Keimrisiko Eis: Wie Sie erkennen, ob das Eis in der Eisdiele frisch ist
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Keimrisiko Eis: Wie Sie erkennen, ob das Eis in der Eisdiele frisch ist

Schokolade, Vanille oder Nuss: Eis von der Eisdiele lässt sich kaum widerstehen. Doch Speiseeis und Softeis können mit Keimen belastet sein. Manche Bakterien können Magen-Darm-Infektionen verursachen. Worauf Verbraucher beim Eiskauf achten sollten und wie sie erkennen können, ob das Eis in der Eisdiele frisch ist.

Eis: Keimrisiko bei der Herstellung

Eis ist aufgrund seiner Herstellung anfällig für mikrobielle Belastungen. Hersteller müssen daher strenge Vorschriften bei der Eisproduktion einhalten. Auch ein hygienischer Umgang mit dem Eis in den Eisdielen ist von großer Wichtigkeit, um einer Keimbesiedelung vorzubeugen. Eis enthält tierische Zutaten wie Milch, Sahne und manchmal sogar Ei. Diese sind besonders anfällig für Keime. Wird bei der Herstellung, Lagerung und beim Verkauf der Eissorten unsauber gearbeitet und werden Hygienevorschriften nicht eingehalten, können sich krankmachende Erreger leicht vermehren.

Wichtig ist, dass das Eis gründlich pasteurisiert (durch Erhitzen keimfrei gemacht) wird. Ein Risiko bergen zusätzlich hinzugefügte, unerhitzte Zutaten. So können Obst, Nüsse und Schokolade Keime in das Eis bringen. Einige der Mikroorganismen können krank machen und unter anderem Magen-Darm-Infektionen auslösen, darunter Bakterien wie Salmonellen, Enterobacter oder Yersinien. Diese überleben im gefrorenen Eis.

Hygienefallen in der Eisdiele

In der Eisdiele selbst können Keime über unsaubere Portionierer, Becher, Löffel und Vorratsbehälter auf das Eis gelangen. Waschen sich Eisverkäufer nicht regelmäßig und gründlich die Hände, besteht die Gefahr, dass sie das Eis oder die Waffel beim Portionieren mit Keimen verunreinigen. Wird das Eis zu warm gelagert, können sich ebenfalls krankmachende Erreger vermehren. Hygiene in der Eisdiele ist für den sorgenfreien Genuss daher Voraussetzung. Doch immer wieder fallen Lebensmittelkontrolleuren bei Eisdielen Hygienemängel auf und sie finden Keime im Eis. Viele der im Eis gefundenen Erreger verursachen keine Beschwerden. Manche Bakterien allerdings können zu Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und anderen Beschwerden führen. Doch wie können Verbraucher erkennen, ob das Eis in der Eisdiele frisch ist?

Eine rechtliche Definition für die Werbung mit "eigener Herstellung" oder "selbst gemacht" gibt es nicht. Was Eisdielen als "selbst gemacht" bewerben, kann qualitativ ganz unterschiedlich sein. So kann für das Eis durchaus ein fertiges Pulver angerührt oder eine fertige Grundeismasse mit weiteren Zutaten vermengt sein. 

Keimrisiko Eis: Ist das Eis in der Eisdiele frisch?

Keime im Eis sind unsichtbar und verändern den Geschmack von Speiseeis nicht. Verbraucher können sich nur an der hygienischen Situation in der Eisdiele orientieren, um einen Hinweis darauf zu bekommen, ob das Eis frisch ist. Achten Sie in Eisdielen darauf, dass:

  1. Der Laden und die Bedientheke sauber sind.
  2. die Verkäufer saubere Kleidung und saubere Hände haben.
  3. der Eisportionierer nicht in einem Becher mit schmutzigem Wasser steht oder gar mit einem Lappen abgewischt wird. Am besten ist, wenn der Portionierer in fließendem Wasser aufbewahrt wird.
  4. die Kühltheke keine dicken Eisränder zeigt.
  5. das Eis nicht angeschmolzen oder von Eiskristallen überzogen ist.
  6. das Eis nicht zu hoch aufgetürmt ist. Weiter oben ist die Temperatur wärmer.

Eissorten: Wie viel Milchprodukt ist drin?

  • Sorbet: Keine Milchbestandteile
  • Fruchteiscreme: mindestens acht Prozent Milchfett
  • Eiscreme: mindestens zehn Prozent Milchfett
  • Milcheis: mindestens 70 Prozent Milch
  • Rahm- oder Sahneeis: 18 Prozent Milchfett aus der verwendeten Sahne
  • Cremeeis: mindestens 50 Prozent Milch und auf einen Liter Milch mindestens 270 Gramm Vollei oder 90 Gramm Eigelb
  • Eis: Neben Milchfett wird Pflanzenfett oder nur Pflanzenfett verwendet, etwa Kokosöl
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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