Nachhaltige Produkte im Internet shoppen – So geht’s
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Nachhaltige Produkte im Internet shoppen – So geht’s

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema unserer Zeit geworden, denn die Ressourcen unserer Natur sind nicht unerschöpflich. Während Deutschland lange Zeit den Titel einer Wegwerfgesellschaft trug, verwandelt sich das Denken der Menschen allmählich hin zu einer wertschätzenden Gesellschaft.

Das zeigt auch das Angebot namhafter Online-Shops, die unter anderem nachhaltige Bekleidung anbieten. Der neuen Verantwortung gerecht werdend, führt nun auch Jeans-Meile nachhaltige Jeanshosen im Sortiment. Damit kommt eines der bekanntesten Unternehmen für hochwertige Mode nicht nur seiner Verantwortung nach, sondern wird auch den Wünschen der Verbraucher gerecht.

Nachhaltiges Shopping fängt schon bei der Wahl des Shops an, berücksichtigt aber noch viele weitere Aspekte. Und auch der Verbraucher selbst kann im Umgang mit seinem Kaufverhalten so einiges machen, um die Lust am Online-Shopping auszuleben und die Umwelt dennoch zu schonen!

Warum nachhaltig Shoppen so wichtig ist

Umfragen des Umweltbundesamtes machen klar, dass 65 % der Deutschen Umwelt- und Klimaschutz für wichtige Bestandteile ihres Lebens halten. So wundert es nicht, dass das Thema Nachhaltigkeit wichtiger wird denn je. Bislang war Online-Shopping allerdings mit negativen Bilanzen versehen, durch Verpackungsmüll, Transportwege und steigende CO₂ Emissionen. Allerdings haben die Händler dieses Problem zu einem großen Teil längst erkannt und setzen darauf, Online-Shopping klimafreundlich zu gestalten.

Denn wer die Statistiken verfolgt weiß, dass E-Commerce boomt und der Online-Handel von Jahr zu Jahr wichtiger wird. Die Herausforderung besteht also für Händler und Konsumenten gleichermaßen darin, das Einkaufen im Netz so komfortabel und nachhaltig wie möglich zu gestalten. Und das geht!

Die Wahl der Produkte

Der erste Schritt zur Nachhaltigkeit ist die Wahl des Produkts. In unserer heutigen Gesellschaft tragen Menschen Kleidung. Doch hier gibt es massive Unterschiede. Während billig im Ausland, unter teils menschenunwürdigen Bedingungen, hergestellte Kleidungsstücke oft nur eine Saison halten, gibt es Dauerbrenner, die Jahrzehntelang in den Schränken der Menschen bleiben. Ein solcher Dauerbrenner ist die Jeans.

Jeans sind mehr als nur Beinbekleidung, sie sind ein Statement und ein Zeichen für nachhaltiges Denken und Leben. Denn eine Jeans besteht aus Baumwolle, einem der hochwertigsten und natürlichsten Stoffe überhaupt. Ergänzt mit Polyester, für noch mehr Strapazierfähigkeit, wird die Baumwolle zu Denim umgewandelt, dem Basis-Stoff der Jeans.

Das Ziel bei der Produktion nachhaltiger Kleidungsstoffe ist es, die Anzahl der Käufe zu reduzieren. Und um genau diesen Zweck zu erfüllen, wird der Denim Stoff folgendermaßen verarbeitet: Robuste Nähte, verbinden bis zu 60 Einzelteilen aus hochwertigem, reißfestem, strapazierfähigem Stoff. Bis zum 19. Jahrhundert wurde Denim gewebt, heute wird die klassische Jeans in Fabriken hergestellt. Ein Merksatz, den sich nachhaltige Käufer merken sollten ist: Je dichter die Stoffstärke, desto robuster ist die Jeans!

Online-Shopping ohne Retouren

Ein großes Problem beim Online-Shopping sind die Retouren. Das Kleidungsstück passt nicht, es gefällt nicht, es wurden mehrere Exemplare zur Ansicht bestellt. Damit entsteht für ein Paket gleich der doppelte Weg und das wirkt sich auf die CO₂ Bilanz aus. Grüne Onlineshops haben längst Systeme entwickelt, wie die Passgenauigkeit von Kleidungsstücken so genau wie möglich an ihre Kunden übermittelt wird.

