Dehydration: Ursachen, Symptome, Folgen
Ausreichend Wasser zu trinken – also pure Flüssigkeit, ohne Zucker, Süß- und Zusatzstoffe – ist essenziell für Gesundheit und Wohlbefinden. Der Körper verliert durch normale physiologische Prozesse wie Atmung, Schwitzen und Verdauung etwa 2,5 Liter Wasser pro Tag. Nach Sport und bei hohen Temperaturen sogar noch mehr. Zu einer Dehydration kommt es, wenn mehr Wasser verloren geht als aufgenommen wird.
Dehydration: Definition und Formen
Es werden drei Formen der Dehydration unterschieden:
- Isotone Dehydration: Der Körper verliert in gleichem Maße Wasser und Elektrolyte. Das passiert vor allem bei Erbrechen und Durchfall, ist aber auch nach der Einnahme von Entwässerungstabletten möglich.
- Hypotone Dehydration: Der Körper verliert mehr Elektrolyte als Wasser. Diese Form der Dehydration kann bei starkem Schwitzen oder der Flüssigkeitsaufnahme ohne Mineralsalze entstehen. Sie kann Folgen für die Nieren und das Gehirn haben.
- Hypertone Dehydration: Der Körper verliert mehr Wasser als Elektrolyte. Diese Form kann als Folge von Fieber oder übermäßigem Schwitzen ohne Wasseraufnahme auftreten. Unbehandelt führt die hypertone Dehydration zur kompletten Austrocknung, der sogenannten Exsikkose.
Risikogruppen für Dehydration: Babys und Senioren
Es gibt zwei Risikogruppen für eine Dehydration: Kleinkinder und Senioren. Das hat verschiedene Gründe:
- Ältere, insbesondere pflegebedürftige Menschen sind häufig betroffen, da sie in der Regel wenig oder gar keinen Durst verspüren, das Trinken vergessen oder schlecht gepflegt werden
- Babys sind eine Risikogruppe für Dehydration, weil sie einen höheren Grundbedarf an Flüssigkeit haben als Erwachsene und viel Körperflüssigkeit über ihre Hautoberfläche verlieren. Zusätzliche Verluste treten bei häufigem Erbrechen und Durchfall auf. Außerdem können Säuglinge ihren Durst nicht mitteilen.
Die Symptome bei einer Dehydration bei Babys unterscheiden sich teilweise von denen bei Erwachsenen, die im nächsten Abschnitt beschrieben werden. Bei Säuglingen äußert sich ein Flüssigkeitsmangel oft folgendermaßen:
- trockener Mund
- tief liegende Augen
- eingesunkene Fontanelle
- trockene Windeln
- Empfindlichkeit und Teilnahmslosigkeit
Bei beiden Risikogruppen können die Folgen einer Dehydration schwerwiegend sein. Ein Arztbesuch ist daher dringend angeraten, um die auftretenden Symptome abzuklären.
Dehydration: Ursachen und Symptome der einzelnen Stadien
Eine Dehydration tritt in verschiedenen Schweregraden auf. Je nach Stadium können unterschiedliche Auslöser dafür verantwortlich sein. Die grundlegende Ursache einer Dehydration ist jedoch immer eine der folgenden:
- erhöhter Flüssigkeitsverlus
- verminderte Flüssigkeitsaufnahme
- Kombination aus beiden Faktoren
Auch die Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels unterscheiden sich je nach Stadium. Die Stadien werden nach dem prozentualen Flüssigkeitsverlust (gemessen am Körpergewicht) unterteilt.
Symptome einer Dehydration im Frühstadium (drei bis fünf Prozent Flüssigkeitsverlust):
- großer Durst
- stark gefärbter Urin mit intensivem Geruch
- trockene Haut und Lippen
Symptome einer mäßigen Dehydration (sechs bis acht Prozent Flüssigkeitsverlust):
- starke Austrocknung von Haut und Schleimhäuten
- eingefallene Augen
- Herzrasen
- kaum noch Harnausscheidung
Die häufigste Ursache für eine mäßige Dehydration sind Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen, Durchfall oder beidem – auch Fieber gehört dazu.
Symptome einer schweren Dehydration (bis zu zwölf Prozent Flüssigkeitsverlust):
- stark abfallender Blutdruck
- fehlende Grundspannung der Haut: Die Haut wirkt schlaff. Falten, die man zum Beispiel mit zwei Fingern bildet, glätten sich nach dem Loslassen nicht sofort wieder, sondern bleiben eine Weile stehen.
Übersteigt der Flüssigkeitsverlust zwölf Prozent des Körpergewichts, kommen Symptome wie Kreislaufprobleme und Bewusstseinsstörungen hinzu. Der Körper erleidet einen Schock – die Folge kann ein Koma sein.
Behandlung einer Dehydration
Wie eine Dehydration behandelt wird, richtet sich nach Ausmaß und Schweregrad im Individualfall. Bei einer leichten Dehydration ist die gezielte Zufuhr von Flüssigkeit teilweise schon ausreichend. Neben Wasser sind auch leicht salzige Brühen oder Elektrolytlösungen geeignet, um auch den Mineralstoffhaushalt wieder aufzufüllen.
Bei mäßiger und schwerer Dehydration ist der Besuch beim Arzt oder in einer Klinik unabdingbar. Zudem ist die zugrunde liegende Ursache zu klären und entsprechend zu behandeln.
Bei schwerwiegendem Flüssigkeitsverlust von mehr als zwölf Prozent sind Infusionen notwendig. Je nach Form der Dehydration gibt es spezielle Flüssigkeiten, etwa Kochsalzlösungen oder eine Glukoselösung, die vom Arzt verabreicht werden.
Die Folgen einer nicht therapierten Dehydration können vielfältig und teils schwerwiegend sein:
- Infektionen der ausgetrockneten Atemwege und Schleimhäute
- Infektionen der Harnwege aufgrund von verminderter Harnausscheidung
- verlangsamte Wundheilung
- höhere Gefahr für Blutgerinnsel
- komplette Austrocknung des Körpers (Exsikkose)
- Bewusstseinsstörungen bis hin zum Delirium
- Tod durch Verdursten