Magenkrebs-Symptome: So äußert sich der Magenkrebs
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Magenkrebs-Symptome: So äußert sich der Magenkrebs

Magenkrebs verursacht anfangs kaum Symptome. Treten die ersten Beschwerden auf, sind diese recht unspezifisch. Daher gehen Patienten erst bei blutigem Erbrechen oder akutem Gewichtsverlust zum Arzt. Der schleichende Verlauf macht die Erkrankung gefährlich, denn Magenkrebs ist bösartig und wächst schnell. Je weiter er an Größe zunimmt und sich mit Metastasen im ganzen Körper ausgebreitet, desto geringer sind die Heilungschancen.

Magenkrebs beginnt harmlos

Anfangs macht sich Magenkrebs kaum bemerkbar. Verdauungsprobleme und Bauchschmerzen schieben die meisten Patienten auf empfindlichen Magen oder Alter. Häufig kommt es zu plötzlichen Unverträglichkeiten gegenüber Kaffee, Obst oder alkoholischen Getränken. Oder es besteht eine Abneigung gegen Nahrungsmittel, die zuvor gerne gegessen wurden. Etliche lehnen Fleisch ab und ertragen nicht einmal mehr dessen Geruch.

Unspezifische Beschwerden bei Magenkrebs und anderen Erkrankungen

Viele Anfanssymptome von Magenkrebs ähneln denen anderer Krankheiten. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Magen-Darm-Infekte führen zu - Übelkeit - Völlegefühl - Aufstoßen - Brechreiz. Zudem fühlen sich die Patienten müde und abgeschlagen. 

Magenkrebs: Wann zum Arzt gehen?

Zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen sollten Sie spätestens, wenn folgende Symptome auftreten: Plötzlicher Gewichtsverlust

Nimmt ein Patient binnen kurzer Zeit ungewollt ab, kann das an einem Tumor im Körpers liegen. Jenseits des siebzigsten Lebensjahres, in dem die meisten Fälle von Magenkrebs auftreten, schiebt man Gewichtsabnahme gerne auf Alter und mangelnden Appetit. Im Vergleich zu normalen Körperzellen ist der Grundumsatz von Krebszellen wesentlich höher, da sie einen großen Teil ihres Stoffwechsels über anaerobe Glykolyse ähnlich einer Gärung bestreiten. Dafür sind wesentlich mehr Nährstoffe notwendig als bei der Zellatmung mit Sauerstoff.

Schluckbeschwerden und häufiges Erbrechen

Die Nahrung gelangt über peristaltische Bewegungen der Speiseröhrenmuskulatur in den Magen. Schluckbeschwerden sollte man unbedingt überprüfen lassen. Regelmäßiges Erbrechen gilt vor allem als Alarmzeichen, wenn sich im Erbrochenen Spuren von Blut finden. Blutungen sind ernstzunehmen, weil offene Stellen in einer Umgebung mit purer Salzsäure schlecht verheilen. Zudem kann es sich um alle Stadien von Magenschleimhautentzündung über Magengeschwür bis Magenkrebs handeln.

Teerstuhl

Er macht seinem Namen alle Ehre: Er ist pechschwarz, glänzt, klebt wie Pech und ist extrem übelriechend. Eine solche Melaena ist ein Zeichen für Blutungen im oberen Verdauungstrakt. Frisches Blut im Stuhl ist rot und meist auf Hämorrhoiden oder andere Blutungen im Enddarmbereich zurückzuführen. Teerstuhl hingegen färbt sich durch die Reaktion des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin mit Magensäure pechschwarz. Der Farbstoff Hämatin kommt durch die chemische Reaktion des darin enthaltenen Eisens zustande. Da sich Magensäure nur in Magen und Zwölffingerdarm findet, müssen bei Teerstuhl Blutungen in diesem Bereich vorliegen. Nur selten entsteht er durch bakteriellen Abbau des Blutfarbstoffes in tiefer gelegenen Darmabschnitten. Entwarnung kann gegeben werden, wenn Sie nur ausnahmsweise schwarzen Stuhlgang haben: Er tritt auch bei Einnahme von Kohletabletten und Eisenpräparaten oder beim Verzehr großer Mengen Heidelbeeren, Roter Beete oder Blutwurst auf

Beschwerden bei fortgeschrittenem Magenkrebs

Durch den schleichenden Verlauf werden rund zwei Drittel aller Fälle von Magenkrebs erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Eine Behandlung ist dann wesentlich schwieriger als zu einem früheren Zeitpunkt, denn die Tumorzellen wachsen aggressiv und gelangen mit der Zeit in umliegende Organe, wo sie funktionelle Beeinträchtigungen verursachen.  Abgesonderte Zellen des Primärtumors gelangen über Lymphbahnen und Blutgefäße an andere Stellen des Körpers, wo sie Metastasen bilden. Diese treten vor allem in den Lymphknoten der Umgebung, Leber, Lunge und Knochen auf. "Abtropfmetastasen" im Bauchfell führen zu einer Peritonealkarzinose, die sich in Bauchwassersucht (Aszites) äußert. Insbesondere Knochenmetastasen machen unmissverständlich auf sich aufmerksam, denn durch die Beeinträchtigung der hochsensiblen Knochenhaut kommt es zu erheblichen Schmerzen.  Gefährlich ist ein Einwachsen des Tumors in die umliegenden großen Blutgefäße, da dieses die Blutversorgung unterbricht oder sich Blutgerinnsel bilden. In so weit fortgeschrittenen Stadien ist es meistens zu spät für eine erfolgreiche Behandlung. Solche Fälle gelten als inoperabel und können nur noch palliativ versorgt werden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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