Gebärmutterhalskrebs: 5 Fakten zum Krebs am Gebärmutterhals
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Gebärmutterhalskrebs: 5 Fakten zum Krebs am Gebärmutterhals

Bei Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) handelt es sich um Tumoren, die sich am unteren Teil der Gebärmutter bilden. Symptome treten erst im fortgeschrittenen Verlauf auf. Im Rahmen von Früherkennungsuntersuchungen können bösartige Veränderungen frühzeitig erkannt werden. Gebärmutterhalskrebs: 5 Fakten zum Krebs am Gebärmutterhals.

Wo genau ist der Gebärmutterhals?

Der Gebärmutterhals nimmt etwa das untere Drittel der Gebärmutter ein. Am Ausgang des Gebärmutterhalses in der Scheide liegt der Muttermund (Portio). Gebärmutterhalskrebs entsteht oft aus Gewebeveränderungen des Muttermundes. Die Krebserkrankung wird fast immer durch zurückliegende Infektionen mit Humanen Papillomviren, kurz HP-Viren oder HPV, verursacht. Übertragen werden die Viren durch Geschlechtsverkehr sowie durch Hautkontakt im Intimbereich.

Gebärmutterhalskrebs Ursachen: Warum bildet sich das Zervixkarzinom?

Die meisten Frauen infizieren sich im Alter zwischen 20 und 30 Jahren unbemerkt. Meist heilt die Infektion von allein wieder aus. Es ist allerdings möglich, dass sich die Viren über mehrere Jahre hinweg in der Schleimhaut des Muttermundes einnisten und zu einer Krebsvorstufe führen. Bleibt diese unerkannt, kann sich daraus Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind die betroffenen Frauen meist zwischen 40 und 60 Jahre alt. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 53 Jahren. Warum manche Frauen nach einer HPV-Infektion erkranken und andere nicht, ist unklar.

Gebärmutterhalskrebs-Symptome: Anzeichen für Krebs erst im fortgeschrittenen Stadium

Nicht nur die Ansteckung mit HPV geschieht unbemerkt. Auch die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs geschieht still über viele Jahre hinweg. Zeigt Gebärmutterhalskrebs erste Symptome, ist er bereits weiter fortgeschritten. Unterleibsschmerzen gehören oftmals zu den ersten Warnzeichen einer Krebserkrankung.

Zu den möglichen Symptomen von Gebärmutterhalskrebs gehören:

  • Blutungen außerhalb der Periode oder nach den Wechseljahren, etwa nach dem Geschlechtsverkehr
  • langanhaltende Monatsblutungen
  • (übelriechender) Ausfluss aus der Scheide
  • Unterleibsschmerzen
  • Beckenschmerzen
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust

Beobachten Frauen ein oder mehrere Symptome bei sich, sollten Sie zum Gynäkologen gehen und die Ursache abklären lassen. Nicht immer ist eine Krebserkrankung Auslöser der Beschwerden. Die Symptome können auch auf Entzündungen und gutartige Wucherungen zurückzuführen sein. Wichtig ist, dass die Ursache abgeklärt wird, damit im Bedarfsfall frühzeitig eine Behandlung erfolgen kann.

Gebärmutterhalskrebs: Früherkennungsuntersuchungen für Frauen

Veränderungen des Gewebes (Dysplasien) und Krebsvorstufen können über Früherkennungsuntersuchungen erkannt werden. Eine frühzeitige Entfernung beugt der Bildung von Gebärmutterhalskrebs vor. Der Frauenarzt (Gynäkologe) nimmt im Rahmen des Pap-Tests einen Zell-Abstrich vom Gebärmuttermund, der anschließend im Labor auf Zellveränderungen untersucht wird. Ab dem 20. Lebensjahr können Frauen einmal jährlich den Pap-Test wahrnehmen. Die Kosten für die Früherkennungsuntersuchung übernehmen die Krankenkassen.

„Jährlich erkranken in Deutschland etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Fast zwei Drittel davon werden entdeckt, wenn der Krebs auf den Gebärmutterhals begrenzt ist. Nach 5 Jahren leben mehr als 90 von 100 dieser Frauen.“
— patienteniformation.de der Bundesärztekammer und der kassenärztlichen Bundesvereinigung

Gebärmutterhalskrebs behandeln: Ist der Krebs der Gebärmutter heilbar?

Die Behandlung von Gebärmutterhalskrebs ist abhängig von Stadium des Tumors. In einem frühen Stadium ist oftmals ein kleiner Eingriff ausreichend, bei dem das veränderte Gewebe entfernt wird (Konisation). Bei der Trachelektomie wird ein Teil des Gebärmutterhalses entfernt. Ein größerer Eingriff ist notwendig, wenn der Krebs bereits größer ist und sich im umliegenden Gewebe ausgebreitet hat. Dann kann eine Hysterektomie notwendig sein, bei der der Arzt die gesamte Gebärmutter und die umliegenden Lymphknoten operativ entfernt. Auch die Bestrahlung gehört zu den möglichen Therapien von Gebärmutterhalskrebs, ebenso die Chemotherapie sowie eine Antikörpertherapie.

Gebärmutterhalskrebs vorbeugen: Was können Frauen tun?

Da sich Gebärmutterhalskrebs fast immer als Spätfolge einer Infektion mit Humanen Papillomviren entwickelt, stehen Frauen folgende Möglichkeit zur Prävention zur Verfügung:

  • kein Geschlechtsverkehr
  • der Gebrauch von Kondomen
  • selten wechselnde Geschlechtspartner
  • Impfung gegen HP-Viren im Mädchenalter
  • Früherkennungsuntersuchungen und Entfernung von verändertem Gewebe
„Kondome können wirksam vor vielen Geschlechtskrankheiten schützen und sind deshalb bei wechselnden Geschlechtspartnern auf jeden Fall sinnvoll. Kondome schützen aber nicht zuverlässig vor HPV, weil sie nicht alle Hautstellen im Genitalbereich abschirmen, die befallen sein können.“
— gesundheitsinformation.de des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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