Notstromaggregat
Was kostet ein Notstromaggregat?
Ein Notstromaggregat im eigenen Haushalt kann eine sinnvolle Ergänzung zur temporären Bereitstellung von elektrischer Energie darstellen, beispielsweise im Falle einer Unterbrechung des Strombezugs aus dem öffentlichen Netz. Neben der primären Funktion zur Aufrechterhaltung der elektrischen Stromversorgung bietet es einen gewissen Nutzen, beispielsweise zum Schutz vor Schäden an empfindlichen elektronischen Komponenten durch Spannungsspitzen. In der Regel angetrieben durch einen Verbrennungsmotor ist ein solcher Generator kompakt dimensioniert – und lässt sich damit meist problemlos in jedem Haushalt installieren. Die Preise sind herstellerspezifisch und hängen vor allem von der Art der Ausführung, dem Leistungsumfang sowie von der Integrierbarkeit an die elektrische Infrastruktur Ihres Hause ab.
Kosten für Anschaffung, Installation und Wartung
Die Ausgaben für die Anschaffung eines Notstromaggregats hängen vor allem von der Art der Ausführung ab. Hierzu zählen die Betriebsart (Verbrennungsmotor, elektrisch versorgt), die bereitgestellte elektrische Leistung, die Überbrückungsdauer bei einem Stromausfall sowie Hersteller und Modell. Der in Ihrer Wohnumgebung benötigten Leistungsbedarf hängt wiederum von der Summe aller im Haushalt vorhandenen technischen Geräte ab. Dabei sollten Sie die Geräte identifizieren, die auch bei einem Stromausfall zwingend betrieben werden müssen. Die selektive Anbindung ist besonders entscheidend für Geräte zur Aufrechterhaltung wichtiger Lebensbereiche (Beispiel: medizinische Versorgungsgeräte) oder aber auch zum Schutz elektronischer Bauteile vor Überspannungsschäden – und letztlich auch zur Vermeidung von Folgekosten.
Für einen üblichen Familienhaushalt ergeben sich meist Leistungsbedarfe in der Größenordnung von fünf Kilowatt. Robuste dieselbetriebene Notstromaggregate sind bereits ab 3.000 bis 5.000 Euro zu haben. Modelle mit höherer Leistung, kurzer Netzumschaltzeit und automatischem Umschaltvorgang sowie einer längeren Überbrückungszeit beim Stromausfall sind entsprechend höherpreisig. In diesem Zusammenhang sind Ausgaben für ein stationäres Notstromaggregat im oberen vierstelligen Eurobereich keine Seltenheit. Hinzu kommen weitere Kosten für technische Komponenten und die elektrische Infrastruktur. Zusammen mit einer professionellen Verlegung des Aggregats entstehen für oben genanntes Beispiel Aufwendungen von circa 10.000 bis 15.000 Euro.
Je nach Betriebsart sind beim Kauf eines Notstromaggregats einige Aspekte zu beachten, welche im Nachfolgenden näher beschrieben sind. Neben dem eigentlichen Aggregat setzen sich die Kosten für eine Notstromversorgung aus infrastrukturellen Komponenten zur Anbindung an die elektrische Hausversorgung sowie den für die Installation entstehenden Montagekosten. Hinzu kommen Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung, welche wiederum aggregatspezifisch unterschiedlich ausfallen. Für die Aufrechterhaltung der permanenten Einsatzbereitschaft entstehen unter Umständen jährliche Betriebskosten im oberen dreistelligen bis unteren vierstelligen Eurobereich.
Versorgung mit Kraftstoffen und Gas
Die überwiegende Mehrzahl der Notstromaggregate für den privaten Gebrauch werden mit einem Verbrennungsmotor betrieben. Dieser treibt wiederum einen elektrischen Generator zur Stromerzeugung an. Nachgeschaltete Umrichter konditionieren den Strom entsprechend und minimieren Spannungsschwankungen, was für elektronische Geräte von großer Relevanz ist. Ein kontinuierlicher 400 Volt Betrieb ist damit sichergestellt. Meist kommen flüssige Kraftstoffe (Diesel, Benzin) zum Einsatz, wobei auch Erdgas verwendet wird. Mit Blick auf die Lagerung und das Handling bietet vor allem Dieselkraftstoff einen entscheidenden Vorteil. Vergleichsweise niedrige gesetzliche Anforderungen an den Explosionsschutz ermöglichen gemäß Garagenschutzverordnung eine Lagerung von bis zu 200 Litern Dieselkraftstoff in der Garage.
