Heiß und wirksam: Die 5 gesündesten Winter-Tees und Tassen-Suppen
Winterzeit ist Erkältungszeit
Kalte Temperaturen, trockene Heizungsluft und jede Menge Viren: Im
Herbst und Winter steht das Immunsystem vor vielen Herausforderungen. Über 200
Erkältungsviren sind bekannt, die unter anderem lästigen Fließschnupfen,
Halsschmerzen, Husten, Abgeschlagenheit und Kopfweh verursachen. Doch auch eine
COVID-19-Infektion oder eine Grippe geht häufig mit Husten, Halsschmerzen und
Schnupfen einher. Warme Tees sind echte Allrounder bei der Linderung der
unangenehmen Symptome. Sie unterstützen die Flüssigkeitszufuhr, befeuchten die
Schleimhäute in Nase und Rachen und unterstützen so die Abwehrfunktion. Die warmen
Dämpfe sind in der Nase wohltuend und wirken wie eine kleine Mini-Inhalation.
Bestimmte Kräuter und Zusätze im Tee wie Honig und Zitrone können die
erkältungslindernde Wirkung unterstützen. Ebenso sind warme Suppen wohltuend und körperstärkend.
Lesetipp: Corona, Erkältung oder Grippe? Unterschiede kennen, Symptome richtig deuten.
Ingwer-Tee mit Orangensaft und Manukahonig: wärmend und lindernd
Ein leckeres und effektives Heißgetränk ist Ingwer-Tee mit Orangensaft und Honig. Übergießen Sie hierfür vier bis sechs Scheiben Ingwer – je mehr Ingwer, desto schärfer wird der Tee – mit heißem Wasser und lassen Sie ihn für zehn Minuten ziehen. Füllen Sie den Tee anschließend mit etwas Orangensaft auf und geben Sie einen Löffel Honig hinzu. Ingwer wirkt aufgrund seiner ätherischen Öle wie Gingerol, Schogaol oder Borneol sowie seiner Scharfstoffe wärmend, antientzündlich, abschwellend, antibakteriell und antiviral. Der Inhaltsstoff Oleoresin kann sogar wie Acetylsalicylsäure das Enzym Cyclooxygenase hemmen und so Kopfschmerzen lindern. Orangensaft versorgt den Körper mit Vitamin C. Honig wirkt sanft desinfizierend und legt sich wie ein Balsam über die gereizten Schleimhäute im Hals und kann Hustenreiz kurzzeitig lindern. Achtung: Erwärmen Sie den Honig nicht über 40 Grad, sonst gehen die wertvollen Inhaltsstoffe kaputt.
Wer es spezieller mag, kann es mit Manuka-Honig versuchen. Dem Honig aus Neuseeland, der aus der Manuka-Pflanze gewonnen wird, werden entzündungshemmende, heilungsfördernde, (schleim-)hautberuhigende und antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben. Diese Wirkung wird auf das enthaltene Methylglyoxal (MGO) zurückgeführt. Dieses Zuckerabbauprodukt ist auch in normalem Honig enthalten, allerdings in geringeren Mengen: etwa fünf Milligramm pro Kilogramm. Manuka-Honig hingegen kann 250 Milligramm und mehr enthalten, je nach Honig. Das zeigt sich auch am Preis: MGO-Gehalte um die 250 Milligramm kosten im 250-Gramm-Glas um die 30 Euro, ein MGO-Gehalt 400+ kostet bereits fast 60 Euro und 600+ um die 70 Euro. Übrigens: Das im Manuka-Honig enthaltene MGO ist laut Herstellern weitgehend hitzeunempfindlich.
Lesetipp: Manuka-Honig: Wirkung des Wunderhonigs aus Neuseeland.
Heiße Zitrone: Vitamin C-Power aus der Tasse
Heiße Zitrone ist ebenfalls ein beliebtes Hausmittel gegen Erkältung. Das Winter-Getränk besteht aus einer großen Tasse mit heißem Wasser und dem Saft einer halben, ausgepressten Zitrone. Ein Löffel Honig mildert den sauren Geschmack etwas ab. Geben Sie den Saft nicht in kochendes Wasser, sonst gehen zu viele Vitamine kaputt. Zitronen sind reich an Vitamin C: Um die 50 Milligramm Vitamin C sind in 100 Gramm enthalten. Vitamin C unterstützt unter anderem das Immunsystem, wirkt antioxidativ (zellschützend) und verbessert die Verwertung von Eisen.
