Müdigkeit
Müdigkeit Definition
Das Aufstehen fällt schwer, tagsüber fehlt die Konzentration und man möchte nur eines: schlafen. Dass wir abends müde sind, nach körperlicher Anstrengung Entspannung suchen und im Mittagstief ein Schläfchen machen möchten, ist normal. Auch ist das Schlafbedürfnis sehr unterschiedlich: Während die einen nach sechs Stunden Schlaf wach und fit sind, brauchen die anderen acht Stunden oder mehr, um sich ausgeruht zu fühlen. Müdigkeit wird dann zum belastenden Symptom, wenn der Betroffene darunter leidet und sich die Müdigkeit so intensiviert, dass der Alltag zur Herausforderung wird.
Die Ursache für verstärkte Müdigkeit herauszufinden, ist schwer. Müdigkeit ist ein sehr unspezifisches Symptom. Viele Erkrankungen haben das Symptom Müdigkeit – körperliche wie psychische. Auch Schlafmangel, Stress und ein anstrengender Lebensstil können Müdigkeit verursachen. Hormonelle Faktoren wirken ebenso ein wie bestimmte Stoffwechselprozesse. Betroffene müssen daher oft einen langen Weg gehen, verschiedene Ärzte aufsuchen und viele Untersuchungen machen lassen, um dem Auslöser auf die Spur zu kommen. Und: Nicht immer kann eine Ursache gefunden werden. Bei extremer, nicht kontrollierbarer Müdigkeit, die das Leben stark einschränkt, sprechen Mediziner von Fatigue. Fatigue begleitet oft Autoimmunerkrankungen, aber auch Krebserkrankungen.
Mögliche begleitende Symptome von Müdigkeit
Starke Müdigkeit ist in der Regel von Konzentrationsschwierigkeiten, einer verminderten Reaktionsfähigkeit, Gereiztheit, Benommenheit, Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten, Schlafmangel, Kopfschmerzen und Schwindel sowie häufig von Stress und psychischen Belastungen begleitet. Da starke Müdigkeit ein Symptom ist, das unzählige Ursachen haben kann und viele Krankheitsbilder begleitet, können die möglichen begleitenden Beschwerden entsprechend vielfältig sein .
Mögliche Ursachen für Müdigkeit
- Schlafmangel
- Einschlaf- und Durchschlafstörungen
- Stress/ ein belastender Alltag
- Intensive körperliche Anstrengungen
- Kaloriendefizit (Diäten, Mangelernährung, Essstörungen)
- Flüssigkeitsmangel
- Vitamin- oder Mineralstoffmangel
- Bewegungsmangel
- Psychische Belastung
- Depressionen
- Burn-out
- Erkältung
- Grippe
- Infektionen
- Chronisches Erschöpfungssyndrom
- Blutarmut
- Krebserkrankung
- Herzerkrankungen
- Lungenerkrankungen
- Kranke Leber oder Nieren
- Autoimmunerkrankungen
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Hormonstörungen, etwa eine kranke Schilddrüse
- Diabetes mellitus
- Bestimmte Medikamente, etwa Psychopharmaka, Blutdrucksenker Antiallergika, Schmerzmittel oder Immunsuppressiva
Wann mit Müdigkeit zum Arzt?
Wer ständig müde ist oder unter ungewohnter, starker Müdigkeit leidet, ohne dass er eine Ahnung hat, warum, sollte aufmerksam werden und einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn die Müdigkeit zur Belastung wird und den Alltag einschränkt. Auch plötzlich auftretende Müdigkeits-Attacken sollten Betroffene ärztlich abklären.
Welcher Arzt bei Müdigkeit?
Die erste Anlaufstelle ist die Hausärztin beziehungsweise der Hausarzt. Diese oder dieser kann erste Untersuchungen vornehmen, etwa eine Blutprobe und eine Urinprobe nehmen. Bei Bedarf wird der Hausarzt an Fachärzte überweisen. Das kann ein Herzspezialist (Kardiologe) sein, ein Facharzt für Innere Medizin (Internist), ein Magen-Darm-Spezialist (Gastroenterologe), einen Frauenarzt (Gynäkologe), ein Drüsen-Spezialist (Endokrinologen), ein Krebs-Spezialist (Onkologe), ein Experte für Diabetes mellitus (Diabetologe), ein Psychotherapeut oder ein Psychiater. Bemerken Eltern bei ihren Kindern eine anhaltende und ungewohnte Erschöpfung, sollten sie einen Termin beim Kinderarzt oder der Kinderärztin vereinbaren. Bei Beschwerden, die am Wochenende, nachts oder an Feiertagen auftreten, kann der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 weiterhelfen.