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Kfz-Versicherung für Fahranfänger: So wird's günstiger
Schadensrisiko ist bei Fahranfänger:innen hoch
Fahranfänger:innen haben ein besonders hohes individuelles Schadensrisiko. Ihnen fehlt es ganz einfach an der Erfahrung, sie schätzen Verkehrssituationen leichter falsch ein und sind häufiger alkoholisiert unterwegs. Das sind nicht etwa böswillige Behauptungen, sonders statistisch belegte Tatsachen: Autofahrer:innen zwischen 18 und 24 Jahren verursachen die meisten Verkehrsunfälle. Dementsprechend kalkulieren Versicherer die Beiträge für junge Fahrer:innen. Wenn Eltern eine:n Fahranfänger:in bei ihrer Kfz-Versicherung mitversichern, müssen sie im Schnitt mit einer Verdopplung ihrer Beiträge rechnen.
So berechnen sich Kfz-Versicherungsprämien
Bei der Festlegung von Kfz-Versicherungsbeiträgen spielen neben den Unfallstatistiken unter anderem sogenannte Typ- und Regionalklassen eine wichtige Rolle, in denen ebenfalls Erkenntnisse aus Statistiken eingearbeitet werden.
Und dann gibt es da noch das Schadensfreiheitsklassen (SF)-System. Es belohnt unfallfreies Fahren: Mit jedem schadensfreien Jahr sinkt der Beitrag, den ein:e Versicherungsnehmer:in zahlen muss. Das System startet mit der teuersten Klasse 0 und endet derzeit bei 35; in Klasse 35 zahlt der Versicherte nur 35 Prozent des Versicherungsbeitrags.
Die Autoversicherung für Fahranfänger:innen startet in der Regel bei Klasse 0 und damit dem vollen Beitrag; wer zwei Jahre unfallfrei gefahren ist, landet in der Haftpflichtversicherung durchschnittlich bei 54 Prozent. Es gibt aber ein paar Möglichkeiten, schon früher bei den Beiträgen zu sparen.
1. Tipp: Führerschein mit 17
Wer seinen Führerschein schon mit 17 machen und sich dann ein Jahr lang von einem erfahrenen Autofahrer begleiten lässt, kann auf eine günstigere Versicherungsprämie hoffen. Und zwar weil die Statistiken belegen, dass diese Führerscheinneulinge weniger Unfälle verursachen.
Manche Versicherungen bieten solchen Fahranfänger:innen auf ihre erste Autoversicherung einen Rabatt von bis zu 16 Prozent an.
2. Tipp: Das Auto als Zweitwagen bei den Eltern versichern
Fahranfänger:innen können ihr Auto mit der sogenannten Elternversicherung als deren Zweitwagen versichern und sich selbst als Fahrer:in eintragen lassen. Damit gewähren die Versicherungen mindestens die Schadensfreiheitsklasse ½, oft sogar höher – im günstigsten Fall sogar dieselbe Klasse, mit der der Erstwagen versichert ist. Die Prämie dafür steigt übrigens nicht. Auch dann nicht, wenn der Nachwuchs mit dem Zweitwagen einen Unfall bauen sollte.
3. Tipp: SF-Klassen von Rollern und Motorrädern nutzen
Wer vor seinem Autoführerschein bereits mit einem zulassungspflichtigen Roller oder Motorrad gefahren ist, kann oftmals die Schadenfreiheitsklassen dieser Versicherungspolicen übernehmen beziehungsweise tauschen. Das lohnt sich, weil die Rabattstaffel für Motorräder aktuell nur bis SF-Klasse 20 geht und wesentlich flacher verläuft. Sie startet bei der Haftpflicht in der Klasse 0 schon mit 90 Prozent und sinkt nach einem Jahr ohne Schaden auf 50 Prozent. Ein paar schadenfreie Jahre mit dem Motorrad verhelfen also Fahranfängern zu einer günstigeren Autoversicherung.
4. Tipp: Telematik-Tarife nutzen
Mit Telematik-Tarifen belohnen Versicherer einen sicheren Fahrstil mit Rabatten. Eine App auf dem Smartphone oder eine Telematik-Box im Auto misst das Fahrverhalten und gibt Feedback. Je umsichtiger der Fahrer unterwegs ist, desto höher fällt der Rabatt aus. Theoretisch kann die Ersparnis je nach Anbieter bis zu 40 Prozent betragen. Tatsächlich erreichen einen solchen Wert nicht einmal erfahrene Autofahrer, dazu fließen zu viele schwer beeinflussbare Faktoren in den Punktestand ein.
Nachteil: Mit dieser Technik werden eine Menge Fahrdaten an die Versicherung weitergeleitet. Die Auswertung erfolgt aber anonym.
5. Tipp: Kein Fahranfänger-Auto fahren
Die typischen Fahranfänger-Autos finden sich häufig in hohen Typklassen der Kfz-Versicherung – und hohe Typklasse heißt hohe Beiträge. Bevor ein Führerscheinneuling sich ein Auto zulegt, sollte er:sie sich daher über die Typklasse informieren, beispielsweise auf der Seite des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
6. Tipp: Schadensfreiheitsklasse übernehmen
Fahranfänger:innen können unter bestimmten Umständen Schadensfreiheitsrabatte von einem anderen Familienmitglied übernehmen. Lohnen kann sich das für Fahrer:innen, die erst ein paar Jahre nach dem Führerscheinerwerb das erste eigene Auto kaufen möchten. Denn die SF-Klassen können immer nur für den Zeitraum übertragen werden, den der:die Fahranfänger:in tatsächlich auch seinen Führerschein hat. Ein:e 24-jähriger Fahrer:in, der:die mit 18 seinen:ihren Führerschein gemacht hat, kann also maximal sechs SF-Klassen übernehmen.
Achtung: Das abgebende Familienmitglied verliert damit seine Ansprüche auf die Schadensfreiheitsklasse.
7. Tipp: Versicherungen vergleichen
Die Konditionen für eine Kfz-Versicherung unterscheiden sich bei verschiedenen Anbietern außerordentlich, Vergleiche lohnen sich also. Dabei sollten Sie sich nicht nur auf ein Vergleichsportal verlassen, denn kein Portal listet alle Versicherungen. Und auch eine Anfrage bei Direktversicherern lohnt sich oft – die sind in vielen Portalen seltener vertreten.