Wie wird eine Hornhautentzündung behandelt?
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Wie wird eine Hornhautentzündung behandelt?

Eine Hornhautentzündung ist in der Regel schnell heilbar. Dafür gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten abhängig von der Ursache der Entzündung. Erfahren Sie hier, welche Therapie sich für welche Ursache eignet.

Behandlung der Hornhautentzündung

Die Behandlung der Hornhautentzündung richtet sich immer nach der Ursache der Entzündung. Je nachdem, ob es sich um eine bakterielle oder virale Keratitis handelt, werden unterschiedliche Therapiemethoden empfohlen.

Behandlung der bakteriellen Keratitis

Behandlung mit Augentropfen

Die bakterielle Keratitis ist die häufigste Form der Hornhautentzündung. (Erfahren Sie hier mehr über die bakterielle Keratitis). Bei dieser Ursache kommen in der Regel lokale Antibiotika-Präparate zum Einsatz. Dabei handelt es sich meist um antibiotische Augentropfen, die in regelmäßigen Abständen angewendet werden müssen.

Wie oft werden die Augentropfen angewendet?

Je nach Schweregrad der Hornhautentzündung muss der Abstand der Nutzung der Augentropfen angepasst werden. Lassen Sie sich hier von Ihrem Augenarzt /-ärztin beraten.

Da eine Hornhautentzündung sehr schmerzhaft sein kann, gibt es die Möglichkeit auch neben den antibiotischen Augentropfen betäubende Augentropfen zu nutzen. Diese sollten jedoch nicht dauerhaft angewendet werden, da sie den schützenden Hornhautreflex aufheben, was die Verletzungen fördern kann. 

Behandlung mit Medikamenten

In einigen Fällen der Hornhautentzündung können Medikamente vom Arzt oder der Ärztin verschrieben werden. Diese dienen zur Weitstellung der Pupille und sind sinnvoll, da bei der bakteriellen Hornhautentzündung Zellen in der vorderen Augenkammer anfallen können, die zwischen der Hornhaut und der Iris liegen. Mit Hilfe der Medikamente und der Weitstellung der Pupille werden Verklebungen zwischen Hornhaut und Iris verhindert.

Chirurgischer Eingriff

Eine mögliche Folge der Hornhautentzündung ist die Perforation (Durchbruch) der Hornhaut. Dabei entsteht ein Leck, durch das das sogenannte Kammerwasser aus dem Augeninneren nach außen treten kann. Mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffs kann dies verhindert werden, indem die Hornhaut mit Bindehaut abgedeckt wird. Im äußersten Notfall kann auch eine Hornhauttransplantation durchgeführt werden, welche im Fachjargon als Keratoplastik à chaud bezeichnet wird.

Behandlung der viralen Keratitis 

Wenn Viren der Auslöser einer Hornhautentzündung sind, wird eine medikamentöse Behandlungempfohlen. Patienten erhalten in diesem Fall antivirale Medikamente, in der Regel Aciclovir, in Form von lokal anzuwendenden Präparaten. Auch antivirale Medikamente in Form von Tabletten können von Augenärzten verschrieben werden.

Zusätzliche Kortison Behandlung

In einigen Fällen werden die Patienten zusätzlich mit Kortison behandelt. Bei der epithelialen Keratitis fällt dies jedoch weg. Das Medikament wird ebenso wie die antiviralen Medikamente lokal in Form von Tropfen, Salben oder Cremes angewendet.

Behandlung einer Hornhautentzündung durch Pilzinfektion

Ist ein Pilz der Verursacher einer Hornhautentzündung wird mit Anti-Pilz-Mitteln (Antimykotika) wie Natamycin oder Amphotericin B der Entzündung entgegengewirkt. Die Medikamente können lokal angewendet oder in Form von Tabletten eingenommen werden. Sollten diese Behandlung nicht helfen, ist eine notfallmäßige Hornhauttransplantation nötig.

Behandlung einer Nicht-infektiöse Keratitis

Die Therapie einer nicht-infektiösen Hornhautentzündung hängt immer von der Ursache der Entzündung ab. Wenn der Auslöser eine starke UV-Strahlung ist, verschreibt der Augenarzt /-ärztin eine antibiotische Augensalbe. Außerdem können, um die Schmerzen zu lindern, noch Schmerzmittel zur Einnahme vom jeweiligen Facharzt verschrieben werden. 

Ist die Ursache für die Hornhautentzündung Austrocknung der Hornhaut infolge mangelnder Benetzung mit Tränenflüssigkeit, werden Tränenersatz-Präparate verschrieben, um der Hornhautentzündung entgegenzuwirken. 

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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