Je genauer sich der Käufer mit seinem Wunschprodukt auseinandersetzt, desto weniger häufig kommt es zu Retouren. Und wenn es doch einmal passiert, spielt das Verpackungsmaterial eine große Rolle. Daher gilt: Verpackungen von bestellten Produkten nicht gleich entsorgen, sondern für einen möglichen Rückversand aufbewahren. So müssen nicht zweimal Materialien genutzt werden. Ein weiterer Aspekt in puncto Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist der Verzicht auf Luftpolsterfolie. Es gibt deutlich bessere Alternativen, die den Inhalt eines Paketes ebenso sicher schützen können.

Die Wege möglichst kurz halten

Im wunderbar eingerichteten Wohnzimmer darauf warten, bis der Paketbote mit den Päckchen eintrifft, ist zugegebenermaßen äußerst angenehm und komfortabel. Allerdings können zusätzliche Wege die Umweltbilanz beim Online-Shopping weiter verschlechtern. Wer bestellt, sollte am Liefertag auch wirklich zu Hause sein, um die Weiterfahrt des Paketboten zur Abholstation zu verhindern. Ist die persönliche Entgegennahme nicht möglich, kann schon bei Lieferung der Wunsch zur Abgabe an der Paketstation genannt werden. So werden überflüssige Fahrten vermieden.

Wege lassen sich auch sparen, wenn mehrere Artikel beim gleichen Shop bestellt werden, diese aber nicht am selben Tag lieferbar sind. Fast alle klassischen Shops, insbesondere aber grüne Shops geben ihren Kunden die Möglichkeit, einzelne Lieferungen zu einer Sendung zusammenfassen zu lassen. Der Vorteil ist: Das Unternehmen muss nur ein Paket packen, was der Paketbote dann ausliefert. Werden hingegen alle Artikel einzeln verpackt und versendet, entsteht nicht nur überflüssiges Verpackungsmaterial, sondern auch mehr CO₂ durch mehr Lieferungen.

Besonders negativ bilanziert ist der Versand mittels Express-Funktion. Die Express-Autos der Auslieferer sind meist nur zu einem Bruchteil beladen und verursachen unnötigen CO₂ Ausstoß. Die klassische Lieferung dauert oft nur ein bis zwei Tage länger, ist aber wesentlich effizienter, da Lieferautos in der Regel maximal beladen werden.

Woran sich nachhaltige Shops erkennen lassen

Als Konsument ist es manchmal gar nicht so einfach, zwischen nachhaltigen und klassischen Shops zu unterscheiden. Es gibt allerdings einige Kriterien, die sogenannte grüne Online-Shops auszeichnen. Wer beim Onlinekauf darauf achtet, findet schnell die passenden Stores für die eigenen Bedürfnisse.

Recycling bei der Verpackung: Ein gutes Zeichen für den Umweltschutz ist es, wenn ein Shop seine Verpackungen aus Recyclingmaterial herstellt und auf CO₂ neutralen Versand setzt. Hinweise hierzu gibt es meist auf der Website des Shops, ein Blick auf die Lieferbedingungen helfen weiter.

Die Produktauswahl: In den allermeisten grünen Shops werden Bio-zertifizierte Produkte und mit Fairtrade-Label ausgezeichnete Waren angeboten. Zwar haben nicht alle nachhaltigen Online-Stores ein ausschließliches Fairtrade-Sortiment, die Waren werden aber mehr und mehr ergänzt und erweitert.

Der Firmensitz: Zur Verhinderung von langen Transportwegen haben die meisten nachhaltigen Unternehmen ihren Sitz in Deutschland. Auf diese Weise müssen keine internationalen Flüge oder Schiffsfahrten in Kauf genommen werden, um die Ware zu importieren. Lokal bestellt stärkt einerseits den Einzelhandel des Landes und andererseits das Klima.

Online oder doch regional?

Mittlerweile können nicht nur Kleidung, Elektronikgeräte, Brillen, Medikamente und Möbel übers Internet bestellt werden, sondern auch Dinge des täglichen Lebens, wie zum Beispiel Lebensmittel. Hier obliegt es dem Kunden genau zu überdenken, ob die Lieferung tatsächlich notwendig ist. Manchmal bieten auch kleine Lebensmittelhändler aus der Region einen Heim-Service an, der deutlich umweltschonender funktioniert als die überregionale Bestellung.

