Ab wann spricht man von einer Frühgeburt?
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Ab wann spricht man von einer Frühgeburt?

Zumeist überwiegt mit der Erkenntnis einer Schwangerschaft die Freude auf das neue Leben. Doch mitunter schwingt auch eine erste Sorge mit: Geht es dem Kind gut? Entwickelt es sich richtig? Welche Risiken birgt die eigene Schwangerschaft. Kommt es im Laufe der Schwangerschaft dann zu Unregelmäßigkeiten, entsteht schnell die Sorge vor einer Frühgeburt. Doch wann spricht man von einer Frühgeburt? Und wie sind die Überlebenschancen für zu früh geborene Kinder? Die moderne Medizin unterscheidet drei Formen der Frühgeburt.

Wann spricht man von einer Frühgeburt?

Eine normale Schwangerschaft dauert ca. 280 Tage oder knapp 40 Wochen. Der Geburtstermin wird entsprechend ab dem ersten Tag der letzten Menstruation mit diesem Zeitraum berechnet. Der Geburtstermin ist allerdings nur ein Richtwert, zu dem lediglich 4% aller Kinder geboren werden. Die meisten Babys kommen hingegen im Zeitraum von drei Wochen vor dem Geburtstermin (ab 37+0 Schwangerschaftswochen, kurz SSW) bis zu zwei Wochen danach (42+0SSW). In diesem Zeitraum spricht der:die Gynäkolog:in von einer voll ausgetragenen Schwangerschaft

Frühgeburt: Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche 

Kommt es bereits vor der vollendeten 37. SSW zur Geburt, wird von einer Frühgeburt gesprochen. Unterschieden werden drei Formen der Frühgeburt mit unterschiedlichen Gestationsaltern, bei denen das Gewicht eine tragende Rolle spielt.

Mäßig frühe oder späte Frühgeburt

Findet die Geburt zwischen der 32. und 37. SSW statt, gilt das Kind als eine mäßig frühe oder späte Frühgeburt. Das Geburtsgewicht des Kindes liegt in der Regel unter 2500 g.

28. bis 32. Schwangerschaftswoche: Sehr frühe Frühgeburt

In der 28. bis 32. SSW gilt das Kind als sehr frühe Frühgeburt. Das Geburtsgewicht liegt zumeist unter 1500 g.

Vor der 28. Schwangerschaftswoche: Extreme Frühgeburt

Vor der vollendeten 28. SSW ist von einer extrem frühen Frühgeburt die Rede. Das Kind hat meist ein Geburtsgewicht von unter 1000 Gramm. Von den Formen der Frühgeburt abgegrenzt werden Babys, die zwar nach der 37. SSW zur Welt kamen, jedoch durch ein vermindertes Geburtsgewicht (unter 2500 g) besondere Ansprüche haben. Mit dem niedrigen Geburtsgewicht und dem geringen Gestationsalter gehen gleichermaßen gesundheitliche Risiken einher, die eine besondere Betreuung des Säuglings notwendig machen.

Wie sind die Überlebenschancen der Babys bei einer Frühgeburt?

Dank der modernen Medizin und dem aktuellen Forschungsstand zur Pränataldiagnostik und der Neonatologie haben sich die Überlebenschancen für Frühgeburten in der neueren Zeit drastisch verbessert. Waren noch vor wenigen Jahrzehnten selbst späte Frühgeborene gefährdet, können schon Babys gerettet werden, die ab der 24. Woche der Schwangerschaft zur Welt kommen. Zwar sind die Entwicklungsverzögerungen oft gravierenden und müssen durch optimale Betreuung und Förderung oft über Jahre hinweg begleitet werden, doch können oft viele Aspekte der Entwicklung nachreifen.

Ab der 28. SSW wird heute bereits eine Überlebenschance von 95 % erreicht, wobei nicht nur die Überlebensrate, sondern auch die Entwicklung zum gesunden Kind und Erwachsenen deutliche Fortschritte aufweist, dem die Startschwierigkeiten in das Leben nicht mehr anzumerken sind. Die moderne Intensivpflege und die Behandlung im Brutkasten zählen dabei ebenso zu den maßgeblichen Veränderungen wie die Einbindung der Eltern in die Förderung der Gesundheit des Kindes.

Somit haben auch Kinder mit Frühgeburten gute Chancen, die schweren Umstände der Geburt gut hinter sich zu lassen und nach einer gut geförderten Entwicklung zu gesunden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen heranzureifen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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