Wie Nase frei bekommen? Fünf Tipps bei verstopfter Nase
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Wie Nase frei bekommen? Fünf Tipps bei verstopfter Nase

Eine verstopfte Nase frei bekommen: Jeder hat Hausmittel, auf die er schwört. Am häufigsten greifen Schnupfengeplagte zu abschwellenden Nasensprays aus der Apotheke. Sie sorgen innerhalb weniger Minuten für eine freie Nase. Doch es geht auch anders. Wie Sie eine verstopfte Nase frei bekommen.

Wie Nase frei bekommen? Abschwellende Nasensprays als schnelle Lösung

Abschwellende Nasensprays gehören zu den beliebtesten Maßnahmen, um eine verstopfte Nase freizubekommen. Umfragen von Statista zufolge gaben im Jahr 2019 rund 49 Prozent der Befragten an, im letzten Jahr Nasenspray gekauft zu haben, um gegen ihre Erkältung anzukämpfen. Der Vorteil von abschwellenden Nasensprays und -tropfen ist die rasche Wirksamkeit. Innerhalb weniger Minuten sorgen sie dafür, dass sich die Gefäße der Nasenschleimhaut zusammenziehen. Die Durchblutung verringert sich, die Schleimhaut schwillt ab und die Nase „geht auf“.

Nicht nur Hals-Nasen-Ohrenärzte, Allgemeinmediziner und Apothekerverbände raten zur Vorsicht bei der Anwendung von abschwellenden Schnupfenmitteln. Auch die Stiftung Warentest warnt vor einer Gewöhnung an das Mittel. Dieser Gewöhnungseffekt drohe vor allem dann, wenn die abschwellenden Mittel öfter als dreimal täglich oder länger als fünf bis sieben Tage verwenden würden.

Ist die Schleimhaut oft und lange den Wirkstoffen ausgesetzt, bleiben die Blutgefäße dauerhaft eng gestellt. Die Schleimhaut beginnt zu schrumpfen und sondert kaum noch Sekret ab, sodass sie trocken bleibt. Auch die Flimmerhärchen, die normalerweise Krankheitserreger und störende Fremdkörper (wie Staubkörnchen) nach draußen befördern, sind dann anhaltend in ihrer Funktion gestört. Dadurch wird die Nase erst recht anfällig für Viren und Bakterien und entzündet sich ständig neu. Dieses Krankheitsbild wird "Nasentropfen-Nase" genannt.
— Stiftung Warentest

Verstopfte Nase frei bekommen: Meerwasser-Nasensprays

Ist die Nase verstopft, helfen Meerwasser-Nasensprays und -tropfen, die Schleimhäute abschwellen zu lassen, sodass das Atmen wieder leichter fällt. Präparate mit reinem Meersalz greifen nicht in die Funktion der Nasenschleimhaut ein. Sie unterstützen die natürliche Befeuchtung, die Sekretbildung, den Abtransport von Sekretverkrustungen und Erregern. Sind die Nasenschleimhäute gut befeuchtet, sind sie weniger anfällig für Reizungen und schwellen nicht so stark an. Meerwassernasensprays und -tropfen können über einen längeren Zeitraum hinweg angewendet werden und sind vor allem unterwegs praktisch, wenn trockene Heizungsluft, Staub, Klimaanlage oder Pollen die Nase strapazieren.

Empfehlenswert ist es, viel zu trinken. Denn das aufgenommene Wasser hält die Schleimhäute feucht und das Nasensekret dünnflüssig. Mit meersalzhaltigen Nasensprays können Sie die Nasenschleimhaut zusätzlich vor dem Austrocknen bewahren und vom Schleim befreien. Pflegende Nasensprays mit dem Wirkstoff Dexpanthenol oder verschiedenen Ölen wie Zitrusöl, Sesamöl, Salbeiöl etc. schützen ebenfalls die Schleimhäute. Abschwellende Nasensprays bzw. -tropfen sollten hingegen immer nur kurzzeitig angewendet werden, weil sie die Schleimhaut austrocknen und abhängig machen.

Wie Nase frei bekommen mit der Nasendusche?

Für zuhause sind Nasenspülungen, auch Nasenduschen genannt, eine gute Möglichkeit, die verstopfte Nase freizubekommen. Die Nasendusche wird mit Salzwasser gefüllt. Es gibt fertige Salzmischungen in Apotheken und Drogerien zu kaufen. Doch Sie können auch Meersalz verwenden. Es sollte ohne Zusätze wie Rieselhilfen, Fluorid, Jod oder sonstigen Zusätzen sein. Ein gestrichener kleiner Teelöffel ist für die Spülung ausreichend. Das Salzwasser hilft, die Nasenschleimhäute zu befeuchten und lässt sie leichter abschwellen. Festgesetztes Sekret in den Nasenhöhlen wird gelöst und ausgeschwemmt – ebenso Krankheitserreger, Staub und Pollen. Die Nasendusche kann vorbeugend gegen Erkältungen eingesetzt werden. Am besten abends vor dem Zubettgehen anwenden.

