Affenpocken: Symptome der neuen Krankheit
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Affenpocken: Symptome der neuen Krankheit

Die zunehmenden Affenpocken-Fälle in Deutschland beunruhigen viele Menschen. Welche Symptome verursachen Affenpocken? Wie gefährlich ist das Affenpockenvirus? Welche Komplikationen birgt die Erkrankung? Muss man mit Affenpocken in Quarantäne? Und wann ist man wieder gesund? Was Sie über das Virus „Orthopoxvirus simiae“ und die Affenpocken-Symptome wissen sollten.

Inkubationszeit von Affenpocken: Wann die ersten Symptome kommen

Wer sich mit dem Affenpockenvirus „Orthopoxvirus simiae“, auch „Monkeypox virus“ (MPXV) genannt, infiziert, zeigt in der Regel nach 5 bis 21 Tagen erste Krankheitszeichen. Bei manchen Betroffenen ist die Inkubationszeit mit zwei bis vier Tagen sogar deutlich kürzer. Das sind bislang aber eher Einzelfälle.

Welche Symptome bei Affenpocken?

Häufig gehören zu den ersten Affenpocken-Symptomen allgemeine Krankheitssymptome:

  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Frösteln
  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • geschwollene Lymphknoten

Wenige Tage nach Auftreten der ersten Symptome bilden sich die für Affenpocken typischen Hautveränderungen:

  • Flecken
  • Pusteln
  • teilweise Juckreiz
  • Schorf- / Krustenbildung (beim Abheilen)
Jucken Affenpocken?

Affenpocken jucken teilweise sehr stark und sind oftmals sogar schmerzhaft. Der Juckreiz kann so intensiv ausgeprägt sein, dass sich Betroffene intensiv kratzen. Die zusätzlichen Hautverletzungen, die dabei entstehen können, erhöhen das Risiko für Entzündungen und Narbenbildung.

Wo treten die ersten Affenpocken am Körper auf?

Der Affenpocken-Hautausschlag, das typische Symptom der Affenpocken, bildet sich meist im Gesicht, auf den Handflächen sowie an den Fußsohlen. Doch auch andere Körperstellen können betroffen sein, beispielsweise der Intimbereich, der Mund oder die Augen. Die Hautveränderungen sowie die Flüssigkeit in den Pusteln enthalten eine besonders hohe Virenkonzentration und sind daher hoch ansteckend. Auch der Schorf, der sich beim Abheilen bildet, ist infektiös. Die Hautveränderungen heilen nach zwei bis vier Wochen meist ohne Behandlung wieder ab.

Wie lange bin ich mit Affenpocken ansteckend?

Menschen, die sich mit dem Affenpockenvirus infiziert haben, können andere anstecken, solange sie Symptome haben. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt daher eine Quarantäne der Betroffenen für 21 Tage beziehungsweise bis zur Symptomfreiheit, wenn alle Pusteln abgeheilt und die letzten Verkrustungen abgefallen sind.

Wichtig zu wissen: Eine Ansteckung ist ab Beginn der recht unspezifischen Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten möglich, also VOR Auftreten der typischen Hautveränderungen.

Affenpocken erkennen: Pickel, Mückenstich oder Affenpocken?

Treten plötzlich Hautveränderungen auf, sind viele verunsichert: Sind es Affenpocken? Oder ist es doch ein Mückenstich, ein Pickel oder eine andere Hautveränderung?

Affenpocken: Der Hautausschlag, das typische Affenpocken-Symptom, tritt meist wenige Tage nach einem beginnenden Krankheitsgefühl auf und bildet sich vor allem im Gesicht, auf den Handflächen und an den Fußsohlen. Die Hautflecken entwickeln sich zu größeren Pusteln/ Geschwüren und sind mit Flüssigkeit gefüllt. Oben auf der Pocke ist nach kurzer Zeit ein kleiner Punkt sichtbar. An dieser Stelle öffnet sich die Pocke schließlich und die Flüssigkeit tritt aus. Die Pocke verkrustet und der Schorf fällt ab.

Pickel: Bilden sich vor allem auf Hautbereichen mit vielen Talgdrüsen, etwa im Gesicht, auf dem Dekolleté oder am Rücken – und nicht wie Affenpocken an Händen und Füßen. Pickel sind nicht mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt wie Affenpocken, sondern haben, sind sie entzündet, eine eitrige Füllung. Erkennbar ist dies durch ein weißes Stippchen auf der Kuppe des Pickels. Neue Pickel bilden sich in der Regel vereinzelt und nicht zu mehreren. Auch sind sie kleiner als Affenpocken.

Lesetipp: Ursachen für Akne: Warum die haut Pickel bekommt.

