Aktuelle Corona-Varianten und Corona-Symptome: Das Coronavirus in Deutschland im Herbst 2023
Steigende Corona-Zahlen im Herbst 2023: die aktuelle 7-Tages-Inzidenz
Die Coronazahlen steigen wieder, sind derzeit aber noch
niedrig: Die 7-Tage-Inzidenz liegt am 10. Oktober 2023 in Deutschland bei elf
COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohner:innen. In Bayern ist die
Sieben-Tage-Inzidenz mit 19 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohner:innen am
höchsten, gefolgt von Sachsen-Anhalt (13) und Brandenburg (13). In Bremen (4) ist
die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit am niedrigsten. Die tagesaktuellen Zahlen sind über das Corona-Pandemieradar des Bundesministeriums für Gesundheit abrufbar.
Da es keine offizielle Testcenter mehr gibt und keine Testpflicht besteht, schätzen Fachleute die tatsächlichen Coronazahlen jedoch höher ein. Trotzdem: Einen Grund zur Sorge sehen Experten derzeit nicht: Aufgrund der Corona-Impfungen und der überstandenen Corona-Infektionen bestehe in der Bevölkerung eine große Grundimmunität. Das heißt, das Infektionsrisiko ist geringer, ebenso das Risiko für schwere Verläufe. Dennoch: Es ist unklar, wie sich die Situation weiterentwickelt. Und: Es gibt Risikogruppen, bei denen die Wahrscheinlichkeit für schwere Verläufe erhöht ist.
Was sind die aktuellen Corona-Varianten?
Seit Mai 2023 dominieren weltweit die Virusvariante XBB.1 und ihre Sublinien. Die Omikron-Sublinie XBB.1.5. ist derzeit vorherrschend und hochansteckend, löst Experten zufolge aber keine schwereren Erkrankungen aus als andere Virusvarianten. Auch die kursierenden Sublinien EG.5 („Eris“) sowie BA 2.86 („Pirola“) sind hoch ansteckend, aber laut Fachleuten nicht gefährlicher als andere Varianten.
Was sind die aktuellen Corona-Symptome?
Für alle drei Corona-Varianten – XBB.1.5, Eris sowie Pirola können folgende klassische Corona-Symptome auftreten:
- Schnupfen mit laufender Nase
- Halsschmerzen
- Heiserkeit
- hartnäckiger Husten
- Kopfschmerzen
Hinzu kommen können:
- Gliederschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot
- Fieber
- Magen-Darm-Beschwerden
- Geruchs- und Geschmacksverlust (bei der Omikron-Variante seltener als bei früheren Varianten)
Inkubationszeit: Wann zeigen sich nach einer Ansteckung erste Symptome?
Erste Krankheitszeichen entwickeln sich in Folge einer Ansteckung nach drei bis sechs Tagen. Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mitteilt, dauert es nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 im Mittel vier bis sechs Tage, bis erste Krankheitszeichen von COVID-19 auftreten. Je nach Virusvariante kann die Inkubationszeit auch kürzer sein. Bei der Omikron-Variante liege die Inkubationszeit bei etwa drei Tagen. Die meisten Erkrankten gesunden nach ein bis zwei Wochen wieder. Körperliche Schonung ist die ersten Wochen nach überstandener Infektion empfehlenswert, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen und das Risiko für Post Covid-zu senken.
Lesetipp: Corona, Erkältung oder Grippe? Unterschiede erkennen, Symptome richtig deuten.
Ich bin Corona-positiv – was jetzt?
Symptome und Schwere einer Infektion sind individuell. Während manche Erkrankten keine oder nur geringe Symptome wahrnehmen, fühlen andere sich so schlecht, dass sie mehrere Tage das Bett hüten müssen. Das Risiko für schwere Verläufe ist bei Risikogruppen erhöht, ebenso bei Personen, die nicht geimpft sind und noch keinen Virus-Kontakt hatten. Da die Symptome stark einer „normalen“ Erkältung oder einer Grippe ähneln, lässt sich eine Corona-Infektion nicht klar anhand der Symptomatik erkennen. Klarheit kann ein Corona-Test schaffen.
Wichtig: Haben Sie sich Corona-positiv getestet und gehören Sie zu einer der Risikogruppen oder sind Sie schwanger, nehmen Sie in jedem Fall telefonisch Kontakt mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin auf, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Im Bedarfsfall kann ein Medikament verschrieben werden, etwa das Medikament Paxlovid®. Bei einem schweren Verlauf kann ein Krankenhausaufenthalt nötig werden.