Bei einer Erkältung unterstützt die Nasenspülung die Regeneration der Schleimhäute und fördert die Heilung des Schnupfens. Achtung: Ist die Nase durch den Schnupfen bereits sehr zu und läuft das Wasser der Nasendusche nicht hindurch, dürfen Sie auf keinen Fall Druck auf die Nasendusche ausüben. Der Wasserdruck kann nicht nur zu Verletzungen führen, sondern Sekret und Keime tiefer in die Nasennebenhöhlen pressen. Dann besteht das Risiko, dass sich Entzündungen entwickeln.

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Bonbons mit ätherischen Ölen machen die Nase frei: Zum Beispiel Pfefferminze.

Verstopfte Nase frei bekommen: Bonbons lutschen?

Möchten Sie unterwegs die verstopfte Nase frei bekommen, können Sie es neben Meerwassernasenspray und abschwellenden Nasentropfen auch mit Bonbons versuchen. Besonders angenehm sind solche mit ätherischen Ölen. Zu scharf sollten sie aber nicht sein, um die Schleimhäute nicht unnötig zu reizen. Beliebt sind Salbei (wirkt desinfizierend), Pfefferminze und Eukalyptus (wirken erfrischend, kühlend und leicht desinfizierend) oder Kräutermischungen.

Das Lutschen fördert zudem den Speichelfluss und hilft, einem Austrocknen der Schleimhäute vorzubeugen. Wählen Sie Bonbons ohne Zucker, um Ihre Zähne zu schonen. Vorsicht: Übertreiben Sie es mit dem Bonbonverzehr aber nicht. Die eingesetzten Süßstoffe können bei übermäßigem Verzehr abführend wirken und Blähungen verursachen.

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Inhalieren ist gut für die Nasenschleimhäute und macht die Nase frei.

Mit Inhalieren die verstopfte Nase frei bekommen

Sind Sie zuhause und haben Sie etwas Zeit, sind Inhalationen eine echte Kur für die Nasenschleimhäute. Sie können hierfür Kamillen-, Salbei- Fencheltee und andere Teesorten verwenden. Lassen Sie sich in der Apotheke oder im Reformhaus beraten, welche Teesorten zum Inhalieren besonders gut geeignet sind. Die eingeatmeten warmen Dämpfe lassen die Schleimhäute der Nase abschwellen, versorgen sie mit Feuchtigkeit und unterstützen den Sekretfluss.

Nehmen Sie eine Schüssel und übergießen Sie den Tee mit kochendem Wasser. Lassen Sie ihn etwa zehn bis 15 Minuten ziehen. Nehmen Sie dann ein großes Handtuch, beugen Sie den Kopf über die Schüssel, legen Sie das Handtuch über ihren Kopf und genießen Sie die Wärme der Inhalation. Wichtig: Testen Sie zuvor immer, dass die emporsteigenden Dämpfe angenehm warm, aber nicht zu heiß sind.

Verstopfte Nase: Wann zum Arzt? Zehn Warnzeichen

Mit einer verstopften Nase sollten Sie zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt gehen, wenn:

  • Sie abschwellende Nasensprays bereits länger als zehn Tage anwenden und die Nase immer noch verstopft ist
  • die Erkältung nicht abklingt.
  • Sie den Verdacht haben, dass aus dem harmlosen Schnupfen eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entstanden ist. Ein intensives Krankheitsgefühl, starke Kopf- und Gesichtsschmerzen (beim Bücken und Vorbeugen stärker), Abfluss von Sekret in den Rachen, gestörter Geruchssinn, Zahnschmerzen im Oberkiefer und Fieber gehören zu den Sinusitis-Symptomen.
  • Sie den Verdacht haben, dass zu der verstopften Nase ein bakterieller Infekt hinzugekommen ist. Grünlich verfärbtes Nasensekret kann ein Hinweis sein.
  • Sie neben der verstopften Nase mit Nasenbluten zu kämpfen haben.
  • Fieber die verstopfte Nase begleitet.
  • Atembeschwerden auftreten.
  • ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl den grippalen Infekt begleitet.
  • sich die Symptome nach wenigen Tagen verschlechtern statt verbessern.
  • Kinder oder Säuglinge an Schnupfen erkrankt sind.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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