Mückenstich: Der Mückenstich ist meist durch eine juckende Schwellung (kleine rote Beule) gekennzeichnet. Mückenstiche können, wie Affenpocken, stark jucken, sind aber nicht mit Flüssigkeit gefüllt.

Sonnenallergie: Die Sonnenallergie entwickelt sich bei starker Sonneneinstrahlung. Oft bilden sich die kleinen Pickelchen oder flachen Quaddeln, wenn zusätzlich zum UV-Licht Schweiß und Sonnencreme auf die Haut einwirken. Die Sonnenallergie zeigt sich an den Stellen, welche der Sonne ausgesetzt waren: meist an den Armen, an den Beinen, auf dem Dekolleté, am Rücken und oftmals auch im Gesicht. Es zeigen sich meist flächige Quaddeln auf der Haut oder viele winzige Pickelchen. Die Haut ist gerötet und durch die Sonne gereizt.

Lesetipp: Warum entsteht eine Sonnenallergie? Ursachen der Lichtdermatose.

Achtung: Die genannten Hinweise können lediglich eine erste Orientierung bieten. Es gilt: Rufen Sie bei plötzlich auftretenden, unklaren Hautveränderungen Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin an und besprechen Sie das weitere Vorgehen. Die Diagnose Affenpocken kann nur ein Arzt zuverlässig stellen.

Affenpocken-Symptome: Wie verläuft die Krankheit?

In den meisten Fällen verläuft die Infektion mit dem Affenpockenvirus „Orthopoxvirus simiae“ mild. Die meisten Betroffenen genesen nach wenigen Wochen von selbst wieder. Narbenbildungen auf der Haut sind möglich. Bei bestimmten Risikogruppen besteht eine erhöhte Gefahr für schwere Krankheitsverläufe, die schlimmstenfalls bis zum Tod führen können.

Sind Affenpocken gefährlich? Schwere Verläufe bei Affenpocken

Laut dem Bundesministerium für Gesundheit gehören zur Risikogruppe für einen schweren Krankheitsverlauf:

  • Neugeborene
  • Kinder
  • Schwangere
  • alte Menschen
  • Menschen mit einer Immunschwäche
  • Menschen mit einer Autoimmunerkrankung

Mögliche Komplikationen einer Infektion mit dem Affenpockenvirus sind:

  • bakterielle Superinfektionen der Hautläsionen
  • Hirnentzündung
  • Verwirrtheit
  • Flüssigkeitsverlust
  • Augeninfektionen (Bindehaut- und Hornhautentzündung)
  • bleibende Hornhautschäden bis hin zum Sehverlust
  • Lungenentzündung
  • In seltenen Fällen verläuft die Erkrankung tödlich.
Bei Verdacht auf Affenpocken sollte telefonisch Kontakt mit dem behandelnden Hausarzt oder der Hausärztin oder dem örtlichen Gesundheitsamt aufgenommen werden. Keinesfalls sollte man aufgrund der Ansteckungsgefahr ohne vorherige Absprache mit dem Arzt die Praxis aufsuchen.
Affenpocken gelten nicht als sehr ansteckend. Eine Ansteckung ist vor allem bei engem Körperkontakt (Kontakt mit Schleimhäuten, Körperflüssigkeiten, Speicheltröpfchen, Pocken, Bläschenflüssigkeit, Schorf) möglich oder bei Kontakt mit gemeinsam genutzten Alltagsgegenständen (Handtücher, Bettwäsche, Geschirr, Besteck, Türklinken, Smartphones & Co.). Die Mehrzahl der bislang bekannt gewordenen Fälle ist nach jetzigem Stand auf Sexualkontakte zurückzuführen - insbesondere zwischen Männern.
Die Inkubationszeit, bis die ersten Symptome auftreten, beträgt in der Regel 5 bis 21 Tage. Bis die Affenpocken abgeklungen sind, vergehen zwei bis vier Wochen. Ab Beginn der ersten Symptome bis zur kompletten Abheilung sind die Betroffenen ansteckend.



Quellen:

Affenpocken – Antworten auf häufig gestellte Fragen. Online-Flyer des Bundesministeriums für Gesundheit.

Informationen zum Affenpockenvirus (MPXV). Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit.

Aufklärungsmerkblatt zur Schutzimpfung gegen Affenpocken. Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit.

Fragen zum Thema Affenpocken – BZgA informiert. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Affenpocken. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Internationaler Affenpocken-Ausbruch: Fallzahlen und Einschätzung der Situation in Deutschland. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).

Affenpocken. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Affenpocken. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).

Affenpocken in Deutschland: Muss man sich Sorgen machen? Online-Information des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Affenpocken. Online-Information des Auswärtigen Amts.

Affenpocken. Online-Information der Deutschen Aidshilfe.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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