Birnbaum pflegen: Tipps für einen gesunden Birnbaum und viel Ertrag
Birnbaum pflegen - der Rückschnitt im Februar
Führen Sie den Hauptschnitt am Birnbaum im Februar durch.
Dabei entfernen Sie Totholz, alle kranken Äste und Wassergeschosse sowie Äste, die ins Innere der Krone wachsen. Alte Äste und nach unten wachsende Triebe kürzen Sie um ein Drittel.
Der Winterschnitt soll das Wachstum neuer Triebe anregen und für diese zugleich gute Wachstumsbedingungen schaffen. Bei einem regelmäßig durchgeführten Winterschnitt dominieren gerade, nach außen wachsende Ästen am Birnbaum, die sich nicht gegenseitig im Wachstum behindern und das Licht nehmen.
Für Birnbäume auf stark wachsender Unterlage ist ein ergänzender Sommerschnitt zur Auslichtung zwischen Juni und August sinnvoll. Im Idealfall erhalten alle Birnen ausreichend Sonnenlicht, um zu leckerem Obst heranzureifen zu können.
In der frühen Phase des Wachstums können Sie Birnen auch selektiv pflücken. Die am Baum verbleibenden Früchte profitieren davon. Sie werden größer und süßer. Mit einer Handbreit Abstand zwischen einzelnen Birnen sowie zwei bis drei Birnen pro Fruchtstand erreichen Sie eine gute Verteilung der Birnen.
Verwenden Sie beim Rückschnitt scharfe, desinfizierte Baumscheren. Dadurch sorgen Sie für glatte, saubere Schnittwunden, die gut verheilen. Stumpfe Schneidgeräte quetschen das Holz und können es eher einreißen als durchschneiden. Bakterien haben es dann leicht, in den Baum einzudringen und Schäden anzurichten.
Birnbaum veredeln leicht gemacht
Die Kopulation ist die einfachste und für Anfänger am besten geeignete Methode der Veredelung, um Birnen sortenrein zu vermehren. Sie benötigen dazu ist ein Edelreis vom Birnbaum, eine Unterlage, ein scharfes Messer, Bast und etwas Baumwachs.
1. Besorgen Sie sich eine geeignete Unterlage aus der Baumschule. Wahrscheinlich wird Ihnen eine Quitte als Unterlage empfohlen. Quittenunterlagen bieten Robustheit und ermöglicht einen hohen Ernteertrag. Gängige Unterlagen sind zum Beispiel Quitte A, Quitte C und Quitte Adams.
2. Schneiden Sie im Winter einen geraden einjährigen Trieb von 10 cm Länge und etwa 1 cm Dicke von Ihrem Birnbaum ab. Das ist das Edelreis. Es sollte vier Knospen haben. Es genügt, wenn Sie die Ansätze erfühlen können.
3. Schneiden Sie beide Triebe schräg an. Berühren Sie dabei die Schnittflächen nicht. Halten Sie die Schnittflächen aneinander und fixieren Sie die Verbindung mit Bast. Dann versiegeln Sie den Bast mit Baumwachs.
4. Wickeln Sie den Bast im Frühjahr ab. Wenn sich neue Triebe gebildet haben, war die Veredelung erfolgreich.
Keine Birnen am Birnbaum? Das könnten die Ursachen sein
Trägt ein Birnbaum keine Birnen, liegt das meist an der fehlenden Befruchtung. Dazu ist ein zweiter Baum notwendig. Nicht alle Sorten sind für jeden Birnbaum geeignet. Hier finden Sie passende Befruchter für die beliebten Sorten Williams Christ, Clapps Liebling und Gellerts Butterbirne:
Williams Christ: Clapps Liebling, Gellerts Butterbirne, Gräfin von Paris
Clapps Liebling: Boscs Flaschenbirne, Williams Christ, Köstliche aus Charneau
Gellerts Butterbirne: Williams Christ, Clapps Liebling, Boscs Flaschenbirne
Können Sie den fehlenden Befruchter als Ursache ausschließen, kann eine geringe oder ausbleibende Ernte auch an der Alternanz liegen. So wird ein jährlicher Wechsel zwischen reichen und mageren bis fehlenden Ernten bezeichnet. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein natürliches Phänomen, gegen das Sie nichts unternehmen müssen.
Sind Sie sich sicher, dass auch die Alternanz nicht verantwortlich ist, kommt später Frost als Übeltäter in Frage. Die Blüten erfrieren bei Minusgraden und der Birnbaum kann später keine Früchte tragen. Vielleicht haben Sie es auch versäumt, den Birnbaum zu pflegen, zum Beispiel den Rückschritt vernachlässigt? Auch die Wahl eines zu dunklen Standorts, Staunässe im Boden und Nährstoffmangel können die Ursache sein.