COPD: Symptome und Behandlung der chronischen Lungenkrankheit
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COPD: Symptome und Behandlung der chronischen Lungenkrankheit

Die Abkürzung COPD steht für “chronic obstructive pulmonary disease” und lässt sich mit “chronisch obstruktive Lungenerkrankung” übersetzen. Eine Heilung der COPD ist zwar nicht möglich, doch mit der richtigen Behandlung lassen sich die Symptome lindern. Durch eine erfolgreiche Therapie leben Patienten länger und ihre Lebensqualität wird erheblich gesteigert.

COPD-Symptome frühzeitig erkennen

Je früher Betroffene erste Warnzeichen erkennen und beim ihrem Arzt abklären lassen, desto größer ist die Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung. COPD macht sich vor allem morgens nach dem Aufstehen durch einen starken Husten bemerkbar. Der zähe Schleim, der den Hustenreiz verursacht, löst sich jedoch nur sehr schwer. Darüber hinaus gehört zunehmende Atemnot zu den wesentlichen Symptomen der chronischen Lungenkrankheit COPD. Zunächst fällt das Atmen nur bei Anstrengungen wie Treppensteigen schwer, später auch bei leichter Bewegung wie einem Spaziergang. Ist die COPD schon weiter fortgeschritten, verspürt man auch im Ruhezustand Atemnot.

Rauchen ist der größte Risikofaktor für COPD. Rund 20 Prozent der Raucher erkranken daran, 80 bis 85 Prozent der COPD-Patienten sind Raucher. Wer regelmäßig raucht, kann bereits eine COPD entwickelt haben, ohne dass sich Symptome deutlich bemerkbar machen. Sollten Sie also Raucher sein, empfiehlt es sich, die Lunge regelmäßig bei Ihrem Arzt auf ihre Leistung hin überprüfen zu lassen. Auch wer berufsbedingt mit Stäuben, chemischen Substanzen oder anderen lungenbelastenden Partikeln in Berührung kommt, sollte nicht nur Schutzmaßnahmen berücksichtigen, sondern auch seine Lunge untersuchen lassen. 

COPD: Welcher Arzt für die Diagnose?

Ein erster Ansprechpartner für eine Lungenuntersuchung ist Ihr Hausarzt. Dieser kann Sie bei Bedarf an einen Lungenspezialisten (Pneumologen) überweisen. Da sich eine geschwächte Lungenfunktion auch auf die Herztätigkeit auswirkt, kann zudem ein Besuch bei einem Arzt für Herzerkrankungen (Kardiologe) notwendig sein. 

Der Hausarzt (Facharzt für Innere Medizin oder Facharzt für Allgemeinmedizin) kann eine sogenannte Spirometrie anordnen, welche die Lungenfunktion überprüft. Der Arzt kann dabei sehen, ob das Lungenvolumen in Ordnung ist und optimal genutzt wird. Überdies wird die Luftflussgeschwindigkeit gemessen. Beobachtet der Arzt dabei Auffälligkeiten, kann er den Patienten an einen Lungenfacharzt überweisen, der tiefergehende Tests durchführt.

Eine Blutgasanalyse zeigt beispielsweise, wie viel Sauerstoff aus der Atemluft im Blut ankommt und ob genug Kohlendioxid wieder ausgeatmet wird. Röntgenuntersuchungen und eine Computertomographie – eventuell mit Kontrastmittel – geben weiter Aufschluss über die Form einer COPD-Erkrankung. Das ist wichtig, damit der Arzt die Behandlung möglichst gut auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen kann. Denn COPD ist von Patient zu Patient oft unterschiedlich ausgeprägt.

COPD-Behandlung: Mit dem Rauchen aufhören

COPD wird durch Rauchen immer schlimmer, daher sollten Patienten – sofern sie zu den rauchenden Lungenpatienten gehören – unbedingt damit aufhören. Ein Rauchstopp erhöht die Chancen auf einen milden, langsamen Verlauf der Erkrankung und verbessert die Lebensqualität. Scheuen Sie sich als COPD-Patient also nicht, Hilfe anzunehmen, wenn es Ihnen allein zu schwer fällt, das Rauchen aufzugeben.

