Hühnerhaltung im Garten: Voraussetzungen und Grundlagen
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Hühnerhaltung im Garten: Voraussetzungen und Grundlagen

Sie träumen von leckeren, gesunden Bioeiern aus heimischer Herstellung? Dann denken Sie doch einmal über Ihre eigene Hühnerhaltung im Garten nach. Mit ein paar Federfreunden im heimischen Grün holen Sie sich einen Hauch Landleben vor die Tür. Wie Sie Hühnerhalter werden und was Sie zum Thema wissen sollten, lesen Sie hier.

Voraussetzungen für Hühnerhaltung im Garten: Ausreichend Platz?

Es gibt so gesehen keine allgemeingültigen Regeln darüber, wer Hühner halten darf und wer nicht. Ob Hühnerhaltung im Garten infrage kommt, hängt vor allem davon ab, wie der Garten beziehungsweise die Umgebung für die Hühner beschaffen ist. So ist in erster Linie ausreichend Platz nötig. Ihre Hühner sollten, wenn sie ohne Einzäunung frei im Garten herumlaufen können, mindestens 30 Quadratmeter pro Tier Platz haben; andernfalls kann es passieren, dass die Hühner den Garten durch ihr Scharren im Nu zu einer braunen Brachlandschaft machen. Grundsätzlich tun Hühner dem Gartenboden aber gut, da sie Moos auskratzen, Schädlinge wie Schnecken futtern und quasi als automatischer Dünger herhalten. Ihr Grundstück sollte dabei in jedem Fall groß sein, damit sich die Tiere wohlfühlen und es keine Hygieneprobleme gibt.

Es ist ratsam, sich bei der Gemeinde darüber zu informieren, ob Hühnerhaltung im Garten bei Ihnen in Ordnung geht oder nicht. Bedenken Sie, dass Ihre Nachbarn sich nicht durch Lärm und dem recht strengen Geruch von Hühnermist gestört fühlen sollten. Wenn Sie nur wenige Hühner, etwa drei oder vier – so viele sollten Sie sich mindestens anschaffen – halten, bemerken Ihre Nachbarn die gefiederte Schar wahrscheinlich kaum und der Nachbarschaftsstreit bleibt aus. Das Krähen eines Hahns könnte allerdings zu Problemen führen – überlegen Sie, ob Sie einen Hahn überhaupt brauchen, denn: Hühner legen auch ohne einen Hahn Eier.

Der Hühnerstall: Ein Muss für die Hühnerhaltung

Die artgerechteste Hühnerhaltung im Garten sieht so aus, dass sich die Tiere tagsüber draußen frei und innerhalb eines Außengeheges geschützt bewegen und nachts im Hühnerstall schlafen können. Sie haben dabei die Wahl zwischen einen festen Hühnerstall und einem mobilen Hühnerhaus. Letzteres lässt sich an verschiedenen Standorten im Garten platzieren, was den Vorteil hat, dass nicht nur eine Stelle Ihres Gartens durch das Hühnerscharren in Mitleidenschaft gezogen wird. Treten Kahlstellen und Kuhlen auf, können Sie den mobilen Hühnerstall einfach an einen anderen Platz bringen und Ihre Hühner so nach und nach alles "abweiden" lassen.

Die Unterkunft sollte gut gedämmt sein und über die notwendige Ausstattung verfügen. Dazu gehören ausreichend viele Sitzstangen, Kotbrett, Tröge und mehrere Legenester für die Eiablage. Grundsätzlich sollte der Stall trocken und zugluftfrei sein. Praktisch sind herausnehmbare Tröge und Sitzstangen, da Sie diese dann einfacher säubern können. Der Boden sollte befestigt und eingestreut sein, die Wände am besten glatt und ohne Ritzen, sodass alles einfach gereinigt werden kann. Ihre Hühner freuen sich außerdem über Fenster beziehungsweise ein wenig natürliches Licht im Inneren. Wichtig: Haben Sie Füchse oder Marder in der Nähe, sollten Sie das Hühnergehege vor den Räubern schützen – etwa durch einen elektrischen Weidezaun.

Welche Arbeiten kommen auf Hühnerhalter zu?

Bei der Hühnerhaltung im Garten ist es besonders wichtig, dass Sie die notwendige Hygiene gewährleisten. Säubern Sie den Hühnerstall am besten alle zwei bis drei Wochen. Zweimal jährlich sollten Sie eine Grundreinigung des Hühnerstalls vornehmen, indem Sie das Innere komplett mit Seife und Hochdruckreiniger säubern. Haben Sie einen mobilen Hühnerstall, kommt natürlich noch die Arbeit des Verstellens von Stall und Gehege auf Sie zu. Ansonsten beschränkt sich die Arbeit eines Hühnerhalters auf die normale Pflege der Tiere, darunter regelmäßiges Füttern, Tränken, Eientnahme, das Beobachten und mitunter das Beschäftigen der Tiere.

Welche Hühner sind für Hühnerhaltung im Garten geeignet?

Für Neueinsteiger eignen sich sogenannte Hybridhühner bestens. Beim Züchter kaufen Sie diese Hühner normalerweise im Alter von 22 Wochen als legereife Hennen, die gesund und geimpft sein sollten. Diese Tiere können nicht mehr brüten, legen dafür aber viele Eier. Wer Erfahrungen mit pflegeleichten Hühnern sammeln konnte, kann überlegen, ob ein anspruchsvolles Rassehuhn infrage kommt. Tipp: Zum Kauf von Hühnern können Sie sich Rat bei einem Hühnerzuchtverein in Ihrer Nähe suchen. Darüber hinaus sind Tiermärkte und Hühnerzuchtschauen empfehlenswert, da Sie hier mit den Züchtern ins Gespräch kommen und die richtigen Hühner für Ihren Garten kaufen können.

Haben Sie selbst Hühner im eigenen Garten?
SM
Simon Meyer
Autor/-in
Simon Meyer ist ihr Ansprechpartner in Sachen DIY, Heimwerken und Renovieren. Seine Tricks und Tipps für den Garten, Balkon und die Inneneinrichtungen zeigen, wie Sie Ihren Lebensraum ganz einfach verschönern können.
Simon Meyer