Luft im Magen: Das können Sie dagegen tun
© PRImageFactory/ iStock / Getty Images Plus
Letztes Update am: 

Luft im Magen: Das können Sie dagegen tun

Luft im Magen kann sich auf verschiedene Weisen bemerkbar machen: durch häufiges Aufstoßen, durch ein Druckgefühl in der Magengegend oder glucksende Geräusche im Oberbauch. Aber wie kommt die Luft in den Magen - und was kann man gegen Luft im Magen tun? Hier erfahren Sie mehr.

Luft im Magen hat meist harmlose Ursachen

Die gute Nachricht zuerst: Meist ist es vollkommen harmlos, wenn sich Luft im Magen ansammelt. Sie kann durch Herunterschlucken von Luft dort hineingelangen, aber auch die Bildung von Gas beim Verdauungsprozess im Magen kann eine Rolle spielen. Oft sind auch kohlensäurehaltige Getränke oder besonders stark gasbildende Nahrungsmittel der Grund für Luftansammlungen im Bauch. Soweit alles im grünen Bereich - und auch was mit der Luft passiert, ist zumindest aus medizinischer Sicht nicht beunruhigend: Größtenteils wandert sie als Rülpser nach oben. Der Rest gelangt vom Magen in den Darm und wird zur Blähung. Beides ist zwar peinlich, aber nicht gefährlich, solange es sich um kleinere Luftmengen handelt. Problematisch wird es erst, wenn ständig größere Luftmengen heruntergeschluckt werden, Dann spricht man von einer Aerophagie, die ärztlich behandelt werden muss.

Warum schluckt man überhaupt Luft?

Schon beim ganz normalen Atmen und Sprechen schluckt man Luft im Milliliterbereich herunter. Bei mehr als 1000-maligem Herunterschlucken pro Tag kommt da einiges zusammen, das auch wieder heraus muss. Einige Faktoren können die heruntergeschluckte Luftmenge noch beträchtlich vermehren: - hastiges Essen, - gleichzeitiges Essen und Sprechen, - Stress und innere Anspannung, - Rauchen, - schlecht sitzende Zahnprothesen, - Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen, - Atemwegs- oder Lungenerkrankungen, - übermäßige Mundatmung (zum Beispiel bei verstopfter Nase).

Areophagie - wenn Luft schlucken krankhaft wird

Schluckbeschwerden (die Nahrung "will nicht hinunter"), Magenschmerzen und Bauchschmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen, häufiges Aufstoßen und Blähungen können auf eine Aerophagie hinweisen. Durch den überblähten Magen kann die Bewegung des Zwerchfells eingeschränkt sein, was das Atmen erschwert. Eher selten kommt es zu Übelkeit und Erbrechen. Besteht dieser Zustand länger, kann dies auch die Psyche in Mitleidenschaft ziehen. Gelegentliche Verdauungsprobleme kennt jeder. Bestehen die Beschwerden jedoch länger als drei Monate, liegt wahrscheinlich eine Aerophagie vor. Dann ist der Weg zum Arzt unbedingt ratsam - denn auch andere Erkrankungen wie Magenschleimhaut- oder Darmentzündungen oder Tumore können solche Probleme verursachen.

Was kann man gegen Luft im Bauch tun?

Bei häufigem übermäßigem Luftschlucken kann in einer logopädischen Praxis ein Schlucktraining oder ein Atemtraining absolviert werden. Die Betroffenen müssen auch lernen, langsam zu essen und die Nahrung vor dem Schlucken gründlich zu kauen, um möglichst wenig Luft herunterzuschlucken.

Darüber hinaus sollten kohlensäurehaltige Getränke möglichst gemieden werden. Stark kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel oder Nahrungsmittel, die lange im Magen verbleiben oder viel Gas freisetzen, können ebenfalls reduziert werden - zum Beispiel Kohl, Paprika, Bohnen, Linsen und andere Hülsenfrüchte. Gewohnheiten wie Kaugummi kauen können ebenfalls zurückgefahren werden, um das Luftschlucken zu reduzieren, ganz zu schweigen vom Rauchen, das ohnehin zu den gesundheitsschädlichsten Verhaltensweisen schlechthin gehört.

Spielen Stress, Angst und innere Anspannung eine Rolle beim Luftschlucken, helfen in den meisten Fällen Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Yoga, Achtsamkeitstraining oder Tai Chi, mehr Gelassenheit zu entwickeln und weniger angespannt zu sein.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Wie finden Sie diesen Artikel?