Alternative zur Gasheizung: Was ist möglich?
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Alternative zur Gasheizung: Was ist möglich?

Derzeit steigen die Gaspreise kontinuierlich an. Viele überlegen sich deshalb, welche Alternativen es für das Heizen mit Gas gibt. Lesen Sie hier mehr zu den Gründen für den Gaspreisanstieg und welche Möglichkeiten Sie haben.
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Alternative zur Gasheizung: Warum der Gaspreis steigt

Für die starke Expansion des Gaspreises sind unterschiedliche Faktoren verantwortlich. Ein Grund dafür ist die steigende Nachfrage nach Gas, welche im Zuge der Corona-Pandemie zunächst stark abnahm. Die Eindämmungsmaßnahmen führten zu einem global verbreiteten Rückgang der Produktion, welche erst nach und nach wieder aufgenommen wurde. Auch politische Klimaschutzinvestitionen, in dessen Zuge die Bepreisung von CO2 beschlossen wurde, gelten als Grund für die Gaspreiserhöhung. Ziel ist es, fossile Brennstoffe wie Gas zugunsten klimafreundlicherer Optionen wie Windkraft mittels Teuerung unattraktiver zu machen.

Der seit dem 24. Februar 2022 stattfindende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine gilt als ein Hauptgrund für den steigenden Gaspreis. An der Börse waren Preissprünge von etwa 70 Prozent zu verzeichnen. Zudem kamen die vereinbarten Gaslieferungen nicht vollständig in Deutschland an. Zuletzt hat sich der Gaspreis allerdings wieder etwas entspannt (Stand: März 2023).

Quelle: Forbes.com: Gaspreis

Wie teuer ist Gas zurzeit?

Der derzeitige Gaspreis liegt bei durchschnittlich etwa 11,1 Cent pro Kilowattstunde für Neukund:innen (Quelle: NDR.de, Stand: 08.03.2023). Da die Netznutzungsgebühren regionale Unterschiede aufweisen, kann der Gaspreis also entsprechend je nach regionaler Lage schwanken. Eine Prognose zur weiteren Entwicklung des Preises gestaltet sich aufgrund der angespannten politischen Lage schwierig. Weitere Preisanstiege sind allerdings denkbar. Deshalb ziehen derzeit viele Verbraucher einen Heizungsaustausch in Betracht.

Welche Heizung passt zu mir? Ein Heizungsvergleich lohnt sich

Welche Heizung kommt als Alternative zur Gasheizung in Frage? Von der Pelletheizung über die Wärmepumpe bis hin zur Brennstoffzellenheizung und Hybridheizung: Es gibt die verschiedensten Heizungsarten. Wenn Sie sich fragen, welche Heizung für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist, sollten Sie verschiedene Aspekte bedenken. Zum einen lohnt ist nicht jedes Heizsystem für jedes Gebäude sinnvoll, da auch Wärmedämmung und Bauweise wichtige Einflussfaktoren sind. Für manche Heizsysteme wiederum, zum Beispiel eine Öl-Hybridheizung ist viel Platz für einen Öltank erforderlich. Wer eine Gas-Hybridheizung möchte, muss über einen Gasanschluss verfügen - ansonsten muss dieser nachträglich eingebaut werden, was hohe Kosten verursachen kann. 

Angesichts des notwendigen Umstiegs auf erneuerbare Energien ist es sinnvoll, sich ein Heizsystem anzuschaffen, das auf erneuerbaren Energien basiert. Darunter Wärmepumpen, Hybridheizungen mit Solarthermie und Brennstoffzellenheizungen. Welches Heizsystem sich für Sie am besten eignet, können Sie durch einen Heizungsvergleich besser abwägen. Dafür ist ein:e Energieberater:in der:die richtige Ansprechpartner:in.

Übrigens: Der Einbau erneuerbarer Heizsysteme, der Austausch alter Heizungen (fossile Energieträger) gegen erneuerbare Systeme und sogar Beratungsleistungen durch Energieberater:innen werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. In diesem Artikel erhalten Sie eine Übersicht

Alternative zur Gasheizung: Heizungsaustausch zur Wärmepumpe

Für einen Heizungsaustausch gibt es neben der Holzpelletheizung weitere Möglichkeiten. So kann auch die Wärmepumpe als umweltfreundliche Alternative zur Gasheizung in Betracht gezogen werden – denn hier werden keinerlei fossile Brennstoffe verwendet. Eine Wärmepumpe gewinnt ihre Energie aus Luft, Wasser und Erde und wandelt diese in Wärme um. Zwar werden der Wärmepumpe niedrige Betriebskosten attestiert (je nach Verbrauch zwischen 300 und 500 Euro jährlich), dafür ist allerdings mit etwas höheren Anschaffungskosten zu rechnen. Die Gesamtkosten für eine Wärmepumpe setzen sich neben den Anschaffungskosten auch aus den Kosten für den Heizungsaustausch, die Verlegung von Rohren und Leitungen sowie die Erschließung zusammen. Diese unterscheiden sich weiterhin je nach Art der gewonnen Energie (Luft, Wasser, Erde):