Die empfohlene Vitamin C-Zufuhr Zufuhr eines Erwachsenen liegt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) bei 110 Milligramm Vitamin C pro Tag für erwachsene Männer und 95 Milligramm für erwachsene Frauen. Schwangere und Stillende haben einen höheren Bedarf. Die empfohlene Zufuhr für Schwangere liegt bei 105 Milligramm. Stillende sollten 125 Milligramm pro Tag aufnehmen. Kinder und Jugendliche benötigen je nach Altersklasse zwischen 20 und 85 Milligramm Vitamin C pro Tag.
Tipp: Was viele nicht wissen: Paprika hat deutlich mehr Vitamin C als Zitrone. Um die 140 Milligramm stecken in 100 Gramm Paprika. Das heißt: Mit einer halben roten Paprika und einem kleinen Glas Orangensaft können Sie Ihren Körper bereits mit mehr als 155 Milligramm Vitamin C versorgen.
Lesetipp: 5 heimische Lebensmittel mit besonders viel natürlichem Vitamin C.
Entzündungshemmender Kräutertee aus Salbei, Rosmarin und Thymian
Bei Erkältung nutzen viele Kranke die Kraft von Heilpflanzen. Kräuter wie Salbei, Eukalyptus, Rosmarin, Thymian, Kamille, Fenchel oder Spitzwegerich enthalten ätherische Öle, welchen eine antientzündliche, antivirale, antibakterielle und beruhigende Wirkung zugeschrieben wird. Auch kann ein Tee schleimhautberuhigend, sekretverflüssigend und hustenreizlindernd wirken. Wohltuend kann es sein, wenn die Dämpfe des Tees eingeatmet werden – das befeuchtet die Schleimhäute der Nase und wirkt sanft abschwellend. Mischen Sie je nach Geschmack verschiedene Kräuter. Geben Sie diese in ein verschließbares Glas. Für den Tee entnehmen Sie ein bis zwei Teelöffel der Kräutermischung, geben diese in ein Teesieb und übergießen sie mit heißem Wasser. Lassen Sie die Kräuter fünf bis zehn Minuten ziehen. Übrigens: Die enthaltenen ätherischen Öle von Kamille, Kümmel, Fenchel und Anis unterstützen zugleich die Verdauung und wirken beruhigend und entkrampfend auf den Magen. Ein Anis-Fenchel-Kümmel-Tee beispielsweise ist nach einem reichhaltigen Gänseessen oder Braten-Schlemmen empfehlenswert.
Wer Kräutertee gezielt zur Linderung oder Heilung bestimmter Befindlichkeitsstörungen trinken möchte, sollte Arzneitees verwenden. Arzneitees sind vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen – wie Medikamente auch. Die Zulassungsnummer ist auf der Umverpackung zu finden und garantiert, dass der Tee sogenannte Arzneibuch-Qualität hat und eine ausreichend hohe Menge an wirksamen Inhaltsstoffen besitzt, um gegen entsprechende Beschwerden wirksam zu sein. Übergießen Sie den Tee mit kochendem Wasser und lassen Sie ihn mindestens fünf Minuten ziehen.
Tipp: In Räumen mit trockener Luft können Sie eine Schale Kräutertee auf die Heizung stellen und die Luft so befeuchten. Das verbesserte Raumklima schont die Atemwege. Regelmäßiges Lüften tauscht verbrauchte, virenbelastete Luft gegen frische Luft aus.
Lesetipp: Heilpflanze Salbei: Helfer gegen Halsschmerzen.
Hühnersuppe: würzige Alternative zu Tee
Wer zu Kräutertee, Heißer Zitrone und Ingwer-Getränk eine würzige Alternative sucht, für den ist Hühnersuppe eine Option. Suppen versorgen den Körper mit Flüssigkeit, wärmen ihn von innen, befeuchten die Atemwege und sind je nach Suppeneinlage reich an Vitaminen. Zugleich gleichen Suppen den Mineralstoffverlust aus, der durch verstärktes Schwitzen bei einer Erkältung entsteht. Eine Hühnersuppe mit Gemüseeinlage beispielsweise ist zudem leicht verdaulich und liegt nicht schwer im Magen – ein Vorteil, wenn man erkältungsbedingt das Bett hüten muss und meist weniger Appetit hat.
