Corona-Impfstoff von Janssen-Cilag (Jcovden): Das sollten Sie wissen
Welche Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen?
Sechs Impfstoffe gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2 sind in Deutschland vom Paul-Ehrlich-Institut freigegeben (Stand August 2022):
- Der mRNA-Impfstoff "Comirnaty" (vorher: BNT162b2) des Mainzer Unternehmens BionTech, das gemeinsam mit dem US-Pharmaunternehmen Pfizer den Impfstoff entwickelt hat.
- Der mRNA-Impfstoff "Spikevax" des US-Herstellers Moderna Biotech.
- Der Vektor-Impfstoff „Vaxzevria“ (vorher: "COVID-19 Vaccine AstraZeneca") des schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca.
- Der Vektor-Impfstoff "Jcovden" des US-Pharmakonzerns Janssen-Cilag/Johnson & Johnson.
- Der proteinbasierte Impfstoff "Nuvaxovid" auch "NVX-CoV2373" des US-Pharmaunternehmens Novavax.
- Der Virusimpfstoff (Totimpfstoff) "COVID-19 Vaccine Valneva" des französisch-österreichischen Biotechunternehmens Valneva Austria. Wurde im Juni 2022 in der EU zugelassen. Derzeit steht der Impfstoff in Deutschland noch nicht zur Verfügung (Stand: August 2022).
Jcovden von Janssen-Cilag/Johnson & Johnson: Vektor-Impfstoff
Der Impfstoff „Jcovden“ von Johnson und Johnson ist ein Vektor-Impfstoff. Vektor-basierte Impfstoffe bestehen aus für den Menschen harmlosen Viren, die gentechnisch so verändert sind, dass sie den Bauplan für einen oder mehrere Bestandteile des Corona-Virus enthalten, gegen das der Impfstoff gerichtet ist. Im Falle des Corona-Impfstoffs enthalten die veränderten Viren den Bauplan für das SARS-CoV-2-Oberflächenprotein, das Spikeprotein.
Nach der Impfung bauen die Körperzellen mit Hilfe des Bauplans das Spikeprotein nach. Das wiederum regt das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern gegen das gebildete Protein an. Kommt die geimpfte Person zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Corona-Virus in Kontakt, erkennt es dieses und bekämpft es mit den gebildeten Antikörpern.
Wie sicher schützt Jcovden?
Dieses durch die Impfung ausgelöste „Impf-Training“ trainiert das Immunsystem dahingehend, das „echte“ Corona-Virus zu erkennen und zielgerichtet zu bekämpfen. Laut der Zulassungsstudie mit einer einmaligen Impfung schützt die „Jcovden“-Impfung zu 66 Prozent vor einer Covid-19-Infektion. Zudem verringerte der Impfstoff das Risiko für einen schweren Verlauf bei einer Infektion um 85 Prozent. Mittlerweile ist für einen vollständigen Impfschutz eine zweite Impfung empfohlen - mit einem mRNA-basierten-Impfstoff.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass der Impfstoff Jcovden zusammen mit einer Booster-Impfung (also ingesamt 3 Impfungen) auch vor der Omikron-Variante und vor schweren Verläufen schützt.
Die STIKO hatte den Impfschutz für den Jcovden-Wirkstoff im Oktober 2021 als „ungenügend“ bezeichnet. Zum einen seien im Verhältnis zur Anzahl der verabreichten Impfdosen die meisten Impfdurchbrüche bei Menschen beobachtet worden, die mit Jcovden geimpft wurden. Zum anderen sei für diesen Impfstoff eine geringere Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante beobachtet worden als bei den anderen zugelassenen Impfstoffen.
Jcovden: Wie wird geimpft?
Zu Beginn wurde Jcovden nur einmal geimpft. Mittlerweile ist für den vollständigen Impfschutz eine zweite Impfung notwendig. Als zweite Impfung ab vier Wochen nach der ersten Impfung wird ein mRNA-basierter Impfstoff empfohlen, etwa von Moderna (Spikevax) oder Biontech (Comirnaty). Nach drei weiteren Monaten wird eine Auffrischungsimpfung, eine sogenannte Booster-Impfung empfohlen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt den Impfstoff Jcovden von Janssen-Cilag mittlerweile nur noch für Menschen ab 60 Jahren.
Welche Nebenwirkungen hat Jcovden?
Auch der Impfstoff Jcovden kann, wie andere Corona-Impfungen auch, Impfreaktionen auslösen. Zu den Impfreaktionen, die nach der Impfung mit dem Jcovden-Impfstoff auftreten können, gehören Schmerzen, Schwellung und Rötung an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Übelkeit oder Erbrechen. Diese Impfreaktionen lassen in der Regel nach wenigen Tagen nach und zeigen die Aktivierung des Immunsystems an.
Impfkomplikationen sind selten, aber nicht auszuschließen. Bei einzelnen Personen traten nach der Impfung Blutgerinnsel an ungewöhnlichen Stellen auf. Dazu gehören Venen von Kopf und Bauch. Die meisten Fälle betrafen Frauen unter 60 Jahren innerhalb von drei Wochen nach der Impfung. Aus diesem Grund ist der Impfstoff nur noch ab 60 Jahren zugelassen.
Quellen:
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Impfung. Online-Information der Bundesregierung.
COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ). Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
COVID-19-Impfstoffe. Online-Information des Paul Ehrlich-Instituts (PEI).
Impfungen gegen Corona. Das Boostern geht weiter. Online-Information der Stiftung Warentest.
Der Impfstoff Janssen (Janssen-Cilag, Johnson und Johnson) zur Impfung gegen Corona. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de.
STIKO-Empfehlung zur COVID-19-Impfung. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).