  • Anschaffungskosten: Die Kosten für die Anschaffung einer Wärmepumpe zum Heizungsaustausch liegen zwischen 9.000 und 17.000 Euro – dabei sind Wärmepumpen, die ihre Energie ausschließlich aus der Luft beziehen, etwas günstiger, als wenn die Energie beispielsweise aus Wasser bezogen wird.
  • Heizungsaustausch/Installation: Hier können Sie mit Kosten im vierstelligen Bereich rechnen: Planen Sie hier bestenfalls zwischen 2.300 und 4.500 Euro ein.
  • Verlegung von Leitungen und Rohren: Auch hier können Sie mit Kosten im vierstelligen Bereich rechnen. Die grobe Preisspanne liegt hier zwischen 1.200 und 2.700 Euro.
  • Erschließung: Auch bei den Kosten für die Erschließung ist die Preisspanne groß. Die Preise liegen hier – je nach energetischer Ressource – zwischen 1.500 und 8.500 Euro.
Förderungsmöglichkeiten

Das Bundeswirtschaftsministerium kürzte zwar vor Kurzem die ,Fördersumme für den, ,Einbau einer Wärmepumpe,. Ein Antrag lohnt sich dennoch. Diesen können Sie beim ,BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), herunterladen. Dort finden Sie auch alle relevanten Informationen zur Antragsstellung.  

Wichtig: Eine Wärmepumpe wird in der Regel häufiger in Neubauten eingesetzt. Im Altbau kann die Wärmepumpe nämlich schnell zum Kostenverursacher werden.

Alternative zur Gasheizung: Heizungsaustausch zur Pelletheizung

Für einen Heizungsaustausch kann das Heizen mit Holz sinnvoll sein: Eine mögliche Alternative zur Gasheizung ist die Installation einer sogenannten Pelletheizung. Die für die Pelletheizung benötigten Pellets bestehen aus Holz. Die Pellets werden in Pelletöfen oder Pelletkesseln automatisch verbrannt, so ist eigenes Nachlegen nicht notwendig. Während Pelletkessel als Zentralheizung fungieren und den gesamten Wohnraum mit Wärme und Warmwasser versorgen können, werden Pelletöfen meist für einzelne Wohnbereiche genutzt. Das Gute an einer Pelletheizung ist, dass sie sowohl für ältere als auch neuere Ein- und Mehrfamilienhäuser geeignet ist.

Die Kosten für eine Pelletheizung setzen sich aus den Anschaffungskosten für den Heizkörper, den Kosten für die Pellets und den Kosten für den Verbrauch zusammen:

  • Anschaffungskosten für Pelletheizung: Die Preisspanne hinsichtlich der Anschaffungskosten einer Pelletheizung ist groß. So können Kosten im vier- bis fünfstelligen Bereich entstehen, die sich je nach Anbieter und Regionen unterscheiden können. Hinzu kommen unterschiedlich hohe Kosten für den Heizungsaustausch.
  • Kosten für die Pellets: Die Pelletkosten für eine Holzpelletheizung unterscheiden sich je nach Menge des benötigten Materials und den aktuellen Holzpreisen. Für ein typisches Einfamilienhaus werden jährlich etwa 4.000 bis 4.500 Kilogramm Holzpellets benötigt. 
  • Kosten für den Verbrauch: Hinsichtlich der Kosten für den Verbrauch einer Holzpelletheizung lassen sich keine pauschalen Zahlen nennen. Dies ist wesentlich abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten des zu beheizenden Hauses. Zuletzt sind die Kosten für Holz aufgrund der hohen Nachfrage deutlich gestiegen, nun haben sie sich wieder etwas eingependelt. Der Holzpreis unterliegt entsprechend volatilen Schwankungen des Weltmarktes. Somit können auch die Verbrauchskosten für eine Pelletheizung je nach Lage deutlich zunehmen. Zur Kostenkalkulation kann deshalb eine Energieberatung sinnvoll sein.
Pelletheizungen: Nachhaltig oder nicht? Beschluss der EU

Das Heizen mit Pellets ist umstritten und wurde zuletzt stark diskutiert. Ein Contra-Argument: Das Abholzen der Wälder stehe in keiner Relation zu einer klimafreundlichen Heizalternative. Der zuständige Umweltausschuss der europäischen Union beschloss allerdings im September 2022, dass ,Verbrennung von Holz zur Strom- und Wärmeerzeugung weiterhin als erneuerbare Energie gelten solle,. Allerdings sollen sowohl die erlaubte ,Menge, auf den Durchschnittsverbrauch der Jahre 2017-2020 zu ,senken,. Auch staatliche ,Förderungen sollen eingeschränkt ,werden.

Wichtig: Voraussetzung für eine Pelletheizung ist ausreichend Platz für das Lager. So nehmen die für eine Pelletheizung benötigten Zusätze in der Regel mehr Platz ein als andere Heizungsarten.