Wer vorher überlegt, ob er das gewählte Produkt nun wirklich gerade braucht, vermeidet nicht nur überflüssige Geldausgaben, sondern auch unnötige Retouren. Denn meist sind es die „Spontan-Käufe“, die eigentlich gar nicht benötigt werden, die am Ende wieder als Rückläufer in den Lagerhallen des Anbieters landen.

Gemeinsam mit anderen bestellen

Shoppen gehen macht mit Freunden doch am meisten Spaß. Warum also nicht auch beim Online-Shopping auf gemeinsames Geldausgeben setzen? Meist findet sich eine Freundin oder ein Freund, der gerade auch eine neue Jeans, ein neues Buch oder ein neues Hemd kaufen möchte. Wird die Bestellung gemeinsam, über ein Konto abgesetzt, wird sie auch in einem Paket versandt. Wer nahe zusammenwohnt oder sich ohnehin öfters trifft, kann so überflüssige Wege verhindern und mehr Verpackungsmaterial einsparen.

In vielen Online-Apotheken ist es längst zum Standard geworden, dass die Händler Sammelbestellungen anbieten. Dieser Trend war zu Beginn des Versandhandels bereits einmal vorherrschend, allerdings ging es hier darum, möglichst viele Versandkosten zu sparen. Heute bieten viele Händler ihre Produkte bereits versandkostenfrei an, für die Sammelbestellung spricht aber eben die CO₂ Bilanz.

Verpackungsmaterial nicht einfach entsorgen

Staubsauger, Mikrowelle, DVD-Player – bei diesen Geräten braucht es kaum zusätzliches Verpackungsmaterial, der Versandaufkleber reicht aus. Optimal also, für die Klimabilanz. Werden hingegen Kleidungsstücke und bruchempfindliche Gegenstände verschickt, kann auf Verpackung nicht verzichtet werden. Doch diese muss danach keinesfalls im Müll landen, denn früher oder später wird sie noch einmal benötigt.

Ob Kartons oder Verpackungsmaterial, ein kleiner Platz im Keller oder in einer Ecke des Schranks findet sich doch immer, wo die Ressourcen aufbewahrt werden können. Wenn dann irgendwann einmal Bedarf vorhanden ist, kann der Neukauf gespart werden. Und wenn das Material doch entsorgt werden muss, dann bitte getrennt und mit der Chance auf Wiederverwertung durch Recycling. Der Karton im Hausmüll kann nicht noch einmal als Papiermaterial genutzt werden. Landet er allerdings im Papiermüll, bekommt er oft neues Leben eingehaucht.

Fair kaufen durch Verkaufen

Die Nachhaltigkeit des Online-Shoppings lässt sich auch durch die möglichst lange Nutzung der gekauften Produkte steigern. Was aber passiert beim Neukauf von Kleidung mit den nicht mehr genutzten Stücken? Verkaufen und Verschenken entwickelt sich immer mehr zum Trend, Projekte wie „free your Stuff“ erfreuen sich größter Beliebtheit.

Durch die Weitergabe nicht mehr benötigter Möbel, Kleidungsstücke, Elektrogeräte und anderen Dingen, kann ein Kreislauf der Nachhaltigkeit geschaffen werden. Denn nicht immer geht der Wunsch nach einer neuen Jeans damit einher, dass das alte Modell nicht mehr tragbar ist. Manchmal ist es der Wunsch nach Abwechslung, der zum Kauf führt. Und genau hier ist es hilfreich, alte Produkte nicht einfach zu entsorgen, sondern ihnen neues Leben einzuhauchen.

Die Vorteile zeigen sich gleich auf mehreren Ebenen! Zum einen lässt es sich bei Weiternutzung von alten Gegenständen mit besserem Gewissen shoppen und zum anderen können Menschen davon profitieren, deren Budget unter Umständen nicht für einen Neukauf ausreicht. Die Achtlosigkeit, mit der jahrzehntelang mit Ressourcen umgegangen wurde, ist längst in Vergessenheit geraten. Heute wird mehr denn je auf Nachhaltigkeit gesetzt und das aus gutem Grund. Ein Fortschritt, den wir als Gesellschaft gebraucht haben und der zu mehr Nähe, mehr Verbundenheit zur Natur und mehr Achtsamkeit führt.

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