Heizkosten berechnen: So einfach geht es
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Heizkosten berechnen: So einfach geht es

Wenn Sie Ihre Heizkosten selber berechnen, vermeiden Sie böse Überraschungen in der Jahresabrechnung und sind in der Lage, die Zahlen zu überprüfen. Wie Sie vorgehen können, zeigt dieser Ratgeber.

Heizkosten pro Monat – ist die Pauschale gut kalkuliert?

Als Mieter zahlen Sie in der Regel eine monatliche Heizkostenpauschale, die sich am zu erwartenden Verbrauch orientiert. Ob dieser Abschlag gut kalkuliert wurde, zeigt sich bei der jährlichen Heizkostenabrechnung. Wurde zu viel gezahlt, bekommen Sie eine Rückerstattung; wurde zu wenig gezahlt, steht eine Nachzahlung an. 

Vertrauen ist gut, doch Kontrolle ist besser. Um möglichen Fehlern auf den Grund gehen zu können und böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie die Heizkosten selber berechnen. Oder zumindest überschlagen, um sie dann im Zweifel von Experten vom Verbraucherschutz oder einem Mieterverein genau prüfen zu lassen.

Primärenergiekennwert vs. Endenergiekennwert: Die Unterschiede

Im Energieausweis stehen sowohl der Primärenergiekennwert als auch der Endenergiekennwert. Dabei gibt der Primärenergiekennwert an, wie viel Energiemenge notwendig ist, um den Energieträger abzubauen, zu verarbeiten und zu liefern. Der Endenergiekennwert hingegen gibt an, welche Energiemenge den Verbraucherinnen und Verbrauchern schlussendlich zur Verfügung steht. 

Energieausweis Kennwerte: Endenergiebedarf und Endenergieverbrauch 

In der Regel gibt es für eine Mietwohnung einen Energieausweis, auf dem sich diverse Angaben zur Bewertung des energetischen Zustands Ihres Wohnhauses befinden. Im Energieausweis steht auch der Endenergiebedarf des Gebäudes. Dieser Endenergiekennwert sagt aus, wie viel Energie ein Haus pro Quadratmeter benötigt, um alle Räume auf Wohntemperatur zu heizen. Neben den Angaben fürs Heizen gibt der Endenergiekennwert auch Aufschluss über die Energiemenge zum Lüften und Kühlen. Zudem gibt der Kennwert an, wie hoch der Endenergieverbrauch eines Wohngebäudes ausfällt. 

Der Endenergiebedarf im sogenannten Bedarfsausweis gibt den Energiebedarf auf Basis von Kennwerten wie Baujahr des Gebäudes, Gesamtwohnfläche, Raumtemperatur und Nutzungsverhalten an. Im sogenannten Verbrauchsausweis wird ein Energieverbrauchskennwert angegeben. Hier wird auf Basis von Adresse, Nutzfläche, Heizkosten- und Verbrauchsabrechnungen der letzten 3 Jahre ermittelt, wie hoch der Endenergieverbrauch ist. 

Mit dieser Formel berechnen Sie die Heizkosten

Für die Berechnung der Heizkosten benötigen Sie zunächst den Endenergiebedarf, welchen Sie dem Energieausweis Ihres Gebäudes entnehmen können. Die Wohnfläche ist in der Regel im Mietvertrag festgehalten. Anschließend müssen Sie noch den aktuellen Rohstoffpreis pro kWh ermitteln. Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrem Energieversorger. Nun können Sie Ihre voraussichtlichen Heizkosten ermitteln: 

(Endenergiebedarf in Kilowattstunden pro Jahr je qm) x (Wohnfläche in qm) x (Rohstoffpreis in Euro pro Kilowattstunde)  = Heizkosten in Euro pro Jahr.

Beispiel: Bei einem jährlichen Verbrauch von 120 Kilowattstunden (kWh) und einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern Wohnfläche bei einem Preis von 0,12 Euro pro Kilowattstunde (kWh) liegen die jährlichen Heizkosten bei 1.440 Euro.

Der tatsächliche Verbrauch ist allerdings vom Benutzerverhalten abhängig: Wie warm haben Sie es gern? Wie häufig lüften Sie? Wie viele Räume heizen Sie dauerhaft? Deshalb ist auch mit der oben genannten Formel nur eine ungefähre Kalkulation möglich – aber auch die kann schon hilfreich sein, wenn die Heizkostenabrechnung ins Haus flattert.

Lesetipp: Heizkosten sparen: 7 Tipps zum Senken der Energiekosten

mann sitzt an tisch mit papieren und taschenrechner und berechnet energiebedarf energieverbrauch haus im vordergrund mit energiebalken
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Im Energieausweis einer Immobilie sind der Primärenergiekennwert und der Endenergiekennwert vermerkt.

Heizkosten berechnen mit Wärme- oder Gaszähler

Genauere Schlüsse auf die Heizkosten lässt ein Wärmemengenzähler oder ein Gaszähler zu:

  • Haben Sie eine Gasetagenheizung in Ihrer Wohnung, können Sie den Gasverbrauch in Kubikmeter ablesen. Diesen rechnen Sie in Kilowattstunden (kWh) um, indem Sie das Volumen in Kubikmeter mit dem Heizwert und der Zustandszahl multiplizieren. Diese beiden Werte finden Sie in der Regel auf Ihrer jährlichen Abrechnung des Gasversorgers. Die Kilowattstunden (kWh) multiplizieren Sie abschließend mit dem aktuellen Gaspreis.
  • An Wärmezählern, die mit den wasserführenden Rohrleitungen einer zentralen Heizungsanlage verbunden werden, kann die verbrauchte thermische Energie in Kilowattstunden (kWh) abgelesen werden.  
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