Pool selber bauen: Diese Arbeiten kommen auf Sie zu
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Pool selber bauen: Diese Arbeiten kommen auf Sie zu

Wer handwerklich geschickt ist, kann sich seinen eigenen Pool günstig im Garten selber bauen. Der Aufwand ist jedoch nicht zu unterschätzen. Neben Zeit sollten Sie auch über Gerätschaften verfügen, die Ihnen den Bau erleichtern.

Pool selber bauen in 7 Schritten

Ein eigener Pool im Garten – für viele Hausbesitzer ein Traum, der aus finanziellen Gründen oft unerfüllt bleibt. Dabei ist es mit handwerklichem Geschick und nur wenig Fremdhilfe gar nicht so schwer, sich seinen Pool selber zu bauen. Denn je mehr Arbeiten auf eigene Faust durchgeführt werden, desto geringer sind die Kosten. 

1. Poolbau vorbereiten

Je nach Bundesland müssen Pools ab einer bestimmten Größe im Vorwege genehmigt werden. Die meisten Becken Marke Eigenbau sind allerdings nicht genehmigungspflichtig. Haben Sie das geklärt, ist es wichtig, einen passenden Standort auszuwählen. Die Fläche liegt idealerweise nicht weit entfernt von Strom- und Wasserleitungen, damit diese nicht aufwendig neu verlegt werden müssen. Die Wasserrohre sollten ein leichtes Gefälle in Richtung des Pools aufweisen. Die Neigung verhindert, dass beim Entleeren des Pools Wasser stehen bleibt.

Daneben muss die Bodenbeschaffenheit geprüft werden. Ein hoher Grundwasserstand macht den Bau kompliziert. Je größer der Pool sein soll, desto tiefer muss er in das Erdreich eingelassen werden. Ragt er zu stark über die Geländeoberfläche hinaus, ist die Stabilität unter Umständen nicht gewährleistet.

Haben Sie sich für einen Standort entschieden, stecken Sie die gewünschten Ausmaße des Schwimmbeckens im Garten ab. Dieses kann eine runde oder eine rechteckige Form haben. Addieren Sie rund einen halben Meter auf jeder Seite hinzu, um in der Grube arbeiten zu können. 

2. Erdarbeiten ausführen

Nach der Entwurfs- und Planungsphase des Swimmingpools startet die Bauphase. Tragen Sie dabei zuerst das Erdreich ab, um die Grube auszuheben. Abhängig von der Beschaffenheit des Bodens und der Größe des Pools können Sie die Arbeit mit Schaufel und Spaten erledigen, einfacher und schneller funktioniert das allerdings mit einem Mini-Bagger. Solche Maschinen gibt es auf Leihbasis im Fachhandel. Ein Teil der ausgehobenen Erde wird später noch zum Ausfüllen der Wände benötigt.

Achten Sie darauf, die Tiefe der Grube so zu bemessen, dass der fertige Pool rund 30 bis 40 Zentimeter aus dem Boden ragt, damit weder Regenwasser hineinlaufen kann noch Kleingetier im Schwimmbecken verendet.

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3. Bodenplatte für Pool anfertigen

Ist die Grube ausgehoben, wird die Bodenplatte eingeschalt, Stahlmatten werden ausgelegt und der Beton gegossen. Die Betonplatte sollte etwa 10 bis 30 Zentimeter dick sein und exakt ausgerichtet und fixiert werden. Wichtig ist, den Beton sorgfältig zu verdichten. Eine Betonpumpe und eine Rüttelflasche leisten hier hilfreiche Dienste.

4. Seitenwände des Beckens erstellen

Für die Herstellung der Pool-Seitenwände stehen Ihnen mehrere Varianten zur Verfügung:

  • Stahlwandbecken
  • Betonbecken
  • Gemauertes Becken

Stahlwandbecken sind vergleichbar leicht zu errichten, Beton- und gemauerte Becken dafür robuster und flexibler, was die Ausgestaltung angeht. Die Schalung für den Beton aufzustellen ist allerdings sehr aufwendig und bei der gemauerten Variante müssen die Innen- und Außenwände des Pools noch verputzt bzw. abgedichtet werden. Bei Bedarf können Sie nun auch mit dem Bau der innenliegenden Pooltreppen beginnen. Zudem sollten Sie eine Noppenfolie an den Außenwänden des Pools befestigen, um das Becken vor Beschädigungen zu schützen.

5. Rohrleitungen installieren

Im nächsten Schritt müssen die benötigten Rohrleitungen für Ablauf, Pumpe und Filter verlegt werden. Diese können Sie mit Schellen am Becken befestigen. Um die Leitungen zu schützen, sollten diese zunächst mit Sand oder Kies überdeckt werden, ehe Sie die Zwischenräume mit Erde auffüllen und verdichten.

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6. Pool-Innenauskleidung verlegen

Bevor Sie den Pool mit Wasser füllen können, müssen Sie noch witterungsbeständige Poolfolie im Becken verlegen. Auch diese Arbeit ist nicht ganz einfach, da sowohl beim Zuschnitt als auch beim Auslegen im Becken sehr sorgfältig vorgegangen werden muss. Danach dichten Sie die Poolfolie mit einem Heißluftgerät ab. Abschließend sollten Sie die Foliennähte noch einer gründlichen Kontrolle unterziehen.

7. Wasser in den Pool füllen und Außenbereich gestalten

Nachdem Sie Ihren Pool fertig gebaut haben, dürfen Sie jetzt endlich das kühle Nass einlaufen lassen – allerdings besser stoßweise. Kontrollieren Sie nach einer geringen Wassermenge, ob sich irgendwo im Pool Blasen bilden oder das Wasser an undichten Stellen entweicht. Diese müssen nach dem Abpumpen dann gegebenenfalls abgedichtet werden. Sieht alles einwandfrei aus, heißt es: Wasser marsch!

Tipps zum Pool selber bauen: Damit Sie problemlos in den Pool ein- und aussteigen können, empfiehlt sich der Anbau einer Leiter. Zudem sollten Sie an Sicht- und Sonnenschutz denken.

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Alternativen mit weniger Aufwand: Ringpool oder Selbstbausätze nutzen

Wenn der Aufwand zu hoch erscheint und Sie doch lieber einen Fachmann zurate ziehen möchten, finden Sie neben dem Artikel entsprechende Kontakte. Ein Kompromiss, der Ihnen viel Arbeit erspart, sind vorgefertigte Pool-Bausätze, meist aus Polyester. Diese müssen nur noch in die Baugrube eingesetzt werden, im Anschluss füllen Sie die verbliebenen Zwischenräume mit Beton auf. Die Kosten für so einen Selbstbausatz sind allerdings höher, als wenn Sie alles in Eigenregie machen. 

Oder Sie greifen einfach auf einen Ringpool zurück. Dieser ist aufblasbar, wird von einem Gestänge und einer Plane zusammengehalten und kostet nur wenige hundert Euro.

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