Narzissmus behandeln: Diese Therapiemöglichkeiten gibt es
Behandlung von Narzissmus durch Therapien
In der Regel kommt bei der narzisstischen Persönlichkeitsstörung eine Psychotherapie mit verhaltenstherapeutischen Arbeiten zum Einsatz. Die Ursachen liegen meist in der Kindheit verborgen, weshalb eine tiefenpsychologische Abklärung ebenfalls sinnvoll ist. Die Grundzüge für den Narzissmus lassen sich durch die Therapie kaum beseitigen, sondern lediglich in ihrer Extremität verändern, um dem Menschen mit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung den Umgang mit dem Umfeld neu anzubieten.
Die kognitive Verhaltenstherapie unterstützt dabei, die Einflüsse der Störung und die daraus resultierenden Problematiken in zwischenmenschlichen und beruflichen Beziehungen zu regulieren, neue Verhaltensmuster zu erlernen und die eigene Einstellung zu hinterfragen. Bei gleichzeitig vorhandenen Depressionen und der Gefahr von Suizid kann ein stationärer Aufenthalt mit medikamentöser Behandlung notwendig werden.
Patienten-Mitarbeit bei der Narzissmus-Therapie ausschlaggebend
Ein Therapieerfolg kann bei der Narzissmus-Behandlung ebenso wie bei anderen psychischen Störungen und Erkrankungen nur durch die Mitarbeit des Patienten erfolgen.
Ist die Krankheitserkenntnis echt und nicht als Teil der Erkrankung in Kombination durch die Solidarisierung mit dem Therapeuten erfolgt, kann über eine Familien- oder Paartherapie auch das engere Umfeld mit einbezogen werden. Sozialkompetenztraining mit Rollenspielen können dann dem Narzissten helfen, neue Denk- und Verhaltensmuster zu entwickeln, die nicht nur die Erkrankung mildern, sondern auch die Lebensqualität des Patienten nachhaltig verbessern.
Meist langjähriger Behandlungsbedarf nötig
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung verkörpert ein extremes Ausleben eines Ich-bezogenen Charakterzuges. Um diesen dauerhaft und effizient zum Wohl des Patienten zu verändern ist neben der Krankheitseinsicht auch ein radikales Umdenken erfolgen.
Dies erfolgt in der Regel erst nach einem hohen Leidensdruck über lange Zeit und/oder durch einen Schicksalsschlag (z.B. Kündigung, ein großer materieller Verlust, der Tod eines nahestehenden Menschen), der das Selbstverständnis des Narzissten in den Grundfesten erschüttert. Entsprechend ist die Dauer der Psychotherapie um den Narzissmus behandeln zu können ein deutlich längerer Zeitraum als bei anderen psychischen Erkrankungen und Störungen.
Dennoch ist es möglich, mit vielen kleinen Schritten die negativen Aspekte der Erkrankung zu lösen, wenn der Narzisst bereit ist, Schwächen zuzugeben, Ursachen der Problematik (meist aus der Kindheit) zu verarbeiten und loszulassen und sich den Ratschlägen des Therapeuten in der Verhaltenstherapie zu öffnen.