Schilddrüsenerkrankung vorbeugen: So wichtig ist Jod für die Schilddrüse
Schilddrüsenunterfunktion vorbeugen: Auf eine ausreichende Jodzufuhr achten
Jod ist ein Spurenelement und für die Schilddrüse
Wie viel Jod braucht die Schilddrüse?
Die tägliche Aufnahmeempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Mikrogramm:
Säuglinge |
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0 bis unter 4 Monate |
4 bis unter 12 Monate |
Kinder |
1 bis unter 4 Jahre |
4 bis unter 7 Jahre |
7 bis unter 10 Jahre |
10 bis unter 13 Jahre |
13 bis unter 15 Jahre |
Jugendliche und Erwachsene |
15 bis unter 19 Jahre |
19 bis unter 25 Jahre |
25 bis unter 51 Jahre |
51 bis unter 65 Jahre |
65 Jahre und älter |
Schwangere |
Stillende |
Jodiertes Speisesalz verwenden
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass Deutschland in Bezug auf die Jodversorgung kein Mangelgebiet ist. Allerdings würden etwa 30 Prozent der Bevölkerung eine Jodzufuhr unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs aufweisen. Zur Erhaltung der Jodversorgung rät das BfR daher zur Verwendung von jodiertem Speisesalz im Haushalt, in der Gastronomie, bei der Gemeinschaftsverpflegung sowie bei der Lebensmittelherstellung. Auch Brot, Fisch, Meeresfrüchte und Milchprodukte helfen, den täglichen Jodbedarf zu decken. Wichtig zu wissen: Rauchen blockiert die Jodaufnahme im Körper.
Ist zu viel Jod schädlich?
Eine maximale tägliche Aufnahme von 500 Mikrogramm Jod gilt den Experten zufolge noch als sicher – auch für Menschen, die auf eine Jodbelastung empfindlich reagieren. Diese Menge werde durch die normale Ernährung nicht überschritten. Wer eine Schilddrüsenüberfunktion oder sogenannte „heiße“ Knoten, also hormonaktive Knoten in der Schilddrüse, hat, sollte mit der Jodzufuhr allerdings vorsichtig sein. Ein Zuviel des Spurenelements kann zu einer unkontrollierten Freisetzung von Schilddrüsenhormonen führen. Betroffene fragen am besten ihren Arzt, worauf sie bei der Ernährung achten müssen.
Basedowsche Erkrankung und Hashimoto-Thyreoiditis vorbeugen: Stress vermeiden
Die Basedowsche Erkrankung (Morbus Basedow) sowie Hashimoto-Thyreoiditis gehören zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Bis zu 80 Prozent des Erkrankungsrisikos gehen auf erbliche Faktoren zurück. Bei den verbleibenden 20 Prozent Erkrankungsrisiko scheinen Umweltfaktoren eine Rolle zu spielen. Wer diese negativen Einflussfaktoren weitestgehend meidet, kann eine Erkrankung möglicherweise hinauszögern. Zu vermeiden sind:
- eine zu hohe Jodaufnahme
- Stress
- Rauchen
- Röntgenstrahlen
- Umweltgifte, darunter beispielsweise Pflanzenschutzmittel, Düngemittel und Bisphenol-A in Plastikflaschen
Schilddrüsenkrebs vorbeugen: Diese Faktoren erhöhen das Erkrankungsrisiko
Die Ursachen für die Entstehung von Schilddrüsenkrebs sind noch nicht abschließend geklärt. Allerdings sind verschiedene Einflussfaktoren bekannt, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Dazu zählen schnell wachsende Schilddrüsenknoten oder wenn es in der Familie bereits Fälle von Schilddrüsenkrebs gibt. Jodmangel zählt laut der Deutschen Krebsgesellschaft ebenfalls zu den Risikofaktoren für Schilddrüsenkrebs: Neue Untersuchungen hätten gezeigt, dass die mit Jodmangel verbundene Erhöhung des stimulierenden Hormons der Schilddrüse (TSH) mit einem höheren Risiko einer Karzinomentwicklung verbunden sei. Ein weiterer Einflussfaktor ist Strahlung, vor allem Röntgenstrahlung im Halsbereich. Das Krebsrisiko steigt mit der Strahlendosis, der ein Betroffener ausgesetzt war.
Kranke Schilddrüse früh erkennen: Wann Sie zum Arzt müssen
Viele Schilddrüsenerkrankungen sind erblich veranlagt. Sind in der Familie Schilddrüsenerkrankungen bekannt, sollten Sie zum Arzt gehen und die Schilddrüse untersuchen lassen. Sind keine Schilddrüsenerkrankungen bekannt, reicht es, ab dem 40. Lebensjahr die Schilddrüse checken zu lassen. Wer Symptome bei sich beobachtet, die auf eine Unter- oder Überfunktion des Organs hinweisen, sollte bereits früher zum Arzt gehen.