Ibuprofen oder Paracetamol bei Zahnweh? Welche Tabletten bei Zahnschmerzen helfen
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Ibuprofen oder Paracetamol bei Zahnweh? Welche Tabletten bei Zahnschmerzen helfen

Zahnschmerzen quälen oft dann, wenn kein Zahnarzt erreichbar ist: Am Wochenende oder im Urlaub. Zahnweh-Betroffene sehnen dann eine rasche Lösung herbei, um den Schmerz zu lindern. Schmerzmittel sind da schnelle Helfer in der Zahnweh-Not. Doch sind alle Schmerzmittel bei Zahnschmerzen gleich gut? Welche Tabletten bei Zahnschmerzen helfen.

Schmerzmittel: Tabletten bei Zahnschmerzen, die helfen

Schmerzmittel, auch Analgetika genannt, hemmen die Schmerzweiterleitung. Manche Wirkstoffe haben neben der schmerzlindernden Wirkung zudem eine entzündungshemmende. In fast jeder Hausapotheke sind Schmerzmittel zu finden. Besonders beliebt sind Ibuprofen, Diclofenac, ASS und Paracetamol. Fast jeder hat ein Schmerzmittel, auf das er besonders vertraut. Doch welche Tabletten bei Zahnschmerzen sind besonders zu empfehlen?

Tabletten bei Zahnschmerzen: Wie wirken Schmerzmittel bei Zahnweh?

Ibuprofen, ASS und Diclofenac sind sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika, kurz NSAR. Sie hemmen das Enzym Cyclooxygenase. Dadurch wird die Bildung sogenannter Prostaglandine (Gewebehormone) reduziert, die unter anderem die Schmerzwahrnehmung verstärken und an der Fieberentwicklung beteiligt sind. Auch an Entzündungsprozessen wirken Prostaglandine mit. Aus diesem Grund wirken NSARs schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend.

Ibuprofen oder Diclofenac: Welche Tabletten bei Zahnschmerzen sind besser?

Ibuprofen und Diclofenac sind beliebte Tabletten bei Zahnschmerzen. Beide sind von der Wirkweise her ähnlich. Diclofenac wirkt bereits in geringer Dosierung etwas stärker und ist länger wirksam. Während eine Diclofenac-Dosierung bei etwa zwölf Milligramm beginnt, startet Ibuprofen bei 200 Milligramm. Diclofenac findet vor allem bei entzündlichen Prozessen Anwendung, wie sie bei Zahnschmerzen, aber auch bei Gelenkbeschwerden auftreten. Ibuprofen sowie Diclofenac sind daher Zahnschmerz-Tabletten, die meist rasch helfen. Zu lange sollten sie nicht eingenommen werden, da sie die Schleimhaut im Magen schädigen können und das Risiko für Magengeschwüre und Magenblutungen erhöhen.

Aspirin bei Zahnschmerzen: Vorsicht Blutungsrisiko

Auch wenn NSARs beliebte Tabletten bei Zahnschmerzen sind: Bei dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) ist Vorsicht geboten, wie Zahnärzte betonen: Acetylsalicylsäure hemmt die Blutgerinnung. Bei einer Zahnbehandlung können vermehrt Blutungen auftreten. Und das kann bei einem größeren Eingriff wie einer Zahnwurzelbehandlung oder Parodontitisbehandlung problematisch werden.

Zahnschmerzen und schwanger? Nehmen Sie Schmerzmittel nie ohne Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt, Allgemeinmediziner oder einem Apotheker ein. In der Schwangerschaft gelten eigene Einnahmeempfehlungen. Viele Wirkstoffe sind für das Ungeborene gefährlich und können zu Schäden führen. ASS beispielsweise soll nur unter strenger Indikationsstellung verordnet und in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten völlig vermieden werden. Ibuprofen sollte spätestens ab der 28. Schwangerschaftswoche nicht mehr eingenommen werden.

Paracetamol-Tabletten bei Zahnschmerzen: Was muss ich beachten?

Paracetamol gehört nicht in die Gruppe der NSAR. Paracetamol hat so gut wie keine antientzündliche Wirkung. Es ist daher nicht zur Behandlung entzündlich bedingter Schmerzen geeignet, aber es wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend. Bei leichteren Zahnschmerzen ist Paracetamol geeignet, ebenso bei Kopfschmerzen und Regelbeschwerden bei Frauen.

Paracetamol erhöht nicht die Blutungsneigung und ist zudem magenschonender als Ibuprofen und Diclofenac. Aber: Bei Überdosierung kann es zu schweren Schädigungen der Leber kommen – bis hin zum Leberversagen. Paracetamol sollte daher, genau wie andere Schmerzmittel auch, in der von Arzt verordneten oder in der Packungsbeilage aufgezeigten Dosierung eingenommen werden.

Sind spezielle Zahnschmerztabletten bei Zahnschmerzen wirksamer?

In Apotheken gibt es zudem spezielle „Zahnschmerztabletten“. Die Zahnschmerztabletten wirken genau wie die bereits genannten Schmerzmittel schmerzlindernd und entzündungshemmend. Die eingesetzten Wirkstoffe sind ebenfalls gleich. Meist enthalten sie den Wirkstoff Ibuprofen. Der Wirkstoff Propyphenazon, der ebenso Einsatz findet, wirkt zudem fiebersenkend. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten. Oftmals kommen Sie mit „normalen“ Schmerzmitteln günstiger weg als mit sogenannten Zahnschmerztabletten.  

Schmerzmitteleinnahme: Beratung in der Apotheke empfehlenswert

Möchten Sie Tabletten bei Zahnschmerzen einnehmen und Ihr Zahnarzt ist nicht erreichbar? Dann lassen Sie sich in der Apotheke beraten, in welcher Dosierung, wie oft und wie lange Sie die Zahnschmerztabletten einnehmen dürfen und ob möglicherweise Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können, die Sie bereits einnehmen. Fragen Sie auch nach möglichen Nebenwirkungen. Wichtige Informationen finden Sie auch in der Packungsbeilage. Achten Sie darauf, die tägliche Höchstdosis nicht zu überschreiten. Und vereinbaren Sie so rasch wie möglich einen Termin beim Zahnarzt.

Tipp: Haben Sie eine längere Reise in Planung, nehmen Sie für den Fall von Zahnschmerzen Schmerzmittel in Ihrer Reiseapotheke mit.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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