Clematis schneiden: Wie der Rückschnitt bei jeder Sorte gelingt
Schnittgruppe I: Die Frühblüher
Einige Clematis-Sorten wie die Clematis alpina oder die Clematis montana blühen schon recht früh im Jahr, meist im April oder im Mai. Sie entwickeln bereits im Herbst die neuen Triebe. Würden Sie diese Clematis in der kalten Jahreszeit zurückschneiden, müssten Sie auf die Blüte verzichten, da die Knospen an diesen neuen Trieben sitzen. Verzichten Sie also auf den frühen Schnitt. Wird die Pflanze Ihnen zu groß, schneiden Sie sie direkt nach der Blüte zurück. So hat sie über den Sommer hinweg genügend Zeit, neue Triebe zu entwickeln.
Schnittgruppe 2: Zwei Blütezeiten im Jahr
Früh im Jahr sollten Sie etwa die Clematis piilu schneiden und andere Sorten, die zu den großblumigen Hybriden zählen. Diese Pflanzen blühen einmal schon im April oder im Mai – diese Blüten stammen von den alten Trieben. Beim Zurückschneiden im Februar können Sie achtgeben, dass Sie nicht zu viele davon mit abtrennen. Ein leichter Schnitt, der die Triebe um etwa die Hälfte kürzt, ist hier ausreichend.
Nach der ersten Blüte treiben die Blumen noch einmal aus, und es folgt eine zweite Blüte rund sechs Wochen später, diesmal an den neuen Trieben. Wenn Sie also Pflanzen der zweiten Schnittgruppe wie die Clematis president schneiden und dabei radikal vorgehen, kann die erste Blüte spärlich ausfallen, die zweite aber im Sommer wird wieder üppiger.
Schnittgruppe 3: Späte Blüte im Sommer
Erst gegen Ende Juni oder im Juli beginnt die Blüte der Clematis-Arten, die zur dritten Schnittgruppe gehören. Wenn Sie diese Sorten wie etwa die Clematis rouge cardinale schneiden wollen, warten Sie damit bis zum November. Diese Sorten wachsen alle sehr hoch und bilden viele Blüten am Ende der Stängel aus. Sie schneiden diese Clematis bis etwa 20 bis 50 Zentimeter über dem Boden zurück.
Haben Sie den Schnitt im späten Herbst versäumt, können Sie ihn im frühen Frühjahr noch nachholen, allerdings nur, bis sich neue Triebe bilden. Ohne Rückschnitt wachsen die Pflanzen weniger hoch, bilden nur wenige Blüten aus und werden im unteren Abschnitt schnell kahl.