Pool kindersicher machen: Regeln und Möglichkeiten
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Pool kindersicher machen: Regeln und Möglichkeiten

Ein kindersicherer Pool ist Pflicht, wenn in der Umgebung Kinder oder Haustiere herumtollen. Ohne geeignete Schutzmaßnahmen werden Gewässer im Garten sonst schnell zu einer tödlichen Gefahrenquelle.

Kinder ertrinken leise

Ertrinken ist in Deutschland bei Kindern die zweithäufigste Todesursache nach Tod im Straßenverkehr. Der Sturz in einen Gartenteich oder einen Pool ist besonders für kleine Kinder oft tückisch, denn anders als Erwachsene schaffen sie es meist auch durch Zappeln nicht mehr rechtzeitig zurück an die rettende Oberfläche. “Kinder ertrinken leise – sie schreien nicht, weil sie gar nicht mehr hochkommen”, bringt es Martina Abel, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V., drastisch auf den Punkt.

Sicherungspflicht auch ohne Kinder im Haushalt

Deshalb gilt: Jedes Gewässer im Garten, ob Pool oder Gartenteich, muss abgesichert sein. Der Besitzer haftet auch dann für Unfälle, wenn nicht die eigenen Kinder betroffen sind, sondern die Nachbarskinder aus Neugierde über den Zaun steigen. Gerichte haben diese Rechtsauffassung längst in entsprechenden Urteilen bestätigt, so zum Beispiel das Oberlandesgericht Köln schon 1993 (AZ 13 U 18/93).

Poolzäune können Leben retten

Die Wasserfläche Ihres Pools sollte niemals frei zugänglich sein, wenn Sie selbst nicht zu Hause sind oder gerade kein Auge auf das Schwimmbecken haben. Eine gute Lösung sind Sicherheitszäune, die in flexiblen Elementen verkauft werden, sodass Sie so viele Seiten des Pools umzäunen können, wie es  die Sicherheit erfordert. Diese sind leicht zu montieren und wieder zu entfernen. Es gibt spezielle Sicherheitszäune aus stabilem und UV-resistentem PVC, die extra für die Poolsicherung entwickelt wurden. Auch Haustiere lassen sich damit von einem unerlaubten Bad im Gartenpool abhalten.

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Pool kindersicher abdecken

Darüber hinaus können Sie den Pool auch kindersicher abdecken, um ein Ertrinken zu verhindern. Lassen Sie sich am besten im Fachhandel beraten, welche Optionen für Ihren Garten am besten geeignet sind.

Als „Rolls-Royce der Abdeckungenׅ“ gilt das sogenannte Pooldeck. Die stabile Abdeckung, die meist aus Holz gefertigt ist, kann ganz einfach automatisch über den Swimmingpool gefahren werden. Eine robuste Verriegelung sorgt dafür, dass Kinderhände das Verdeck nicht selbstständig öffnen können. Gleichzeitig kann die Abdeckung auch als Terrasse genutzt werden und erweitert so die Gartenfläche.

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Nicht ganz so edel, aber ebenfalls sehr sicher ist eine Rollabdeckung aus PVC-Hartlamellen oder PC-Lamellen. Diese Abdeckung “schwimmt” auf dem Wasser und ist so stabil, dass selbst größere Kinder auf der Abdeckung laufen können, ohne einzubrechen.

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Gartenteich kann durch Abdeckungen "umkippen"

Weniger geeignet sind derartige Abdeckungen für einen Gartenteich, da das Ökosystem eines natürlich belassenen Gewässers “umkippt”, wenn Sie es längere Zeit abdecken. Um hier Kinder und Haustiere vor Hereinfallen zu bewahren, gibt es andere Möglichkeiten:

  • Sie können ein stabiles Netz über die Wasserfläche spannen.
  • Umzäunung als wirksamer Schutz: Achten Sie darauf, dass der Zaun mindestens 1,20 Meter hoch ist und Kinder ihn nicht überklettern können.

Elektronischer Poolwächter schlägt Alarm

So wie ein Airbag im Auto Leben retten kann, so kann ein neu entwickeltes Alarmgerät Kinder und Haustiere vor dem Ertrinken bewahren. Das Gerät ist sowohl für den Gartenteich als auch für den Swimmingpool geeignet. So funktioniert das Gadget: 

  • Die Überwachungselektronik befindet sich im Schwimmer des Poolwächters und ist mit einem Sensor verbunden. 
  • Dieser Sensor “schwebt” je nach individueller Einstellung in einem Abstand von etwa drei bis sieben Millimetern über der Wasseroberfläche.
  • Entstehen nun starke Wellenbewegungen, beispielsweise weil ein Kind in Pool gefallen ist, kommt der Sensor mit Wasser in Berührung und löst automatisch ein akustisches Alarmsignal aus. 

Damit ist schnelles Reagieren möglich: Wird der Sturz ins Wasser sofort bemerkt, kann das Kind direkt geborgen werden. Die Gefahr von Folgeschäden oder gar Ertrinken sinkt damit enorm. Am besten ist es aber dennoch, wenn erst gar kein Kind ins Wasser fällt. Der Poolwächter ist also eine gute Zusatzsicherung, sollte in einem Haushalt mit Kindern aber nicht die einzige Sicherungsmaßnahme am Pool oder Teich sein.

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