Ottokraftstoffe hingegen sind auf eine maximale Menge von 20 Litern begrenzt. Hinzu kommen weitere 10 Liter Benzin, die im Keller aufbewahrt werden dürfen (TRGS 510). Eine Lagerung in der Wohnung ist im Übrigen verboten. Auch wenn der Ottomotor durch seine Laufruhe überzeugt, ermöglicht dafür der skizzierte Mengenvorteil des Diesels eine deutlich längere Energiebereitstellung für das Notstromaggregat – und stellt damit die elektrische Stromversorgung Ihres Haushalts für einen größeren Zeitraum sicher. Beispielsweise kann ein Aggregat mit einer Leistung von fünf Kilowatt bis zu 500 Stunden dauerhaft betrieben werden. Ein weiterer Nachteil ist die schnelle Alterung des Dieselkraftstoffs. Auf eine regelmäßige Funktionsprüfung des Aggregats und den Austausch von altem Kraftstoff sollten Sie unbedingt achten. In diesem Zusammenhang attraktiv erweist sich Erdgas: Es verbrennt vergleichsweise sauber (rußarm). Allerdings sind die Anschaffungskosten für ein mit Gas betriebenes Notstromaggregat etwas höher.
Elektrische Versorgung mit Akku
Elektrisch betriebene Notstromaggregate werden durch eine Batterie gespeist. Ein besonderer Vorteil der Bereitstellung von elektrischer Energie ist die nahezu unterbrechungsfreie Stromversorgung bei einem Netzausfall. Nachteilig ist hingegen die im Vergleich zum Verbrennungsmotor deutlich kürzere Versorgungsdauer. Abhilfe können Solarmodule schaffen: Sofern das Haus über eine Photovoltaik-Anlage verfügt, ist ein längerfristiger Notstrombetrieb möglich. Es bleibt abzuwägen, inwiefern dieser Vorteil die mit der Installation einer Solaranlage einhergehenden Anschaffungskosten rechtfertigt.
Versorgung auf Basis von Wasserstoff
Eher (zumindest derzeit noch) selten anzutreffen ist der Notstrombetrieb durch eine Brennstoffzelle. Energetisch gespeist wird die Brennstoffzelle über Wasserstoff und Sauerstoff. Die beiden Elemente verbinden sich in der sogenannten Bipolarplatte in einer (katalysierten) elektrochemischen Reaktion zu Wasser. Der resultierende Elektronenfluss kann für einen elektrischen Verbraucher technisch genutzt werden. Zwar teurer in der Anschaffung überzeugen Brennstoffzellen allerdings durch einen kontinuierlichen und lautlosen Notstrombetrieb. Die Schadstoffbildung entfällt ebenso wie der Austausch von gealterten Betriebsstoffen, was wiederum den Wartungsaufwand und die damit verbundenen Kosten deutlich reduziert.
Vermeidung von Folgekosten
Der Einsatz von Notstromaggregaten zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit sind vor allem aus öffentlich sensiblen Einrichtungen bekannt. Hierzu zählen unter anderem Krankenhäuser, Verkehrssysteme, Kraftwerksbetreiber und der gesamte Bereich der IT-Technik. Es leuchtet ein, dass ein mitunter langfristiger Ausfall der elektrischen Versorgung in diesen Bereichen massive gesellschaftliche Folgen nach sich ziehen könnte.
Auch im privaten Haushalt kann ein elektrisches Backup-System eine sinnvolle technische Ergänzung sein. Nicht nur aus Gründen des Wohnkomforts (Warmwasser, Heizung, Beleuchtung, Lebensqualität) schützen Notstromaggregate bei einem Stromausfall auch vor kostenintensiven Folgeschäden an technischen Geräten. Die abrupte Stromunterbrechung kann bei empfindlichen elektronischen Komponenten zu Überspannungsschäden führen. Integrierte Smart-Home-Systeme erfordern ebenfalls eine fortlaufende elektrische Versorgung. Hierzu zählt auch technisches Equipment zum Schutz vor Einbruch. Im ungünstigen Fall kann sogar die Heizung ausfallen – im Winter sind dann eingefrorene Wasserleitungen, die zur Beschädigung von Anlage, Rohren und Ventilen führen, die Folge. Die Behebung solcher Schäden ist alles andere als preiswert. Ein abschließendes Beispiel aus der Küche: Gekühlte Lebensmittel würden in einem nicht funktionsfähigen Kühlschrank vorzeitig verderben.