Aktuelle Corona-Regelungen: Darf ich mit Corona arbeiten gehen?
Es gibt keine Isolationspflicht mehr. Es ist möglich, mit einer Corona-Infektion auf die Arbeit zu gehen, einzukaufen oder Bus zu fahren. Auch eine Maskenpflicht gibt es derzeit nicht. Hier liegt es in der Verantwortung jedes Einzelnen, inwieweit er Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt. Expert:innen raten, mindestens fünf Tage zuhause zu bleiben und bei einer Infektion eine FFP2-Maske zu tragen, um andere nicht anzustecken. Vorsicht geboten ist besonders im Kontakt mit älteren Menschen über 60 Jahre sowie Menschen mit Vorerkrankungen. Klären Sie mit Ihrem Arbeitgeber im Falle einer Corona-Infektion ab, wie Sie sich verhalten sollen, etwa ob Heimarbeit möglich ist. Übrigens: Telefonische Krankschreibungen wegen einer leichten Erkrankung der oberen Atemwege sind derzeit nicht mehr möglich.
Lesetipp: Expertenrat: Braucht es Hygienespüler gegen Corona-Viren und andere Keime?
Aktuelle Corona-Zahlen: Wie ist die Lage in Krankenhäusern und Intensivstationen?
Aufgrund der bislang niedrigen Corona-Fallzahlen ist derzeit nicht mit einem Bettenmangel in Krankenhäusern und auf Intensivstationen zu rechnen. Laut dem Intensivregister sind mit Stand 10. Oktober 2023 bundesweit 371 COVID-19-Fälle in Krankenhäusern in Behandlung, 96 werden aktuell invasiv beatmet. Achtung: Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen dürfen per Hausrecht die Vorgaben für Schutzmaßnahmen wie Corona-Tests, Maske tragen sowie weitere Hygienemaßnahmen situativ anpassen. Das heißt: Haben Sie einen Krankenhausaufenthalt vor sich oder möchten Sie eine Person im Krankenhaus oder einer anderen Einrichtung besuchen, informieren Sie sich zuvor telefonisch, wie die aktuellen Regelungen sind und was Sie beachten müssen.
Gibt es für den Herbst 2023 eine Corona-Impfung?
Eine Auffrischungsimpfung (Booster) von Biontech ist ab sofort möglich. Der Corona-Impfstoff ist auf die aktuelle Corona-Variante XBB.1.5 angepasst. Sie soll aber auch gegen andere aktuelle Corona-Varianten wie die Sublinie EG.5 („Eris“) wirksam sein. Ebenso hilft die Impfung, vor Infektionen mit den Sublinien BA.1, BA.4 und BA.5 zu schützen. Unklar ist bislang, ob der Impfstoff auch gegen den jüngsten Virus-Typ BA 2.86 wirkt. Die Krankenkassen übernehmen die Impfkosten für die aktuelle Corona-Impfung für Personen, für die es eine offizielle Impfempfehlung gibt sowie für Personen, bei denen der:die behandelnde Ärzt:in die Impfung als medizinische Notwendigkeit einstuft. Alle anderen müssen die Kosten von um die 30 Euro für die Impfung selbst tragen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) rät folgenden Personengruppen zur Auffrischungsimpfung:
- Menschen über 60 Jahren
- Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko
- Menschen mit Vorerkrankungen
- Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Immunsupprimierten
- Beschäftigte im Gesundheitswesen
- Bewohner:innen von Pflegeheimen
- Babys ab sechs Monaten sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die aufgrund einer Grunderkrankung zu einer Risiko-Gruppe zählen (angepasste Vakzine sind erhältlich)
Übrigens: In ihrer Empfehlung spricht sich die STIKO dafür aus, dass alle Menschen ab 18 Jahren eine Grundimmunisierung und eine erste Auffrischungsimpfung erhalten. Eine Infektion kann eine der Impfungen ersetzen. Gesunden Erwachsenen unter 60 und Schwangeren wird derzeit keine weitere Auffrischungsimpfung empfohlen.
Lesetipp: Schäden durch die Corona-Impfung: Wer trägt bei Impfschäden die Verantwortung?
Quellen: