Mittelohrentzündung erkennen: Das sind die Symptome
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Mittelohrentzündung erkennen: Das sind die Symptome

Akute Mittelohrentzündungen gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten und heilen meistens von selbst aus. Trotzdem sollte man die Erkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen und unter Beobachtung halten. Wird das Immunsystem nicht alleine mit der Infektion fertig, droht ein chronischer Verlauf mit teils erheblichen Komplikationen wie Hörverlust, Hirnhautentzündungen und Zerstörung von Knochen. Daher ist es wichtig, die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln.

Symptome einer akuten Mittelohrentzündung?

Die Paukenhöhle hat ein Volumen von nur einen knappen Kubikzentimeter. Schwillt ihre Schleimhaut durch die Infektion an oder bildet sich Eiter, drückt das auf die zahlreichen sensiblen Nervenendigungen in der Umgebung. Die Entzündung verursacht daher plötzliche, heftige Ohrenschmerzen. Zudem sind die Ohren gerötet, überwärmt und geschwollen und die Kinder erscheinen geschwächt und antriebslos.

Kleinkinder bekommen in der Folge oft hohes Fieber, sind weinerlich und greifen sich häufig an die Ohren. Diese sind durch die Entzündung berührungsempfindlich. Für die Eltern ist das ein Warnzeichen, dass sich die harmlose Erkältung bis ins Mittelohr ausgedehnt hat.Der Kinderarzt schaut sich das Trommelfell mit einem speziellen Gerät, einem Otoskop an. Damit erkennt er eine Mittelohrentzündung an den gerötet hervortretenden Gefäßen. Hat sich Eiter in der Paukenhöhle angesammelt, führt das zu einer Vorwölbung des Trommelfells. Unbehandelt kommt es früher oder später zu einer Spontanperforation, aus welcher der Eiter abfließt.

Komplikationen der akuten Mittelohrentzündung

Kritische Verläufe sind vor allem für Mischinfektionen aus Bakterien und Viren typisch, insbesondere bei Scharlach, Masern und der "echten" Grippe. Diese breiten sich über die Blutbahn aus und führen mitunter zu Schäden an Gehörknöchelchen und Trommelfell. Kommt es zu einem Einbruch der Infektion ins Innenohr oder in die Hirnhäute, drohen Hirnhautentzündung (Meningitis), Taubheit und Verlust des Gleichgewichtssinnes. In seltenen Fällen treten Schädigungen des Gesichtsnerven auf, sodass die Mimik beeinträchtig erscheint.

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Mastoiditis nach Mittelohrentzündung

Der Warzenfortsatz (Processus mastoideus) ist ein Knochenvorsprung, der sich am Schädel hinten unter dem Ohr ertasten lässt. Heilt eine akute Mittelohrentzündung nicht vollständig aus oder tritt nach kurzer Zeit erneut auf, breitet sie sich oftmals in diesem Knochenfortsatz aus. Eine solche Mastoiditis zerstört die Knochensubstanz und macht sich durch Rötung, Schwellung und eine auffällig abstehende Ohrmuschel bemerkbar. Im Extremfall dringen die Bakterien bis in die Schädelgrube vor und verursachen Hirnhautentzündungen und/oder Hirnabszesse.

Symptome der chronischen Schleimhauteiterung

Zu chronischen Schleimhauteiterungen kommt es, wenn das Trommelfell zentral eine Perforation aufweist und ständig Keime ins Mittelohr gelangen. Die anhaltende Infektion führt zur Bildung von schleimig-eitrigem Sekret und ist oft wenig auffällig. Das macht die Sache gefährlich, denn ständige Entzündungen zerstören die Gehörknöchelchen und verursachen Taubheit. Zudem vergrößert sich das Loch im Trommelfell zusehends und begünstigt weitere Infektionen.

Anzeichen der chronischen Knocheneiterung

Infolge einer chronischen Knocheneiterung herrscht leichter Unterdruck im Mittelohr. Dieser zieht das Trommelfell beständig nach innen, sodass sich mit der Zeit eine randständige Tasche mit konzentrischen Lamellen aus Hornsubstanz bildet, ein Cholesteatom. Die Bakterien zerstören den umliegenden Knochen und sondern ein übelriechendes Sekret ab.Der Patient leidet an langsam zunehmender Schwerhörigkeit, da die anhaltende Entzündung die Gehörknöchelchen schädigt. Im weiteren Verlauf kommt es zum Verlust des Gleichgewichtssinnes, schlimmstenfalls zu Hirnhautentzündung und Hirnabszess.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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