Einkorn
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Einkorn

In der Kulturgeschichte findet sich Einkorn bereits vor über 6.000 Jahren auf dem Speiseplan und begleitete als Urgetreide den Menschen bei seiner Entwicklung hin zur Sesshaftigkeit. Der Name des Getreides stammt von der Ausprägung der Ähre, die entlang der Spindel lediglich ein Korn je Ebene trägt. Der geringe Ertrag dürfte wohl ein Grund dafür gewesen sein, dass im Laufe der Geschichte Dinkel, Weizen und andere Getreidesorten eher auf den Tisch kamen. Doch die genaue Betrachtung von Nährstoffgehalt und Geschmack erklärt die neu aufkommende Beliebtheit des Einkorns.

Was ist Einkorn?

Einkorn stammt von der Pflanze Triticum monococcum, die als Vorläuferpflanze von Weizen und Dinkel gilt. Sie zählt zu den wichtigsten Kulturpflanzen in der Bandkeramik und gilt in Bezug auf die Bodenqualität als vergleichsweise anspruchslos. Es benötigt lediglich ein mildes Klima, um gut zu gedeihen. Zahlreiche Schadorganismen, die anderen Getreidearten Probleme bereiten, können dem Urgetreide nur wenig anhaben, gilt Einkorn doch als resistent gegen Wurzelfäule oder Mutterkorn. Durch den geringeren Ertrag wurde die Pflanze im Anbau dennoch von Weizen und anderen Getreidesorten verdrängt. Dabei enthält das Korn mehr Vitalstoffe als andere Getreidearten und bringt sogar Beta-Carotin mit, das den Körnern und dem Mehl eine leicht gelbliche Färbung gibt. 

Welche Nährstoffe enthält Einkorn?

Einkorn enthält rund 325 Kalorien je 100 Gramm Korn. Zu den wertvollen Inhaltsstoffen zählen vor allem die Mineralstoffe und Spurenelemente, die sich im Einkorn als hochwertiges Gemisch aus Magnesium, Kupfer, Mangan, Zink und Eisen präsentieren. Viele essentielle Aminosäuren und ein hoher Gehalt an Beta-Carotin machen das Urgetreide zu einem wertvollen Vitalstofflieferanten, der zudem durch gute Verträglichkeit, leichte Verdaulichkeit und glutenarm, weshalb viele Menschen mit Weizenunverträglichkeiten Einkorn dennoch vergleichsweise gut vertragen. Für Zöliakie-Betroffene ist Einkorn hingegen nicht geeignet.

Wie bereitet man Einkorn zu?

Einkorn eignet sich für viele Zubereitungen, kann jedoch auch als Sättigungsgrundlage für ganz eigene Speisen stehen. Es ähnelt in der Nutzung und der Zubereitung dem Reis, kann jedoch als Mehl wie Weizen auch zu Backwaren verarbeitet werden. Mit der 2,5fachen Menge Wasser beziehungsweise Brühe zum Korn kochen Sie das Einkorn zunächst auf hoher Stufe auf, bis sie in auf niedriger Temperatur für 20 bis 30 Minuten mit dem geschlossenen Deckel köcheln lassen. Das Korn kann anschließend für Gemüsepfannen als klassische Beilage oder als Eintopfzutat dienen. Grob gemahlener Einkorn-Grieß eignet sich zudem für kalte und warme Frühstücksspeisen wie Porridge oder Müsli.

Besonders beliebt ist Einkorn jedoch für die Herstellung von Backwaren. Zwar enthält Einkorn vergleichsweise wenig Gluten, bietet jedoch als Kleber Gliadine, welche Brote, Brötchen, Teilchen, Waffeln und Kuchen zu leckeren und feinen, leicht nussig-aromatischen Köstlichkeiten backen lassen. Auch in Kombination mit anderen Getreidesorten bietet das Mehl von Einkorn ein tolles Geschmackserlebnis mit gesunden Inhaltsstoffen.

Wie lagert man Einkorn?

Einkorn lässt sich ebenso wie andere Getreidearten vergleichsweise einfach lagern, sofern der Standort kühl, trocken und lichtgeschützt ist. Die Haltbarkeit reduziert sich mit dem Grad der Verarbeitung: Bleiben ganze Körner bei richtiger Lagerung nach sorgfältiger Trocknung bis zu 3 Jahre genießbar, sollten Flocken und Mehl binnen eines Jahres verbraucht werden.

Optimal eignen sich geschlossene Gefäße für die Aufbewahrung, wenngleich eine gute Durchlüftung, beispielsweise durch leichtes Schütteln oder Durchrühren der Körner, den Qualitätserhalt stärkt. Wenngleich sich das Urgetreide aufgrund seiner positiven Eigenschaften wachsender Beliebtheit erfreut, gehört Einkorn nicht überall zum Standardsortiment. Möchten Sie Einkorn einkaufen, bieten sich Lebensmittelgeschäfte mit gut sortierter Bio-Produkte-Abteilung, Bio-Läden und Reformhäuser als gute Quelle an.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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