Blackout Auswirkungen: Was ein Stromausfall in Deutschland bedeuten würde
„Blackout“: Was bedeutet das?
Bei einem sogenannten „Blackout“ handelt es sich um einen flächendeckenden Strom- und Infrastrukturausfall. Ein Stromausfall führt dazu, dass die Versorgung möglicherweise nicht mehr vollständig gewährleistet ist. Heizung, Kommunikation, Licht, Küchengeräte, Sanitäranlagen und Co. könnten dann nicht mehr genutzt werden.
Der Blackout entsteht bei einem Ungleichgewicht des Stromnetzes. Dies passiert, wenn mehr Strom aus dem Stromnetz herausfließt, als hineinfließt. Ein solcher Versorgungszusammenbruch kann durch unterschiedliche Ursachen begünstigt werden, darunter Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Stürme, schwere Gewitter, starke Kälte oder starke Hitze), aber auch eine mangelnde Energieversorgung oder Cyberangriffe sind eine denkbare Ursache.
Blackout Auswirkungen: Welche Folgen hätte ein flächendeckender Blackout in Deutschland?
Für die Auswirkungen eines Blackouts gibt es unterschiedliche Szenarien. Das Ausmaß der Bedrohungslage ist abhängig davon, wie weitreichend ein solcher Stromausfall ist. Ein deutschlandweiter Blackout hätte weitreichende erhebliche Folgen, insbesondere, wenn er von längerer Dauer ist. Zu den ersten, spürbaren Blackout Auswirkungen zählt ein Ausfall des Kommunikationsnetzes. In diesem Szenario funktionieren weder Internet noch Fernsehen oder Telefon. Zudem fallen alle wichtigen, strombetriebenen Haushaltsgeräte aus: Herd, Backofen, Licht, Heizung und Kühlschrank sind nicht mehr benutzbar.
Eine weitere, ernstzunehmende Bedrohungslage bei einem Blackout sind Störungen in der Gesundheitsversorgung. Etwa lebenserhaltende Maschinen und Beatmungsgeräte in den Krankenhäusern könnten nicht mehr über das Stromnetz versorgt werden. In diesem Fall würden die sogenannten Notstromaggregate einspringen. Für etwa 24 Stunden können die Patient:innen über den Notstrom versorgt werden. Doch auch hier ist die Speicherdauer begrenzt.
Ein Blackout in Deutschland hätte zudem Folgen für die Verkehrsinfrastruktur: Ampeln würden nicht mehr funktionieren, Bahnen würden nicht mehr fahren. Es würde zu vielen Unfällen auf deutschen Straßen kommen. Auch ließe sich kein Geld mehr an EC-Automaten abheben, auch Kartenzahlung wäre nicht möglich. Ebenfalls könnten keine Kreditkartentransaktionen mehr durchgeführt werden. Es besteht zudem die Gefahr von Plünderungen und Einbrüchen.
Je nach dem, wie lange ein Versorgungsausfall andauert, kommt es irgendwann zu hygienischen Missständen aufgrund fehlender Wasserversorgung. Ein länger anhaltender Stromausfall ist auch für Atomkraftwerke ein Horrorszenario: Können die Brennstäbe nicht mehr gekühlt werden, kann es im schlimmsten Fall zur Kernschmelze kommen.
Blackout Wahrscheinlichkeit: Wie wahrscheinlich ist der Versorgungsausfall?
Ein flächendeckender Stromausfall in Deutschland über mehrere Tage ist hypothetisch gesehen ein echtes Horrorszenario. Grundsätzlich hat sich seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise in Deutschland die Wahrscheinlichkeit für einzelne Stromausfälle zwar erhöht, dennoch ist ein großer, flächendeckender Blackout laut Bundesnetzagentur und weiteren Expert:innen weiterhin recht unwahrscheinlich. Allerdings könnte es zu einzelnen, kleineren Stromausfällen kommen.
Zudem verfügt Deutschland über drei Formen von Sicherheitsmechanismen für den Notfall:
- Reserve: Die sogenannte Momentanreserve stellt über Generatoren sicher, dass Kohle- und Atomkraftwerke auch bei einem Stromausfall weiterlaufen können.
- Ersatz: Das „n-1-Kriterium“ sieht vor, dass bei einem Stromausfall immer für ausreichend Ersatz gesorgt sein muss. Dieser Sicherheitspuffer soll auch im Notfall die Versorgung gewährleisten.
- Import: Sollte es in Deutschland nicht mehr ausreichend Strom geben, wird dieser am europäischen Markt eingekauft.
Blackout: Was tun im Notfall?
Zwar ist ein katastrophaler, flächendeckender Blackout in Deutschland sehr unwahrscheinlich, allerdings kann es durchaus vereinzelt zu kleineren Stromausfällen kommen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt folgende Maßnahmen im Notfall:
- Für den Heizungsausfall: Personen, die einen Kamin oder Holzofen im Haus haben, sollten genügend Briketts oder Holzpellets aufbewahren. Bei gasbetriebenen Heizöfen müssen dabei unbedingt die Sicherheitsmaßnahmen überprüft werden! Auch warme Kleidung und Decken können Sie eine Zeit lang warmhalten. Mehr Tipps zum Heizen ohne Strom erhalten Sie hier.
- Für den Lichtausfall: Bei einem Ausfall von Licht helfen Kerzen, Streichhölzer und Feuerzeuge, LED-Lampen, batteriebetriebene Taschenlampen, Camping- oder Outdoorlampen. Bestenfalls haben Sie diese Dinge bereits vorrätig.
- Küche nicht nutzbar: Wenn bei einem Stromausfall keine Küchengeräte mehr nutzbar sind, sollten Sie zur Zubereitung von Lebensmitteln auf Campingkocher umsteigen. Wer einen Garten sowie einen Grill hat, kann auch hier das Essen zubereiten. Achtung: Niemals im Innenraum grillen!
Lesetipp: Notfallrucksack: Was das ist und was reinkommt
Quelle: BKK.Bund.de: Vorsorgen für den Stromausfall
Weitere Quellen:
BKK.Bund.de: Vorsorgen für den Stromausfall
Planet-Wissen.de: Blackout in Deutschland - Ohne Strom mit Folgen