Was ist Calcium? Wirkung und Tagesbedarf
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Was ist Calcium? Wirkung und Tagesbedarf

Calcium ist eines der wichtigsten Minerale für den menschlichen Körper, vor allem für Knochen und Zähne. Die empfohlene Dosis kann problemlos über die Nahrung aufgenommen werden – bei der Verwertung spielt allerdings auch Vitamin D eine große Rolle.

Calcium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff

Calcium ist für den Menschen ein lebenswichtiges Mineral. Fast ein Kilo davon trägt ein ausgewachsener Mensch in seinem Körper – größtenteils in den Knochen gebunden, aber auch im Blut. Denn Calcium ist nicht nur für den Aufbau und die Stabilisierung von Knochen und Zähnen von Bedeutung, sondern auch ein wichtiger Faktor bei der Blutgerinnung und unentbehrlich für die Funktion der Körperzellen. Eine zu geringe Calcium-Konzentration kann ebenso lebensbedrohliche Folgen haben wie eine zu hohe.

Der Tagesbedarf an Calcium hängt vom Alter ab. In der folgenden Aufzählung finden Sie eine Übersicht nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die nach Alter empfohlene Calciumzufuhr pro Tag: 

0 bis 4 Monate: 220 mg

4 bis 12 Monate: 330 mg

- 1 bis 4 Jahre: 600 mg

- 4 bis 7 Jahre: 750 mg

7 bis 10 Jahre: 900 mg

10 bis 12 Jahre: 1.100 mg

13 bis 18 Jahre: 1.200 mg

- ab 18 Jahre: 1.200 mg

Schwangere und Stillende im Erwachsenenalter benötigen keine zusätzliche Calciumzufuhr.

Deutsche nehmen zu wenig Calcium zu sich

Laut der nationalen Verzehrstudie II des Max Rubner-Instituts nehmen Deutsche im Durchschnitt weniger Calcium zu sich als empfohlen. Männer kommen danach auf 807 Milligramm am Tag, Frauen nur auf 738 Milligramm. Auch die meisten Kinder und Jugendlichen nehmen nicht ausreichend Calcium über die Nahrung auf.

Die größte Menge an Calcium kommt über Milch und Milcherzeugnisse wie Käse in den Körper, an zweiter Stelle tragen alkoholfreie Getränke nennenswert zur Calciumzufuhr bei. Die anderen Lebensmittelgruppen spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Calciummangel: Hypokalzämie kann zu erheblichen Schäden führen

Wer über einen längeren Zeitraum zu wenig Calcium zu sich nimmt, gefährdet seine Gesundheit. Eine Reihe von Symptomen wie Krampfanfälle, Kribbeln, brüchige Fingernägel, schlechte Zähne oder sogar epileptische Anfälle deuten auf eine Hypokalzämie hin. Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss. Als Therapie hilft oft schon eine Umstellung der Ernährung. Ist jedoch eine andere Erkrankung Auslöser des Calciummangels, muss diese Grunderkrankung therapiert werden. Alles Wissenswerte rund um Ursachen, Anzeichen und Behandlung des Calciummangels lesen Sie in dem Ratgeber „Calciummangel: Die wichtigsten Infos zur Hypokalzämie“.

Milchprodukte sind voll mit Calcium

Eine Hypokalzämie lässt sich durch eine ausgewogene Ernährung leicht verhindern. Wer regelmäßig Milch oder Milchprodukte zu sich nimmt, dürfte keine Probleme bekommen. Denn ein kleines Glas Milch und zwei Scheiben Emmentaler decken bereits den Tagesbedarf an Calcium. Auch Joghurt oder anderer Käse enthält viel von dem Mineralstoff. Die wichtigsten Calcium-Lieferanten hält der Ratgeber „In welchen Lebensmitteln ist viel Calcium? Die wichtigsten Calcium-Quellen auf einen Blick“ bereit.

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Vor allem Hartkäse enthält viel Calcium.

Auch Veganer müssen nicht an Calciummangel leiden

Auch wenn Sie auf Milchprodukte gänzlich verzichten, können Sie Ihren Calciumbedarf leicht über andere Lebensmittel decken. Veganer oder laktose-intolerante Personen sollten auf den Verzehr von calciumreichem Wasser achten. Wenn das Leitungswasser in Ihrer Region arm an dem Mineral ist, empfiehlt sich calciumreiches Mineralwasser. Als Richtwert sollten mindestens 100 mg Calcium pro Liter enthalten sein. Ansonsten sind Samen, Nüsse und verschiedene Gemüsesorten für Veganer geeignet, um keinen Calciummangel zu erleiden. Welche das im Einzelnen sind, verrät Ihnen der Ratgeber „Calcium für Veganer und bei Laktoseintoleranz: 6 Lebensmittel ohne Milch“.

Warum Vitamin D für die Calciumaufnahme wichtig ist

Calcium kann seine Funktionen im Körper nur dann gut erfüllen, wenn der Körper gleichzeitig ausreichend mit Vitamin D versorgt ist. Denn Vitamin D erleichtert die Aufnahme von Calcium aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut, reguliert den Calciumstoffwechsel und verstärkt die Mineralisierung. Genauere Informationen finden Sie in dem Ratgeber „Calcium und Vitamin D: Wie sind die Zusammenhänge?“

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Wer sich viel im Freien aufhält, wird in der Regel ausreichend mit Vitamin D versorgt.

Calcium kann bei Sonnenallergie helfen

Viele Menschen leiden an Sonnenallergie. Dabei reagiert die Haut allergisch auf Sonnenlicht. Die Aufnahme von Calcium galt jahrelang als sinnvolles Prophylaktikum sowie Therapie, um die entstehenden Rötungen und den Juckreiz zu verringern. Allerdings ist die Wirksamkeit von Calcium gegen Sonnenallergie nicht bewiesen. Im Einzelfall können die Symptome der Sonnenallergie aber durchaus durch die Gabe von Calcium gelindert werden. Was Sie zu diesem Thema noch beachten sollten, lesen Sie im Ratgeber „Hilft Calcium bei Sonnenallergie?“

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Calcium kann den Juckreiz und die Rötungen bei Sonnenallergie mindern.

Hilft Calcium bei Osteoporose?

Menschen mit altersbedingter Osteoporose haben nicht selten einen zu niedrigen Calcium-Wert. In diesen Fällen ist eine Umstellung auf eine calciumreiche Ernährung oder die Zugabe von Calcium-Tabletten sinnvoll. Liegt jedoch kein Calciummangel vor, sind andere Therapieformen gefragt. Leiden auch Sie an Knochenschwund, lesen Sie das Experteninterview „Calcium – Das Allheilmittel bei Osteoporose?“ mit Prof. Dr. Hans-Christof Schober, der über den aktuellen Stand der Forschung aufklärt.

Zu viel Calcium im Blut kann lebensbedrohlich sein

Nicht nur Calciummangel gefährdet Ihre Gesundheit, auch eine deutliche Erhöhung des Calcium-Spiegels ist ein Grund zur Besorgnis. Denn eine solche Hyperkalzämie deutet meist auf Tumor- oder Stoffwechselerkrankungen hin. Es gibt aber auch andere Faktoren, wie eine Überdosis an Calcium-Tabletten oder bestimmten Vitaminen, die den Calcium-Wert in die Höhe treiben können. Welche Symptome auf eine Hyperkalzämie hindeuten und wie diese Krankheit therapiert wird, lesen Sie im Ratgeber „Hyperkalzämie: Wenn zu viel Calcium im Blut ist“.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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