Wie eine reaktive Arthritis behandelt wird

Eines vorweg: Reaktive Arthritiden stellen keine lebensbedrohliche Erkrankung dar. Obwohl sie zu Beginn mit starken Schmerzen einhergehen können, heilen sie für gewöhnlich aus und verursachen zumeist keine dauerhaften Gelenkschäden. Die mittlere Erkrankungsdauer beläuft sich auf 6 Monate. Jedoch können sich bei ungefähr 20 bis 40 Prozent der Betroffenen chronische Arthritiden, Sehnenprobleme, Arthralgien oder Rückfälle entwickeln.

Weil die Beschwerden von leichten Gelenkschmerzen bis zu intensiven Gelenkinfektionen variieren können, muss auch die Therapie auf die jeweiligen Symptome ausgerichtet werden. Im Rahmen der medikamentösen Therapie kommen insbesondere kortisonfreie (nicht-steroidale) Antirheumatika wie etwa Ibuprofen oder Diclofenac in Frage. Diese Medikamente besitzen eine entzündungshemmende sowie schmerzstillende Wirkung. Bei einem schwereren Verlauf kann eine kurzzeitige Behandlung mit Kortison erforderlich werden. Wurde zuvor eine bakterielle Gelenkinfektion ausgeschlossen, kann das Kortison auch direkt in das entzündete Gelenk gespritzt werden. Ist der auslösende Erreger gefunden, wird eine kurzzeitige antibiotische Therapie verordnet. Sollte sich eine chronische Arthritis entwickelt haben und halten die Beschwerden über einen langen Zeitraum an, ist eine Behandlung mit sogenannten Basistherapeutika (zum Beispiel Methotrexat oder Sulfasalazin) denkbar. Neben einer medikamentösen Behandlung sorgen physiotherapeutische Maßnahmen wie Manualtherapie, Bewegungsübungen und Kältetherapie für Schmerzlinderung. Diese verhindern ferner die Rückbildung der Muskulatur und erhalten die Gelenkbeweglichkeit.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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