Lungenszintigramm: radioaktive Substanzen für die Lungenszintigrafie
Was ist ein Lungenszintigramm?
Ein Lungenszintigramm ist das Bild, welches im Rahmen der Lungenszintigrafie auf einem Monitor abgebildet wird und ausgedruckt werden kann. Die Lungenszintigrafie ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, die schwache radioaktive Strahlung einsetzt, um Veränderungen der Blut- und Luftversorgung der Lunge (Lungenembolie) sowie Veränderungen des Lungengewebes (Lungenkrebs) sichtbar zu machen. Auch vor geplanten Eingriffen an der Lunge, wie Operationen oder Bestrahlungen kann ein Lungenszintigramm erforderlich sein, um die Funktion des entsprechenden Lungenabschnitts beurteilen zu können.
Wie funktioniert die Lungenszintigrafie?
Die radioaktive Strahlung beim Lungenszintigramm wird in Form eines Radiopharmakons, auch Tracer oder Radionuklid genannt, in den Körper eingebracht. Dieses schwach radioaktive Arzneimittel bekommt der Patient in die Armvene gespritzt.
Es gibt verschiedene Arten von Radiopharmaka für das Lungenszintigramm:
- Radiopharmaka, die aus einem Radionuklid, also einer schwach strahlenden Substanz, alleine bestehen.
- Radiopharmaka, bei denen die radioaktive Substanz an einen Trägerstoff gebunden ist. Träger sind unter anderem Eiweiße und Salze.
Das gespritzte Radiopharmakon setzt im Körper Gammastrahlen frei, die mit einer speziellen strahlenempfindlichen Kamera empfangen und ausgewertet werden.
Was zeigt das Lungenszintigramm?
Die ausgewerteten Daten werden in Bilder umgewandelt und auf einen Monitor sichtbar gemacht. Abhängig von der Art des Gewebes ist die zurückgeworfene Strahlung unterschiedlich. Gewebe und Organe mit schnellem Stoffwechsel und guter Durchblutung nehmen reichlich radioaktive Substanz auf. Schlecht durchblutete oder wenig aktive Gewebe reichern weniger des Radiopharmakons an. Tumoren und Metastasen speichern die radioaktive Substanz in der Regel stärker als gesundes Gewebe. Sie sind auf einem Lungenszintigramm meist gut sichtbar.
Zu welchem Arzt für die Lungenszintigrafie?
Da bei dem Lungenszintigramm radioaktive Substanzen zur Anwendung kommen, darf die Untersuchung nur von speziell ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden. Die sogenannten Nuklearmediziner werden von ausgebildeten nuklearmedizinisch-technischen Assistenten unterstützt. Die Szintigrafie wird häufig in einem Krankenhaus durchgeführt, aber auch in Praxen von niedergelassenen Nuklearmedizinern. Meist liegt der Patient auf einer Liege unter dem Aufnahmegerät. Manchmal sitzt er auch vor dem Szintigrafen.
Ist die Szintigrafie der Lunge gefährlich?
Die Lungenszintigrafie gilt als wenig belastend. Sie ist schmerzfrei - abgesehen von der Injektion des Tracers - und wird von den Patienten meist gut vertragen. Mögliche Nebenwirkungen können sein:
- Hitzegefühl
- metallischer Geschmack
- Rötungen und Jucken der Haut
- leichte Übelkeit
Die Strahlenbelastung beim Lungenszintigramm ist in etwa mit einer Röntgenaufnahme vergleichbar und meist sogar etwas geringer als bei einer Computertomografie (CT). Die meisten der radioaktiven Substanzen werden über die Nieren wieder ausgeschieden. Nach der Untersuchung sollten Patient daher viel trinken und regelmäßig auf Toilette gehen, damit die Blase nicht unnötig belastet wird.
Lungenszintigramm: Vor- und Nachteile der Lungenszintigrafie
Die Lungenszintigrafie kann Stoffwechselvorgänge sichtbar machen, die über eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) nicht zu sehen sind. Die Lungenszintigrafie kommt daher vor allem zum Einsatz, um die Durchblutung der Lunge (Perfusions-Szintigrafie) sowie die Atmung (Ventilations-Szintigrafie) zu überprüfen, kurz die Blut- und die Luftversorgung.
Außerdem kann der Arzt die Strömung der Luft in der Lunge sowie die Elastizität der Lunge (Sequenz-Szintigrafie beziehungsweise Funktions-Szintigrafie) beurteilen. So gestattet die Untersuchung in gewissem Maße eine Prognose, ob die Lunge ihre Aufgabe noch ausreichend erfüllt oder ob eine Erkrankung vorliegt.
Wann ist ein Lungenszintigramm ungeeignet?
Weniger geeignet ist ein Lungenszintigramm, um anatomische Strukturen oder Organe darzustellen. Hier sind Röntgen, CT und MRT die bessere Wahl. Da auf einem Lungenszintigramm zudem keine klaren Organgrenzen oder anatomische Strukturen abgebildet werden können, wird das Verfahren oftmals durch andere Untersuchungen ergänzt.