Quelle: Heizung.de: Pelletheizung

Alternative zu Gas: Brennstoffzellenheizung

Wer einen Heizungsaustausch aufgrund der hohen Gaspreise intendiert, kann auch auf eine Brennstoffzellenheizung zurückgreifen. Auch die Brennstoffzellenheizung gilt als klimafreundliche Alternative zur Gasheizung. Die Heiztechnik funktioniert wie folgt: Bei einer Brennstoffzellenheizung wird ein chemischer Prozess erzeugt, bei dem mit einer Brennstoffzelle eine Reaktion von Wasser- und Sauerstoff hervorgerufen wird. Dieser Prozess der „kalten Verbrennung“ führt dazu, dass Strom, Wärme und Wasser produziert werden.

Eine wichtige Voraussetzung für den Heizungsaustausch ist, dass bereits ein Gasanschluss besteht – ein Vorteil für alle, die eine Gasheizung auswechseln möchten. Die Kosten für eine Brennstoffzellenheizung sind mittlerweile niedriger als noch vor einigen Jahren. Aus Anschaffungskosten, Heizungsaustausch und Zubehör ergibt sich für die Brennstoffzellenheizung eine grobe Kostenspanne zwischen 30.000 und 35.000 Euro.

Förderungsmöglichkeiten

Der Einbau von Heizsystemen auf Basis erneuerbarer Energien, darunter auch die Brennstoffzellenheizung, wird vom Bund gefördert. Auch der Heizungsaustausch alter fossiler Heizsysteme gegen erneuerbare Systeme wird subventioniert. ,Alles Wichtige dazu erfahren Sie in diesem Artikel,.

Alternative zu Gas: Solarthermie

Auch die Solarthermie kann als umweltfreundlichere Alternative zur Gasheizung installiert werden. Eine Solarthermie bezieht ihre Energie aus der Sonne, wodurch Wärme fürs Heizen und Wasser gewonnen wird. Für eine Solarthermie ist es notwendig, sogenannte Solarkollektoren auf den Dächern oder an den Hauswänden anzubringen. Die in den Solarkollektoren liegende Flüssigkeit wird durch Sonneneinstrahlung erwärmt und führt anschließend über einen Wärmetauscher zur Erwärmung von Heizflüssigkeit und Wasser. Die Kosten für eine Solarthermie ergeben sich aus den Anschaffungskosten der Solarkollektoren, der Installation und den Betriebskosten. Insgesamt kann mit Kosten um die 10.000 Euro gerechnet werden. 

Förderungsmöglichkeiten

Auch eine ,Solarthermie wird staatlich subventioniert,. Bei Gelbe Seiten können Sie sich im Voraus über die ,Fördermöglichkeiten für den Heizungsaustausch, informieren.  

Alternative zu Gas: Fernwärme

Eine weitere Alternative zur Gasheizung ist die sogenannte Fernwärme. Wer mit Fernwärme heizt, verfügt nicht über ein eigenes Heizsystem im Haus, sondern wird "aus der Ferne" mit Wärme beliefert. Die Wärme kommt in der Regel von einem Kraftwerk, welches über ein Leitungssystem mit dem Haus verbunden ist. Aber Achtung: Fernwärme ist nur dann eine Alternative zur Gasheizung, wenn sie aus einem Kraftwerk geliefert wird, welches erneuerbare Energien produziert. Ein häufiges Problem mit Fernwärme ist, dass viele liefernde Kraftwerke Brennstoffe wie Öl und Erdgas verwenden.   

Alternative zu Gas: Hybridheizung

Eine Möglichkeit, den Verbrauch durch die eigene Gasheizung zu reduzieren, ist die Installation einer sogenannten Hybridheizung. Bei einer Hybridheizung handelt es sich um die Kombination verschiedener Heizsysteme miteinander. Eine klimaschonendere Alternative zur Gasheizung ist beispielsweise eine Hybridheizung mit Gas und Solarenergie. So fungiert die durch die Solarthermie produzierte Energie als Heizungsunterstützung und reduziert den mitunter teuren und klimaschädigenden Gasverbrauch. Hybridheizungen gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen: So können auch Ölheizungen, Pelletheizungen, Brennstoffzellenheizungen, Wärmepumpen und Co. miteinander kombiniert werden. Wichtig ist, dass auch eine Hybridheizung an individuelle Gegebenheiten wie Heizlast, Nutzungsverhalten und bauliche Gegebenheiten angepasst wird. Daher lohnt es sich in jedem Fall, eine:n Energieberater:in zu konsultieren. 

Tipp: Ende Juli 2022 überarbeitete die Bundesregierung die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Einen Überblick aller subventionierten Maßnahmen erhalten Sie beim BAFA.

Alternative zur Gasheizung: Wärmecontracting

Der Einbau eines neuen Heizsystems bringt - trotz Förderungen - hohe Kosten mit sich. Diese kann nicht jede:r aufbringen, dennoch haben auch Menschen mit geringerem Kapital die Möglichkeit, eine Alternative zur teuren Gasheizung in Betracht zu ziehen. Mit dem sogenannten Heizungscontracting oder auch Wärmecontracting können Sie sich eine Heizung leasen. Ein wesentlicher Vorteil von Wärmecontracting besteht darin, dass Sie sich die immensen Investitionskosten sparen. Interessiert am Heizungsleasing? Alle wichtigen Informationen erhalten Sie in diesem Artikel.

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