Wer berufsbedingt mit Schadstoffen in Kontakt kommt, sollte auf gute Schutzmaßnahmen achten. Dazu gehört das Tragen eines speziellen Mund-Nasen-Schutzes, der Partikel abfängt. Firmen und Betriebe können in Produktionshallen Absaug- und Filteranlagen montieren. Ist die COPD bei dem Betroffenen bereits weiter fortgeschritten, kann ein Berufswechsel eine Überlegung wert sein.  

COPD-Behandlung mit Medikamenten

Je nach Schweregrad und Ausprägung einer COPD-Erkrankung gibt es eine Reihe von Medikamenten, die Patienten helfen können. Die eingesetzten Wirkstoffe erleichtern das Atmen, unterstützen das Abhusten von Schleim, lindern Schwellungen der Atemwege, wirken gegen Entzündungsprozesse in der Lunge und helfen, Verkrampfungen der Atemmuskulatur vorzubeugen.

Die Behandlung mit den Inhalationssprays oder Tabletten stimmt Ihr Arzt nach eingehender Untersuchung individuell mit Ihnen ab. In schweren Fällen oder bei akuten Verschlechterungen durch Infektionen der Atemwege kommen Sprays oder Tabletten mit Kortison oder Antibiotika zum Einsatz. Im Notfall werden diese Mittel intravenös verabreicht, doch aufgrund der damit verbundenen Nebenwirkungen ist dies nur in besonders stark ausgeprägten Krankheitsfällen zu empfehlen.

COPD-Therapie durch Sport und Atemtraining unterstützen

Zusätzlich lässt sich der Erfolg einer COPD-Behandlung durch speziellen Lungensport und eine Atemtherapie verbessern. Durch die Atemnot neigen COPD-Patienten dazu, Anstrengungen und Bewegung nach Möglichkeit zu vermeiden und sich körperlich zu schonen. Dadurch lässt jedoch die körperliche Leistungsfähigkeit nach, Muskeln werden abgebaut und die Kondition wird schlechter. Sogenannter Lungensport ist auf die Erkrankung angepasst, fordert den Körper dennoch genug, um einem Leistungsabbau entgegen zu wirken. Die Leistungsfähigkeit lässt sich zudem durch Atemübungen und Atemphysiotherapie steigern. Patienten lernen dort, ihre angeschlagene Lunge so gut es geht zu nutzen, sodass das Atmen erleichtert und der Verlauf der Lungenkrankheit verlangsamt wird.

Für schwere COPD-Fälle: Sauerstofftherapie

Ist die COPD stark ausgeprägt, sodass ein Sauerstoffmangel im Blut besteht, muss der Sauerstoff von außen zugeführt werden. Es gibt sowohl stationäre Beatmungsgeräte für zu Hause als auch tragbare Geräte für unterwegs. Als stationäres Gerät kommt der Sauerstoffkonzentrator infrage, der den Sauerstoff aus der Raumluft herausfiltert. Als tragbare Geräte dienen in der Regel Gasflaschen mit flüssigem Sauerstoff. Über eine sogenannte Nasenbrille oder eine Atemmaske gelangt der Sauerstoff in den Körper, sodass COPD-Patienten sich besser fühlen und wieder leistungsfähiger sind. Die Sauerstoffgabe muss - je nach Krankheitsstadium - täglich bis zu 16 Stunden lang erfolgen, damit Lunge und Blut ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
SM
Sascha Müller
Autor/-in
Ob Krankheiten behandeln oder die Traumfigur erreichen: Sascha Müller setzt sich als gelernter Fitnesskaufmann mit Faible für Medizin mit jeglichen Fragen im Gesünder Leben-Bereich auseinander.
Sascha Müller
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