Gastritis-Behandlung: So wird eine Magenschleimhautentzündung behandelt
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Gastritis-Behandlung: So wird eine Magenschleimhautentzündung behandelt

Eine Magenschleimhautentzündung ist beängstigend für jeden Betroffenen - schon deshalb ist eine schnelle und effektive Behandlung gewünscht. Welche Therapie die richtige ist, hängt auch von der Form und Schwere der Gastritis ab, ebenso von möglichen Komplikationen. Wenn auch Sie betroffen sind und sich fragen, wie Sie Ihr Leiden möglichst rasch und sicher wieder loswerden, lesen Sie weiter.

Behandlung der akuten Magenschleimhautentzündung

Die akute Gastritis verschwindet in vielen Fällen ohne den Einsatz von Medikamenten von allein. Allerdings kann sie bei ungenügender Heilung in eine chronische Magenschleimhautentzündung übergehen, weshalb sie trotzdem keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden sollte.

Reize eliminieren

Besonders wichtig für Betroffene ist die Ausschaltung aller Reize, die die Entzündung der Schleimhaut aufrechterhalten oder verschlimmern können. Zu den schädlichen Faktoren gehören Alkohol, Nikotin und Koffein - hier ist völlige Abstinenz angebracht. Auch eine Schmerztherapie mit sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (Diclofenac, Ibuprofen, Aspirin) gilt als Auslöser, daher sollte auf diese Medikamente so weit wie möglich verzichtet werden. Ist dies aufgrund einer anderen Erkrankung unmöglich, ist es hilfreich, sie in Kombination mit Antazida, also Präparaten zur Hemmung der Säurebildung einzunehmen.

Auf feste Nahrung verzichten

Sind die Symptome sehr ausgeprägt, ist es angeraten, ein bis zwei Tage vollständig auf feste Nahrung zu verzichten. In der Folge kann auf Schonkost zurückgegriffen werden: Geriebener Apfel oder geriebene Karotten, Zwieback, Bananen, Reis und Haferflocken. Gutes Kauen und kleine Portionen entlasten den Magen. Nach Abklingen der Symptome kann das Verdauungssystem langsam wieder an normale Nahrung gewöhnt werden.

Verzichten Sie auf gewürzte oder fette Speisen

Auf scharfe, stark gewürzte oder sehr fette Speisen sollten Sie jedoch besser noch eine Zeit lang verzichten. Unterstützend können beruhigende und magenschützende Tees wirken, etwa aus Kamille oder Heidelbeere. Auch eine Wärmeanwendung, beispielsweise durch eine Wärmeflasche, kann helfen, krampfartige Beschwerden zu lindern.

Schmerzmittel und Säureblocker

Nicht immer kommen Gastritis-Patienten ganz ohne Medikamente aus. Insbesondere bei sehr intensiven Symptomen und hohem Leidensdruck ist es oft sinnvoll, für Erleichterung zu sorgen. Unabhängig von Schmerzmitteln können freiverkäufliche Säureblocker genutzt werden, um dem Magen Erholung zu ermöglichen. Unter bestimmten Umständen können auch entkrampfende und die Magenbewegung anregende Medikamente zum Einsatz kommen, ebenso wie Mittel gegen Erbrechen.

Behandlung der chronischen Magenschleimhautentzündung

Bei der chronischen Gastritis ist die ursächliche Behandlung besonders wichtig. Erst mit der richtigen Anamnese kann die Magenschleimhautentzündung dauerhaft zurückgedrängt werden. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine bakterielle Infektion mit Heliobacter pylori. Diese wird mittels zweier verschiedener, zeitgleich verabreichter Antibiotika behandelt - Eradikationstherapie genannt. Oft kommen Säureblocker parallel zum Einsatz. Anders sieht die Therapie aus, wenn es sich um eine autoimmun bedingte Gastritis oder eine sogenannte chemische Gastritis handelt - beides seltenere Fälle, die jedoch auch vorkommen. Besonders bei einer chemischen Ursache ist ein absoluter Verzicht auf Reizstoffe unabdingbar, dieser sollte die Behandlung jedoch wenn möglich generell begleiten.

Konsum- und Lebensgewohnheiten überdenken

Besonders im Falle der chronischen Magenschleimhautentzündung ist eine kritische Überprüfung der Konsum- und Lebensgewohnheiten hilfreich, um einen Rückfall zu vermeiden. Sollte zudem eine Überproduktion an Gallenflüssigkeit oder ein Refluxsyndrom (häufiges Sodbrennen) vorliegen, müssen diese gesondert behandelt werden. Grundsätzlich sind die in der Therapie der akuten Gastritis genannten zusätzlichen Maßnahmen auch bei einem chronischen Verlauf hilfreich, um eine Heilung zu fördern.

Komplikationen bei der Gastritis-Behandlung 

Gelegentlich gehen Magenschleimhautentzündungen mit Komplikationen einher, insbesondere bei bereits lange bestehenden, chronischen Erkrankungen. Diese bedürfen einer anderen Behandlung als unkomplizierte Verläufe. Gesellen sich zu den Symptomen Blutungen in Stuhl oder Erbrochenem, entweder in frischer Form oder als teer- beziehungsweise kaffeesatzartige Beimengung, handelt es sich um einen Notfall, der umgehender Abklärung bedarf.

Sollten Sie Blutungen bei sich bemerken, kann es sich beispielsweise um ein Magengeschwür, Magenkrebs oder eine blutende Krampfader handeln. Auch bei Symptomen wie Atemnot oder Kreislaufproblemen ist ein sofortiger Besuch der Notaufnahme angeraten. Eine Überprüfung der Behandlung ist auch dann sinnvoll, wenn sich die Symptome der Gastritis trotz medikamentöser Behandlung und Vermeidung aller Reizfaktoren längerfristig nicht bessern.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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