Gallenblasenkrebs: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome
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Gallenblasenkrebs: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome

Gallenblasenkrebs (Gallenblasenkarzinom) gehört zu den seltenen Krebsarten. Erst bei fortgeschrittener Erkrankung kommt es zu Symptomen. Nicht nur eine Gelbfärbung der Haut kann auf Gallenblasenkrebs hindeuten. Krebs der Gallenblase: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome.

Was ist Gallenblasenkrebs?

Als Krebs der Gallenblase werden bösartige Gewebeveränderungen in der Gallenblase bezeichnet. Tumoren der Gallenblase gehören zu den seltenen Krebserkrankungen und treten im Durchschnittsalter von 50 Jahren auf. Jedes Jahr erkranken etwa drei von 100.000 Menschen an Gallenblasenkrebs. Frauen sind häufiger von dem Karzinom betroffen als Männer. Ein Grund ist, dass Frauen öfter an Gallensteinen leiden. In etwa 80 Prozent der Gallenblasenkrebs Fälle sind Gallensteine nachweisbar. Umgekehrt erkrankt aber nicht jeder Betroffene mit Gallensteinen an Gallenblasenkrebs. Gallensteine können zu Entzündungen im Gewebe führen, was das Risiko einer bösartigen Zellentartung und damit der Entwicklung zum Gallenblasenkrebs begünstigt.

Gallenblasenkrebs Ursache oft ungeklärt

Viele Tumoren der Gallenblase sind in ihrer Ursache ungeklärt und treten ohne offensichtlichen Risikofaktor auf. Dennoch gibt es Risikofaktoren, welche die Bildung von Krebs in der Gallenblase begünstigen. Dazu gehören chronische Entzündungen der Gallenwege, Hepatitis C, eine HIV-Infektion, Diabetes mellitus, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sowie Rauchen. Erbliche Faktoren spielen in das Erkrankungsrisiko für Gallenblasenkrebs ebenfalls mit hinein. Auch gutartige Tumoren, sogenannte Polypen, können entarten.

Krebs der Gallenblase: Symptome des Gallenblasenkarzinoms

Gallenblasenkrebs bleibt oft lange unerkannt, was daran liegt, dass der Krebs zu Beginn keine Symptome verursacht. Der Tumor ist bei Erkennen daher oft schon weiter fortgeschritten – was die Prognose verschlechtert. Zu den Gallenblasenkrebs Symptomen, die mit fortschreitender Tumorbildung auftreten können, gehören:

  • Gelbfärbung der Haut und Augen (Gelbsucht – Ikterus – tritt auf, wenn der Abfluss der Gallenflüssigkeit durch das Wachstum des Tumors behindert ist.)
  • juckende Haut
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Oberbauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • ein entfärbter Stuhl
  • Verfärbungen des Urins
  • Gewichtsverlust

Mit einer Gelbsucht sollten Betroffene immer für eine Untersuchung zum Arzt gehen. Häufig sind es gutartige Erkrankungen, die eine Gelbsucht sowie die genannten Symptome hervorrufen. Der Arztbesuch ist in jedem Fall notwendig, da sowohl gutartige Ursachen wie ein Gallensteinleiden als auch bösartige Geschwulste des Gewebes einer Behandlung bedürfen. Erste Hinweise, welche Ursache hinter den Symptomen steckt, geben dem Arzt eine Ultraschalluntersuchung, eine Computertomografie (CT) sowie eine Magnetresonanztomografie (MRT).

„Ein weiteres diagnostisches Verfahren ist die sogenannte ERCP (Endoskopische Retrograde Cholangiopankreatikographie): Per Magenspiegelung wird das Gallengangsystem mit Kontrastmittel im Röntgenbild dargestellt. Veränderungen der Gallenwege können genau lokalisiert und beurteilt werden. Eventuell können gleichzeitig Steine entfernt oder eine Gallengangsenge durch eine innere Schienung (Stent) überbrückt werden.“
— Deutsche Krebsgesellschaft e.V.

Gallenblasenkrebs Therapie: Krebs der Gallenblase behandeln

Die Therapie von Gallenblasenkrebs ist abhängig vom Tumorstadium, der Lage und Größe des Tumors, von möglichen Tochtergeschwulsten (Metastasen) sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen. In einem frühen Stadium, wenn das Karzinom sich noch nicht in das Gewebe ausgedehnt hat, ist eine Operation möglich. Dabei werden die betroffenen Gallengänge beziehungsweise die Gallenblase entfernt. Oftmals muss ein Teil der Leber mit entfernt werden, da Gallenwegstumoren (Gallengangkrebs) oft früh auf die Leber übergreifen.

Meist wird Gallenblasenkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium behandelt. Die Operation reicht dann nicht mehr aus. Chemotherapie und Strahlentherapie gehören zu den Therapien von Gallenblasenkrebs, wenn der Tumor bereits größer ist, sich weiter ausgedehnt oder gestreut hat. Da der Gallenblasenkrebs früh in andere Körperbereiche streut und Beschwerden meist erst spät auftreten, sind die Prognosen bei Gallenblasenkrebs eher ungünstig. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt Krebsexperten zufolge bei unter 5 Prozent.

„Hat sich der Tumor bereits im Körper ausgebreitet oder umwächst er lebenswichtige Gefäße, ist eine Heilung in der Regel nicht mehr möglich. Die Therapie dient dann vorwiegend dazu, Beschwerden zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und die Lebenszeit zu verlängern (palliative Therapie).“
— Deutsche Krebsgesellschaft e.V
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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