Kürbis selbst anpflanzen
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Kürbis selbst anpflanzen

Sie möchten Ihren eigenen Kürbis pflanzen? Beim Selbstanbau von Sorten wie Hokkaido, Butternut und Co. braucht man zunächst einmal viel Platz. Der Kürbis ist nicht nur die größte kultivierte Frucht, auch das Wachstum der Kürbispflanze ist raumgreifend.

Durch seine langen Ranken empfiehlt sich ein Pflanzabstand von mindestens 1,50 Meter. Kürbisse lassen sich gut im Frühling vorziehen, bevor sie nach den letzten Frösten im April bis Mai in die Erde gepflanzt werden können. Die Vorkultur im Topf sollten Sie bis spätestens Ende April beginnen. Legen Sie einen Samen in einen Tontopf mit mindestens 10 Zentimeter Durchmesser, bedecken ihn mit Anzuchterde und platzieren diesen an einem gut beleuchteten Platz.

Am besten keimt der Samen bei einer Temperatur von mindestens 20°C, achten Sie dabei auf eine kontinuierliche Feuchtigkeit!  Eine Aussaat in die Erde ist jedoch auch möglich. Dabei müssen Sie allerdings öfter auf das Thermometer schauen: unter 5°C nimmt die Pflanze Schaden! Sie können hier mit Gartenvlies Abhilfe schaffen, in das Sie die Pflanze vorsichtig einpacken.

Kürbis pflanzen: Die Eisheiligen sind vorbei, Ihr Kürbis darf raus

Kürbisse mögen Wärme und Wasser: ein Boden der sich gut erwärmt und gleichzeitig Feuchtigkeit speichert ist daher optimal. Außerdem sollte der Standort nicht zu sehr dem Wind ausgesetzt sein, da starke Windböen die großen Blätter erfassen und dadurch die empfindlichen Ranken beschädigt werden können. Ihre Kürbisse sollten vor dem Einpflanzen bereits die richtigen Blätter, also mehr als die ersten Keimblätter, ausbilden.

In präkolumbianischer Zeit wurden Kürbisse in einer "Milpa" genannten Mischkultur gepflanzt. Die "drei Schwestern" Bohne, Mais und Kürbis zeigen eine sehr effiziente Koexistenz: die Bohne rankt am Mais empor und versorgt den Boden mit Stickstoff. Die großblättrigen Kürbispflanzen  schützten ihrerseits wiederum den Boden vor Austrocknung und Erosion. Diese Form des Anbaus wird in lateinamerikanischen Ländern bis heute praktiziert und kann in kleinem Maßstab auch in Ihrem Garten umgesetzt werden.

Wie pflege ich meine Kürbispflanzen

Kürbisse sind hunrige Pflanzen, sogenannte Starkzehrer. Ein hoher Stickstoffanteil im Boden und ausreichend Mineralien wie Kalium und Phosphor sind für ein gesundes Wachstum erforderlich. Durch Zugabe von Mulch und Kompost lässt sich dieser Bedarf jedoch gut decken. Zudem sind Kürbisse sehr durstig: sobald sich die ersten Früchte zeigen, benötigen die Pflanzen mehr Wasser, denn über die großen Blätter verdunstet viel Feuchtigkeit. Daher ist gerade auf trockenen, sandigen Böden zusätzliches Gießen unerlässlich. Gießen Sie aber direkt und zielgerichtet an die Wurzel - häufiges Gießen von oben auf die Blätter begünstigt den Befall mit Mehltau, einem Pilz, den Sie aus Ihrem Garten nur schwer wieder loswerden. 

Hoher Platzbedarf beim Kürbis pflanzen

Beobachten Sie Ihre Pflanzen ständig, denn Sie werden schnell feststellen, dass der Platzbedarf größer wird als gedacht. Es spricht nichts dagegen, den ausschweifenden Wuchs durch einen Tritt auf die Ranken zu begrenzen. Diese sterben dann einfach ab und führen dem Boden wieder Nährstoffe zu. Natürlich können Sie den Wuchs auch mit einer Gartenschere in den gewünschten Dimensionen halten. Letztlich kommt eine Begrenzung des Wachstums Ihrem Gemüse zugute, denn die Nährstoffe werden dann den Früchten zugeführt. Sollten sich an den abgetrennten Ranken bereits gut ausgebildete Blüten befinden, dann werfen Sie diese nicht weg: Kürbisblüten sind, wie die Frucht selbst, essbar und zum Beispiel frittiert oder gefüllt eine Delikatesse!

Schädlingbekämpfungsmaßnahmen

Im Pflanzen- und Tierreich gibt es einige Bösewichte, die es auf Ihre Kürbisse abgesehen haben. Pilze, wie zum Beispiel der Falsche Mehltau und der Echte Mehltau haben eine ähnliche Vegetationsperiode wie der Kürbis.

Gegen diese Schädlinge hilft es, Ihren Boden etwas "saurer" zu halten, da sich die Pilze darauf nicht so gut entwickeln: mit Milch oder etwas Apfelessig lässt sich der pH-Wert des Bodens entsprechend regulieren. Ebenso können Sie mit Gesteinsmehl und durchgereiftem Kompost gegen den Pilzbefall vorbeugen.

Als weitere biologische Abwehrwaffe erfreuen sich Neem-Präparate zunehmender Beliebtheit: ein Allrounder in der Schädlingsbekämpfung, der aus einem indischen Baum gewonnen wird. 

Darüber hinaus stellen Nacktschnecken eine Gefahr für Ihre Kürbisse dar. Präventiv können Sie mit Kaffeesatz, den Sie um Ihr Beet schichten, dagegen vorgehen. Im Fachhandel gibt es außerdem auch Schneckenzäune, die Ihre Pflanzen vor dem Befall schützen. Wenn Sie Ihren Garten einer echten Wildnis nachempfunden haben, dann sorgen auch Fressfeinde wie Igel oder Vögel für eine Dezimierung der Kriecher. In jedem Fall sollten Sie aber Ihre Pflanzen regelmäßig und sorgfältig auf Schädlingsbefall untersuchen. 

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