Rezept für eine einfache Hühnersuppe: Geben Sie ein Suppenhuhn in einen großen Topf und füllen Sie vier Liter Wasser hinzu. Geben Sie Gewürze nach Wahl in den Topf - etwa Lorbeerblätter, Pfefferkörner und Wacholderbeeren - und lassen Sie die Suppe 45 Minuten köcheln. Anschließend nehmen Sie das Huhn heraus, lösen das Fleisch von den Knochen und schneiden es in mundgerechte Stücke. Entfernen Sie Lorbeerblätter, Pfefferkörner und Wachholderbeeren mit einem kleinen Sieb und geben Sie das Hühnerfleisch zusammen mit kleingeschnittenem Suppengemüse wie Möhren, Blumenkohl, Erbsen, Paprika und Kartoffeln zurück in den Topf. Füllen Sie mit Wasser auf, wenn nötig, und lassen Sie die Hühnersuppe weitere 30 Minuten köcheln. Schmecken Sie final mit Salz und Pfeffer ab.
Tipp 1: Eine leckere und sättigende Einlage sind Suppennudeln. Diese geben Sie nach Packungsanweisung hinzu. Eine in kleine Würfel geschnittene Zwiebel verfeinert den Geschmack und ergänzt die Suppe mit schwefelhaltigen, ätherischen Ölen, die entzündungshemmend wirken.
Tipp 2: Geben Sie die Hühnersuppe zum Verzehr in eine große Tasse mit Henkel. Machen Sie die Tasse nur halbvoll. So können Sie auf der Couch oder im Bett bequem löffeln, ohne Ihre Hände zu verbrennen oder Suppe auszuschütten.
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Durchfall mit Möhren-Suppe stoppen
In den kalten Herbst- und Wintermonaten nehmen häufig auch Durchfallerkrankungen zu, weil Menschen wieder enger in Kontakt sind. Meist sind Viren und Bakterien die Auslöser für Durchfall, darunter Noroviren und Rotaviren, aber auch Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter. Erwachsene trifft es im Durchschnitt einmal pro Jahr, Kinder öfter. Durchfall bei einer Magen-Darm-Infektion ist ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers: Er versucht, die krankmachenden Erreger schnellstmöglich aus dem Körper zu schleusen. Hierzu zieht der Darm größere Mengen Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe, um den Stuhl zu verflüssigen und beschleunigt zugleich seine Eigenbewegung. Eine gesteigerte Flüssigkeitsaufnahme ist bei Durchfall unverzichtbar, um den Mineralstoffverlust auszugleichen und einer Austrocknung (Dehydrierung) entgegenzuwirken.
Tipp bei Durchfall: Möhrensuppe
Die Möhrensuppe nach Moro unterstützt den Abtransport der krankmachenden Erreger. Die Morosche Möhrensuppe gegen Durchfall, auch Moro-Suppe genannt, ist die Erfindung des Heidelberger Kinderarztes Ernst Moro. Dieser hatte das Rezept Anfang des 19. Jahrhunderts für Kinder entwickelt und die Sterbe- und Komplikationsraten infolge von Durchfallerkrankungen dadurch erheblich senken können. Die Karottensuppe wirkt dem Flüssigkeitsverlust entgegen und fördert die Ausscheidung von krankmachenden Keimen: Beim Kochen der Möhren entstehen winzige Zuckermoleküle (Oligosaccharide), welche den Darmrezeptoren ähneln. Die Durchfallerreger werden getäuscht, docken an und können so ausgeschieden werden.
Geben Sie für die Morosche Möhrensuppe 500 Gramm geschälte und klein geschnittene Karotten in einen Liter Wasser und lassen Sie die Suppe eine Stunde lang kochen. Dann pürieren Sie die Möhren und füllen mit Wasser wieder auf einen Liter auf. Fügen Sie drei Gramm Salz hinzu und kochen die Suppe nachmals kurz auf. Löffeln Sie die Suppe über den Tag verteilt in kleinen Portionen ab Beginn der Durchfallerkrankung.
Wichtig: Hält der Durchfall länger als drei Tage an, verschlechtern sich die Beschwerden, kommt Fieber über 38 Grad Celsius hinzu oder ist der Stuhl blutig, sollten Sie Kontakt zu Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin aufnehmen. Sind Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere oder alte Menschen erkrankt, sollten diese bereits zu Beginn der Durchfallerkrankung in der ärztlichen Praxis anrufen.
Lesetipp: Gegen Durchfall und Fieber: Das gehört in jede Hausapotheke.
Quellen: