Aphten: Entzündung im Mund erkennen und behandeln
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Aphten: Entzündung im Mund erkennen und behandeln

Aphten im Mund bilden sich ganz plötzlich. Die kleinen, milchig-weißen Punkte auf der Mundschleimhaut sind schmerzhaft, aber nicht ansteckend. Was Aphten sind und was hilft.

Was sind Aphten?

Aphten sind Defekte der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches. Die Entzündungen sind als kleine milchig-weiße Flecken erkennbar und meist sehr schmerzhaft. Warum sich Aphten bilden, ist noch nicht vollständig geklärt. Zu den Faktoren, die Aphten begünstigen, gehören:

  • Reibungen durch Zahnspangen oder Zahnprothesen
  • Verletzungen durch die Zahnbürste
  • ein geschwächtes Immunsystem
  • Stress
  • ein Mangel an Vitamin B12 oder Zink
  • hormonelle Einflüsse (Frauen leiden häufiger unter Aphten als Männer)

Drei Formen von Apthen

Mediziner unterscheiden drei Formen von Aphten:

  • Minor-Aphten: Sind etwa linsengroß und beschädigen die Schleimhaut nur oberflächlich. Sie heilen nach etwa einer Woche ab und bilden keine Narben. Minor-Aphten kommen mit 90 Prozent am häufigsten vor. Meist sind zwischen ein bis vier Aphten gleichzeitig im Mund zu finden. Sie bilden sich bis zu sechs Mal im Jahr. Bis zu 15 Prozent der Bevölkerung sind betroffen.
  • Major-Aphten: Können bis zu drei Zentimeter groß werden und dringen tiefer in die Schleimhaut ein. Die Schmerzen sind stärker, die Heilung dauert oft zwei bis vier Wochen und es bleiben Narben zurück. Meist sind zwischen ein bis zwei Aphten gleichzeitig im Mund zu finden. Sie bilden sich häufig in kurzen Abständen erneut.
  • Herpetiforme Aphten: Sind sehr selten und ähneln Herpes-Bläschen- Sie sind oft am Zungenrand und an der Innenseite der Lippen zu finden. Oft bilden sich viele Aphten zugleich im Mund. Sie sind stecknadelkopfgroß. Die Optik erinnert an Herpes – sie werden aber nicht von Herpes-Viren ausgelöst. Bis zu 100 Aphten können sich zeitgleich im Mundraum bilden. Nach zehn Tagen sind sie meist abgeheilt.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) gehören Aphten zu den häufigsten Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Kommen die Aphten immer wieder und schmerzen sie stark, sollte ein Zahnarzt zu Rate gezogen werden. Dieser wird zudem schauen, ob es sich möglicherweise um eine bösartige Veränderung der Mundschleimhaut handelt.

Aphten sind schmerzhaft: Symptome von Aphten

Aphten sind schmerzhaft. Vor allem beim Essen und Trinken verursachen die kleinen Entzündungen im Mundraum Schmerzen. Auch Zähneputzen ist unangenehm. Trotz der Schmerzen, die sie verursachen: Aphten sind harmlos. Zuerst bildet sich ein weißlich-milchiges Bläschen auf der Schleimhaut. Der Rand ist oft gerötet. Platzt das Bläschen auf, entzündet sich die Stelle und schmerzt. Meist bilden sich Aphten immer wieder.

Apthen behandeln: Schmerzen lindern 

Gegen die Schmerzen und das Brennen, das Aphten verursachen, helfen Gele und Tinkturen, die adstringierend (zusammenziehend), antiseptisch, betäubend, entzündungshemmend und antibiotisch wirken. Im Bereich der pflanzlichen Tinkturen kommen häufig Rhabarberwurzel, Nelke und Myrrhe zum Einsatz. Spezielle Mundspüllösungen beugen Infektionen vor, die durch die offenen Stellen entstehen können.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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